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Technisch modernisiert: Porsche 911 Turbo |
Porsche |
Doch, es gibt auch noch Produkt-Nachrichten aus dem Hause Porsche – sogar vom Flaggschiff:
Der 911 Turbo bekommt zur IAA das ausstehende Facelift. Es folgt dem alten, gleichwohl immer wieder
faszinierenden Muster des stärker – schneller – teurer. Unter 3,5 Sekunden auf Tempo
100 ist ein Wort, die Verbrauchssenkung auch.
Rein äußerlich beschränken sich die Unterschiede des neuen Top-Elfer zum bisherigen auf die von
den zahmeren Modellen bereits bekannten, fraglos gelungenen LED-Rückleuchten. Im Übrigen bleibt
das Design unangetastet.
So klein die optische Erneuerung ausfallen mag, so groß ist der technische Fortschritt: Erstmals in
der 35-jährigen Turbo-Typengeschichte gibt es ein von Grund auf neu konstruiertes Triebwerk.
3,8 statt 3,6 Liter Hubraum aus sechs Zylindern lauten jetzt die Kerndaten, kombiniert nicht nur
mit der bereits beim Vorgänger erstmals eingeführten variablen Turbinengeometrie der Turbolader
- bei Benzinmotoren ein Novum -, sondern auch mit der Direkteinspritzung - kurzum: Der bereits aus
dem Carrera und Carrera S bekannte Motor hält nun auch im Turbo Einzug.
Mit den Daten ist Porsche dabei ungewöhnlich knauserig: Zwar wird die Leistung benannt - 500 statt
480 PS lautet die neue Vorgabe -, nicht aber das Drehmoment oder die zugehörigen Umdrehungszahlen.
Für die Kraftübertragung sorgt ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder optional das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
(PDK) anstelle der bisherigen 5-Stufen-Wandlerautomatik. Mit PDK, das auch mit lenkradfesten Schaltpaddles erhältlich
ist, und dem optionalen Sport-Chrono-Paket inklusive Drehmoment-Boost und Launch Control schießt der neueste
Elfer in nur noch 3,4 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h liegt zwei km/h über
dem bisherigen Wert - in solchen Regionen sind 20 PS ein Klacks.
Fortschritt verspricht die neue Motor- und Getriebetechnik sowie eine noch nicht näher konkretisierte
Gewichtsreduzierung auch in Sachen Umwelt: Der kombinierte Normverbrauch beträgt nun je nach Ausführung
zwischen 11,4 und 11,7 Liter - absolut gesehen nicht wenig, relativ gesehen nicht viel. Zum Vergleich: Der
Vorgänger genehmigte sich noch 12,8 bis 13,6 Liter. Als Abgaseinstufung steht nun natürlich EU5 statt EU4
in den Papieren.
Im übrigen vermeldet Porsche Feinschliff an der Auslegung des Allradantriebs und des ESP alias PTM und PSM;
neu im optionalen Programm ist PTV: Porsche Torque Vectoring verteilt die Antriebskräfte situationsgerecht
auf die Räder der Hinterachse.
Erstmals in natura zu sehen sind die neuen Porsche 911 Turbo als Coupé und Cabrio auf der IAA Mitte
September, Verkaufsstart ist in Deutschland am 21. November 2009. Porsche wäre nicht Porsche, hätte man
nicht auch an der Preisschraube gedreht, wenn auch moderat: 145.871 lautet der Turbo-Gegenwert in Euro,
das sind rund 2.850 Euro mehr als bisher. Das Cabrio kostet 157.057 Euro.
Wie bisher gilt aber auch: Um sich seinen Jugendtraum zu erfüllen, tut es auch ein 911 Carrera -
und der ist über 60.000 Euro günstiger.