Tausende neuer Triebkopf-Varianten mit Frontantrieb für Wohnmobile
Hymer wird größter Kunde für den Mercedes Sprinter
Der größte Kunde für den neuen Sprinter wird nicht DHL oder ein anderes Unternehmen der KEP-Branche, sondern der
Reisemobilbauer Hymer. Dank der neuen Möglichkeiten des Transporters erwartet Mercedes eine deutliche
Zunahme der Beliebtheit.
Daimler
Mehrere Tausend solcher Sprinter-"Triebköpfe" mit
Frontantrieb will Mercedes an Reisemobilbauer Hymer liefern
In keinem Fahrzeugsegment dominiert ein Modell die Zulassungszahlen derart stark wie bei Wohnmobilen: Von den rund 40.500 Stück, die im
vergangenen Jahr erstmals zugelassen wurden, entstanden die allermeisten auf Basis des Fiat Ducato. Satte 65 Prozent konnte das italienische
Fahrzeug für sich beanspruchen, inklusive der verwandten Schwestermodelle Citroën Jumper und Peugeot Boxer waren es sogar rund 77 Prozent.
Mercedes kam zum Vergleich mit V-Klasse und Sprinter zusammen gerade einmal auf knapp 7,5 Prozent. Das bezeichnet der Autobauer unbescheiden
wie meist als "starke Position", will diese aber gleichzeitig erweitern. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, weil der neue Sprinter
erstmals auch mit Frontantrieb zu haben ist.
Bei dieser Variante verbessert sich konstruktionsbedingt die mögliche Nutzlast. Dies erhöht unter anderem auch die Möglichkeiten für
Aufbauhersteller. Eine niedrigere Ladekante macht das Ein- und Aussteigen aus dem Wohn- und Schlafbereich von Reisemobilen zudem
deutlich komfortabler. Zusätzlich bietet Mercedes den neuen Sprinter auch als sogenannten "Triebkopf" an. Hier befinden sich
Antrieb, Tank und alle anderen Aggregate vor oder unter dem Fahrerhaus. Dadurch haben Aufbauhersteller völlig freie Hand bei der
Gestaltung des hinteren Fahrzeugbereichs.
Mercedes geht daher nach den Worten von Volker Mornhinweg, Chef der Van-Sparte, davon aus, dass Hymer größter Kunde des neuen
Sprinter wird. Mercedes-Benz Vans und Hymer haben dazu bereits einen Vertrag über die Lieferung einer vierstelligen Zahl von Fahrzeugen
der Triebkopf-Variante im Jahr 2018 abgeschlossen. Ab dem Jahr 2019 ist in Summe ein jährlich hohes vierstelliges Absatzvolumen
vorgesehen. Die ersten Fahrzeuge werden in den nächsten Wochen an Hymer zum Aufbau neuer Reisemobilvarianten geliefert.
Hymer war bereits bei der Entwicklung der neuen Triebkopf-Variante eingebunden. Das 1957 gegründete Unternehmen ist heute europäischer
Marktführer im Premiumsegment für Reisemobile. Mercedes und Hymer arbeiten seit mehr als 40 Jahren zusammen - schon das erste
Hymermobil basierte auf einem Transporter mit Stern.