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Neu: Peugeot 207 SW |
Peugeot |
Aus der seriennahen Studie wird die studiennahe Serie: Ungewöhnlich wortkarg schickt Peugeot den neuen 207 SW an
den Start. Zu den Händlern rollt der (gar nicht mehr so) kleine Kombi bereits ab Ende Juni. Wer schnell bestellt,
erhält einen Einführungsrabatt.
Es wäre eine schöne Quizfrage: Bei welchem Automodell war das Cabrio bei den Kunden beliebter als der Kombi?
Die richtige Antwort lautet Peugeot 206. Bis zu seinem Produktionsrekord von 5,35 Millionen Einheiten im Herbst
2006 wurden rund 333.000 Cabrios, aber nur 292.000 Kombis weltweit verkauft.
Der Kombi sei ja auch erst zwei Jahre nach dem CC eingeführt worden, mag man einwenden - doch an der Tendenz, dass
der SW genannte Kombi trotz oder gerade wegen kaum vorhandener Wettbewerber tendenziell kein erfolgreiches Auto
war, ändert das nichts.
Dass es trotzdem eine zweite Generation geben würde, ist schon länger klar, und wie man sich diese vorzustellen hat,
war ebenfalls eine weitgehend klare Sache, und das nicht erst seit der entsprechenden Studie mit dem Beinamen "Outdoor",
die die Löwenmarke auf dem Genfer Salon im Februar gezeigt hatte.
Eher überraschend ist die Schnelligkeit, mit der das Serienmodell folgt - Premiere ist nicht etwa auf der IAA,
sondern auf der zweitrangigen Automesse in Barcelona; schon Ende des Monats rollen die ersten Exemplare zu den
Händlern. Im Design entspricht das Serienmodell exakt der Studie, denkt man sich die dort absichtlich hinzugefügten
Entfremdungen weg.
Gegenüber dem 206 SW ist die neue Generation deutlich gewachsen; optisch auffällig ist vor allem das neu gezeichnete
Heck im Stile des 1007 oder 4007 - aus dem geraden dritten Seitenfenster wird die einst von Mercedes "erfundene"
Doppeldreieck-Grafik. Auch der gealterte Designkniff mit dem in der C-Säule versteckten hinteren Türgriff entfällt
zugunsten einer normalen Lösung mit Bügelgriffen.
Motorseitig stehen drei Benziner und zwei Diesel zur Wahl. Basis-Antrieb ist ein 1,4 Liter-Ottomotor mit 73 PS, gefolgt
von einem neuen Benziner mit 95 PS, der der Kooperation mit BMW respektive Mini entstammt und dort den Mini One antreibt.
Ebenfalls von Mini bekannt sind die beiden Top-Motorisierungen, namentlich der Benziner mit 120 PS und der Diesel mit 109
PS, jeweils aus 1,6 Litern Hubraum. Schloießlich gibt es auch den 90-PS-Diesel; beide Selbstzünder sind mit Rußfilter
ausgestattet.
Weniger vorbildlich ist die Ausstattung, speziell das nur im Top-Niveau "Sport" serienmäßige ESP und die im Basismodell
nicht enthaltenen Window-Airbags. Im übrigen erwäöhnenswert erscheint, dass auch im SW Xenon-Licht nicht bestellbar
ist, nur ein großes und damit teures Navigationssystem zur Wahl steht und etliche weitere Optionen nur für den "Sport"
verfügbar sind. Dafür ist das große Panorama-Glasdach bereits ab dem mittleren Niveau "Tendance" serienmäßig,
das überhaupt die Mindestwahl von Kunden sein sollte, weil hier dann auch Klimaanlage und elektrische und beheizte
Außenspiegel serienmäßig sind.
Zuletzt ein Blick auf die Preise: Die Basis "Filou" mit dem schwächsten Benziner ist ab 13.450 Euro zu haben. Ein "Tendance"
mit dem kleinen Diesel kostet beispielhaft 17.250 Euro, und für das Topmodell "Sport" mit dem 109-PS-Diesel ruft Peugeot
19.450 Euro auf. Kunden, die bis Ende September einen 207 SW ordern, erhalten einen Rabatt von 650 Euro auf alle
Modelle - entsprechend exakt dem Aufpreis von Fünftürer zu Kombi.
Wie das Duell Cabrio vs. Kombi beim 207 endet, bleibt abzuwarten, doch hat der SW seine Chancen zweifelsfrei erhöht. Das
hat auch mit zwei SW-Varianten zu tun, die später kommen werden: Dem Cross- und Scout-Konzepten der Konkurrenz folgen wird
der "Outdoor", mit 175 PS ein "eiligs Bleche" der 207 SW RC.