Staugeplagten wird Stauassistent nahegelegt
VW wirbt gezielt im Stau
Als erster Autobauer schaltet Volkswagen Out-of-Home-Werbung erstmals gezielt dort, wo gerade Stau ist. Die Idee erscheint
aus Werbersicht vernünftig und ist mit einem thematisch passenden Produkt auch gut inszeniert. Wer es kauft, kann die
Werbebotschaften künftig ... gleich noch besser konsumieren.
Der sogenannte Stauassistent in neueren, nicht ganz billigen VW gibt im Stau bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h selbstständig
Gas, bedient die Bremse und auch die Lenkung. Das kann man praktisch finden - oder auch total überflüssig und gar störend,
wenn die Technik über die Fahrweise entscheidet. Vor allem: Der tatsächliche Komfortgewinn scheint überschaubar, darf man
sich doch auch bei aktivem Stauassistenten nicht komplett anderen Dingen widmen.
Wer noch in einem Auto ohne diese Funktion unterwegs ist, wird darauf vom Wolfsburger Autobauer nun in einer so erstmals
realisierten Werbekampagne genau dort hingewiesen, wo er sie brauchen könnte: Im Stau. Die Ausspielung der Anzeigen auf
den großen, sogenannten Out-of-Home-Werbeflächen steuert ein Algorithmus in Abhängig von detaillierten Echtzeit-Verkehrsflussdaten.
Die Kampagne startet diese Woche in Wolfsburg und Hamburg.
Aus den anonymisiert aus Navigationssystemen und Mobilfunknetzen generierten Daten werden Straßenabschnitte mit hohem Staupotenzial
identifiziert und entsprechende Werbeflächen entlang der Strecken ausgewählt. "Im Stau sind die Fahrzeuginsassen aufmerksam und
offen für Informationen", erklärt Volkswagen.
Wohl wahr, mag man denken. Doch die weitere Begründung kommt arg gestelzt daher. Im Fall des Stauassistenten komme hinzu, dass für
ein "akutes Problem" die "passende Lösung" angeboten werde, fabuliert der Autobauer. Wenn der Verkehrsfluss ins Stocken gerate, sei
der Fahrer durch ständiges Bremsen und Anfahren "extrem gefordert". Der Stauassistent stelle eine "enorme Entlastung" dar.