Aufgefrischtes Design und neue Antriebsoptionen
Facelift Cupra Formentor: Das zweite Gesicht
Ansprechendes Design und Konzept, vernünftige Größe, sportliches Image – und gute Leasingkonditionen: Der Cupra
Formentor kam, sah und siegte. Jetzt fährt das Crossover-SUV mit deutlichen Änderungen in die zweite Lebenshälfte.
Seat
Der Cupra Formentor fährt mit deutlich
veränderter Frontpartie in die zweite Lebenshälfte
Bald zwei Jahre ist es her, dass Cupra drei Dreiecke als neues optisches Erkennungsmerkmal in den Scheinwerfern ankündigte,
nun ist es soweit: Anstelle des bisherigen, durchaus schicken und letztlich auch mehr oder weniger dreieckigen linienförmigen
Tagfahrlichts erstrahlen künftig drei dreieckige Segmente in den Scheinwerfern. Alle drei fungierten auch als Blinker, so dass
es die Kombination etwa aus Standlicht und Warnblinker weiterhin nicht gibt.
Die Scheinwerfer selbst sind ebenfalls neu geformt. Zwischen ihnen erstreckt sich kein klassischer eingerahmter Kühlergrill
mehr, sondern eine Kunststofflandschaft, die Cupra als "Shark nose"-Design bezeichnet: Viele horizontale und noch mehr
vertikale Ebenen bzw. Streben bestimmen das Bild. Man kann das cool und sportlich finden oder auch arg beliebig. Das Markenlogo
sitzt nun nicht mehr aufrecht im Kühlergrill, sondern flach auf der Motorhaube. Cupra hält an Nebelscheinwerfern fest, die
nun auch dreieckig ausgeführt sind.
Die Seitenansicht bleibt Facelift-typisch unverändert, sieht man von neuen Oberflächendesigns der Außenspiegel-Gehäuse und
neuen Rädern ab, die serienmäßig 18 und optional nur 19 Zoll groß sind. "Century Bronze Matt" (siehe Fotostrecke) ergänzt
als neue Lackfarbe das Angebot.
Am Heck fällt das Auge auf die Rückleuchten, die nun ein verändertes Innenleben im gleichen Gehäuse wie bisher bieten.
Es setzt, natürlich, auf Dreiecksformen und auf eine Dreidimensionalität. Das ganze wirkt detailreicher umgesetzt als bisher,
aber auch unruhiger, wozu vor allem die nun nicht mehr homogen durchgehende Lichtleiste beiträgt: Cupra setzt fortan auf
ein beleuchtetes Markenlogo, zu dem die Lichtleisten zulaufen. Dazu kommen kleinere optische Änderungen am Diffussor inklusive
nun vertikaler Rückstrahler und modellabhängig an den Endrohren. Einen Modellschriftzug findet man weiterhin nur ganz klein
seitlich in den Rückleuchten.
Im Interieur gibt es stellenweise neue Materialien und neue Dekore ("parametrische 3D-Muster") an den Oberflächen. Wichtigste
Neuheit ist aber der von zwölf auf 12,9 Zoll vergrößerte Bildschirm. Hier läuft nun die neueste Konzern-Software mit den
ständig eingeblendeten Klima-Infos. Die Slider für Temperatur und Lautstärke, die Cupra ebenso ernsthaft wie fälschlich als
"Schieberegler" bezeichnet, sind endlich beleuchtet - aber natürlich noch immer nicht halb so intuitiv zu bedienen wie Drehregler.
Der QI-Lader fürs Handy ist nun mit 15 Watt drei mal so stark wie bisher und verfügt auch über eine Kühlfunktion, nimmt es aber
weiterhin nur mit einem einzigen Smartphone auf. Beifahrer stehen, wie auch beim schräg positionierten Zentralbildschirm, nicht im
Fokus der Marke. Geblieben sind auch die einfachen, nicht adaptiven Cupoholder
und die nicht ausgekleideten Türtaschen. Das konnte
schon ein Golf VI vor zwölf Jahren besser. Positiv aus der sonst üblichen Umsetzung hervorstechen kann dagegen die Mittelarmlehne,
weil sie noch verstellbar ist.
Neu ist ein Zentralairbag zwischen den Sitzen, damit sich Fahrer(in) und Beifahrer(in) (neudeutsch: die Vornesitzenden) nicht im
unpassendsten Moment zu nahe kommen. Das Soundsystem stammt künftig von Sennheiser statt von BeatsAudio und leistet nun 350 statt
340 Watt aus zwölf statt zehn Lautsprechern. Geblieben ist dagegen das Panorama-Dach, das sich anders als bei vielen modernen
Autos auch noch öffnen lässt.
Acht Antriebsvarianten stehen fortan zur Wahl. Wichtigste Änderung ist die Umstellung des Plug-in-Hybrids alias "e-Hybrid"
auf den 1,5-Liter-TSI und eine 19,7 kWh große Batterie, die nun über 100
Kilometer E-Reichweite bieten soll. Auch das
Laden wird deutlich besser: 11 statt 3,6 kW Leistung an der heimischen Wallbox, 50 kW unterwegs mit AC. Die schwächere
Version bleibt bei 204 PS, die stärkere leistet nun 272 statt 245 PS. Das alles klingt gut, ist allerdings nicht mit
Allradantrieb kombinierbar und kostet das komplette Fach unter dem Kofferraumboden.
In der Basis werkelt - etwas schwach für ein seitens des Herstellers stets als "Performance-Fahrzeug" bezeichnetes Modell -
ebenfalls und unverändert der 1,5 TSI mit 150 PS. Zur Wahl stehen die konventionelle Ausführung mit einem manuellen
Sechsgang-Getriebe oder neu ein Mildhybrid mit 48-V-Technik und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Formentor VZ mit dem
2,0 TSI leistet nun 333 statt 310 PS (Allrad mit Torque Vectoring), zusätzlich gibt es eine Fronttrriebler-Variante
mit 265 PS.
Während Cupra also mit den Benzinern mächtig CO2 aus den Endrohren pumpt, gibt es den sparsamen Diesel
auch künftig nur als
150-PS-Modell, und das auch nur als Fronttriebler. Der im Konzern vorhandene 200-PS-TDI kommt weiterhin nicht zum Einsatz
- das Marketing sägt konzernweit munter an dieser sparsamen und drehmomentstarken Antriebsform.
Die Varianten ab 265 PS nennen sich VZ (spanisch für Veloz, Geschwindigkeit), aber nur das 333-PS-Modell trägt das
entsprechende Badge auch am Exterieur. Je nach Variante sind hier Brembo- oder Akebono-Bremsen optional erhältlich.
Die Fahrwerksregelung DCC lässt sich nun feiner als bisher den persönlichen Vorlieben anpassen.
Über Preise mag Cupra noch nicht Auskunft geben. Dass sie steigen werden, ist anzunehmen, moderat bei den Basismodellen,
stärker bei den Plug-in-Hybriden und dem 333-PS-Topmodell. Die Spanne dürfte sich recht genau zwischen 40.000 und
60.000 Euro bewegen. Dennoch dürfte der besonders beim weiblichen Geschlecht beliebte Formentor auch weiter ein
Erfolgsmodell bleiben. Wer es lieber etwas größer und auspufffrei mag, bekommt demnächst den elektrischen
Cupra Tavascan
(auf VW ID.4/5-Basis) als Alternative.