In der Autobranche gibt es derzeit viele Bestrebungen, sich in der Coronavirus-Krise hilfreich zu verhalten
– mit Geld, mit Materialien, mit Dienstleistungen oder auch mit Produkten. Für Letzteres ein schönes Beispiel sind
die Beatmungsgeräte, die Seat neuerdings herstellt. Den Antrieb besorgt ein Teil aus dem Auto, das sonst dort gebaut wird.
Seat
Seat baut aktuell Beatmungsgeräte
mit Scheibenwischermotor-Antrieb
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Seat baut Beamtungsgeräte. Die spanische VW-Tochter will damit einen Beitrag zur Entlastung des von der Coronavirus-Krise schwer getroffenen
spanischen Gesundheitssystems leisten. Die Produktion erfolgt auf der in der Rekordzeit von drei Tagen umgerüsteten Produktionsstraße für
Fahrwerksteile des Seat Leon. Es handelt sich nicht um hochtechnisierte, computergesteuerte Beatmungsgeräte mit Bildschirm, sondern um
elektrifizierte Beamtmungshilfsgeräte.
Ein Team von Ingenieuren arbeitete mit Hochdruck an der Herstellung eines serienreifen Systems. Hierfür haben sie insgesamt 13 Prototypen
entworfen und weiterentwickelt. Ein Puzzlestück der Lösung lieferte schließlich der Scheibenwischer-Motor aus dem Leon. Zusammen mit 80
weiteren elektronischen und mechanischen Komponenten, die teilweise von 3D-Druckern hergestellt werden, sorgt der modifizierte Wischermotor
für die Funktionalität des OxyGEN getauften Gerätes. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Prototypenspezialisten Protofy.XYZ.
Das Zulassungsverfahren für die neu entwickelte Beatmungshilfe läuft bereits. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass es sowohl
bald als auch positiv abgeschlossen werden kann; die medizinische Produktion in Martorell läuft derweil weiter. Ein Hersteller-Video
zeigt Details:
Nachtrag, 6. April: Seat hat inzwischen die Zulassung bekommen. Bis zu 300 Geräte täglich könnten nun hergestellt werden, hieß es.