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Freitag, 29. März 2024
408 PS starker Elektro-SUV günstiger als Audi e-tron

Mercedes-Benz EQC: Fertigung gestartet

Es ist nicht der erste elektrische Mercedes, aber der erste ernstzunehmende: Mit dem Beginn der Serienfertigung des EQC startet Mercedes-Benz heute offiziell ins Elektro-Zeitalter. Auch die Auftragsbücher sind nun geöffnet, die Preisvorgabe überraschend zurückhaltend.
Mercedes-Benz EQC: Fertigung gestartet
Daimler
Ab 71.300 Euro und damit förderfähig:
Mercedes hat die Fertigung des EQC gestartet
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Später als ursprünglich angekündigt, aber früher als erwartet hat Mercedes-Benz heute die Produktion des EQC 400 4Matic begonnen. Das vollelektrische SUV läuft zusammen mit dem zugrundeliegenden GLC, dem GLC Coupé sowie der C-Klasse als Limousine und T-Modell im Werk Bremen von der gleichen Linie.

Das Zusammenfügen der Karosserie mit dem Fahrwerk, dem Antrieb und dem Motor nennt man beim Automobilbau Hochzeit – beim EQC werden dabei die beiden elektrischen Antriebsstränge in die Karosserie eingebaut. Eine zweite Hochzeit erfolgt im sogenannten Batteriefüge-Zentrum: Dort werden die EQC als Elektromodelle erkannt und entsprechend mit der Batterie bestückt. Die Karosserie wird über eine Hängevorrichtung befördert und auf einem Rahmen abgesetzt. Tragarme heben die Batterie von unten an den Fahrzeugboden.

Die E-Motoren des EQC 400 leisten 300 kW entsprechend 408 PS, die für den Ziffernteil in der Modellbezeichnung stehen. Das Drehmoment beträgt 760 Newtonmeter. Obwohl der EQC satte 652 Kilogramm an Batterien mit sich herumschleppen muss, beschleunigt er so in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h elektronisch abgeregelt - warum auch immer.

Die Batterien werden von der hundertprozentigen Daimler-Tochter Accumotive am Standort Kamenz (bei Dresden) produziert und teilgeladen angeliefert. Bei einer Kapazität von 80 kWh beziffert der Autobauer die Reichweite auf 445 bis 471 Kilometer. Britta Seeger, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, nennt das "absolut alltagstauglich". Daran darf man seine Zweifel haben, zumal das Laden der Stromspeicher dauert. An einer Wallbox vergehen 11 Stunden, bis der Akku wieder voll ist, und selbst an einer DC-Schnellladestation sind 40 Minuten zu rechnen.

Mit der Verkaufsfreigabe liegt nun auch endlich der Preis für den EQC vor. Los geht es demnach bei 71.281 Euro, womit sich das Auto in Deutschland für die Förderung durch den Umweltbonus qualifiziert. Zum Vergleich: Der grundsätzlich ähnlich gestrickte Audi e-tron kostet trotz etwas schwächeren Antriebs ab 80.900 Euro.

Neben Bremen wird auch das deutsch-chinesische Produktions-Joint Venture Beijing Benz Automotive Co. Ltd. (BBAC) noch in diesem Jahr die Produktion des EQC starten – für den lokalen Markt in China. Weitere Standorte künftiger EQ-Modelle sind die Werke in Rastatt, Sindelfingen, Tuscaloosa (USA) sowie das Smart-Werk im französischen Hambach.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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