Zahlen und Tendenzen in der Übersicht
Unfallstatistik 1. Halbjahr 2016: Guter Abschluss
Das Wetter war oft schlecht, die Unfallstatistik hat es wieder einmal gefreut: Im ersten Halbjahr 2016
kamen deutlich weniger Menschen auf der Straße zu Tode als im Vorjahr. Doch nicht alle Tendenzen sind positiv.
DVR
Im 1. Halbjahr 2016 gab es neun Prozent
weniger Verkehrstote als im Vorjahreszeitraum
Im Juni starben 274 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Deutschlands Straßen, das sind 62 Personen oder
18,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig stieg die Zahl der Verletzten jedoch um 3,7 Prozent
auf 40.687. Dies geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Wiesbaden hervor. Unfallzahlen
für Juni wurden nicht veröffentlicht.
Nach dem ersten Halbjahr 2016 stehen nun 1.450 Verkehrstote in der Bilanz - eine hohe Zahl, aber doch 144 Getötete
oder 9,0 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2015. Dagegen stieg die Zahl der Verletzten um 0,9 % auf etwa 183.400 Personen.
Auch die Unfallzahlen stiegen: Insgesamt nahm die Polizei mit rund 1,25 Millionen Unfällen 3,6 Prozent mehr auf
als im Vorjahreszeitraum. Davon kam bei 142.100 Unfällen (+ 0,7 %) mindestens eine Person zu Schaden, die weiteren 1,11 Millionen
waren reine Sachschaden-Crashs (+ 4,0 %).
Eine große Rolle beim Rückgang der Zahl der Verkehrstoten im 1. Halbjahr 2016 dürfte das teilweise mäßige Wetter im
Frühjahr gespielt haben. So ist zum Beispiel Ostern so mancher Ausflug mit dem Fahrrad oder Motorrad buchstäblich ins
Wasser gefallen. Im Zeitraum Januar bis Mai 2016, für den schon tiefer gegliederte Ergebnisse vorliegen, lässt sich
eine Abnahme der Zahl der Verkehrstoten bei den so genannten ungeschützten Verkehrsteilnehmern beobachten: Die Zahl
der getöteten Kraftradfahrer ging um gut 26 Prozent% zurück, die der Radfahrer und der Fußgänger jeweils um 5,6 %.
Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen nahm dagegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu (+ 6,7 %).
Bezogen auf die Verkehrstoten im 1. Halbjahr 2016 führt Rheinland-Pfalz mit einem Minus von 32 Prozent die Bundesländer an.
Auch das Saarland, Sachsen und Hessen schaffen über 20 Prozent Rückgang, sieben weitere Länder jedenfalls grüne Zahlen.
Negative Tendenzen zeigen sich vor allem in Berlin sowie in Hamburg und in Mecklenburg-Vorpommern.
Betrachtet man die Getöteten je eine Million Einwohner, so stehen naturgemäß die drei Stadtstaaten mit Werten zwischen 5 und 8 am Beginn der Liste.
Am gefährlichsten lebt es sich nach dieser Betrachtungsweise in Sachsen-Anhalt (30), gefolgt von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen
Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.