Erstmals Warenkauf via Alexa und Amazon Pay
Delticom: Reifenkauf über Alexa
Vor bald 20 Jahren machte sich Delticom auf, Reifen im Internet zu verkaufen – ein Experiment mit erfolgreichem
Ausgang. Nun wollen die Hannoveraner ihre Reifen auch über Alexa an den Kunden bringen. Das ist auch ein Novum,
aber kaum mehr als eine Spielerei.
"Alexa, starte Reifen Direkt". Wer mit entsprechender Hard- oder Software ausgestattet ist, kann neuerdings seine Autoreifen
über Amazons cloudbasierte Sprachassistentin bestellen. Alexa wird die Größe und Art der Reifen abfragen und auch eine Eingrenzung
nach günstig, Premiumhersteller oder einer bestimmten Marke akzeptieren. Sodann werden die Treffer vorgelesen, und es besteht die
Möglichkeit, die Bestellung direkt per Stimme auszulösen.
Mit diesem Angebot revolutioniere man abermals den Reifenmarkt, heißt es bei Delticom. Denn nie zuvor gab es in Deutschland
einen Skill, wie die Anwendungen im Alexa-Universum heißen, zum Kauf von physischen Gütern mittels Amazon Pay. Wer einen
Amazon Echo oder etwa den Alexa-Adapter Viva von Roav (Anker) im Auto nutzt, kann seine neue Pneus theoretisch sogar
während der Fahrt ordern. Der Skill muss nicht erst aktiviert werden, sondern steht beim ersten Zuruf bereit.
In einem kurzen Test dieser Redaktion funktionierte das Frage-Antwort-Spiel einwandfrei, die genannten Produkte entsprachen
in Bezeichnung und Preis exakt jenen auf der Reifendirekt-Website. Dennoch scheint es uns unwahrscheinlich, dass der Skill
nennenswert Verkäufe generieren wird: Man mag dann doch lieber sichtbar durch die Ergebnisse scrollen, verschiedene Reifen
vergleichen und mehr Filteroptionen bei der Suche nutzen, etwa nach verstärkten Reifen, nach runflat-Pneus oder bestimmten
Geschwindigkeitsklassen. Auch ist der ADAC-Rabatt über den Skill nicht nutzbar.
Reifendirekt verkauft anders als konkurrierende Reifenshops seine Produkte nicht direkt über den Amazon-Marktplatz. Bei Reifen
gebe es "bessere Alternativen", erklärt das Unternehmen selbstbewusst auf seiner Website und giftet über den Prime-Jahresbeitrag.
Man darf gespannt sein, ob das so bleibt.