Größtes Stauwochenende steht bevor / Situation nicht alternativlos
Großparkplatz Deutschland: Stauprognose für das Wochenende 01.-03.08.2025
Großparkplatz Deutschland: Am kommenden Wochenende startet auch Süddeutschland endlich in die Sommerferien. Damit ist das ganze
im Urlaub ... und trifft sich im Stau. Autofahrer brauchen unbedingt ein gutes Nervenkostüm und großes Zeitpolster – oder ersparen
sich das vermeintlich "Normale" durch eine eigentlich recht simple Strategie.
ADAC
Die Karte zeigt die Baustellen-
und damit Staugefahr-Bereiche auf den Autobahnen
Normalerweise ist das letzte Juli-Wochenende das staureichste des Jahres, dieses Mal verschiebt es sich sogar auf Anfang August. Besonders
viele Reisende starten jetzt in die Ferien, da nun auch in Baden-Württemberg und Bayern die Sommerferien beginnen. Damit sind die Schulen
jetzt in allen Bundesländern geschlossen, auch viele Firmen haben Werks- und Betriebsferien.
Gleichzeitig nimmt bereits der Rückreiseverkehr deutlich zu, denn in zwei Wochen enden die Ferien in den ersten Bundesländern. Für
zahlreiche Staus dürften jedenfalls bei schönem Wetter zusätzlich Tagesausflügler oder Kurzentschlossene sorgen. Autofahrer müssen
sich im ganzen Land auf erhebliche Verzögerungen einstellen, sowohl auf dem Weg in den Urlaub als auch bei der Rückreise. Dies betrifft
alle drei Tage, speziell die Autobahnen und dort wiederum insbesondere Baustellen-Bereiche. Und das sind bundesweit aktuell nicht weniger
als rund 1.200 ...
Zur Entlastung des Ferienverkehrs gilt auf den wichtigsten Autobahnen ein Lkw-Fahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Es
greift an allen Samstagen vom 1. Juli bis einschließlich 31. August, jeweils zwischen 7 und 20 Uhr. Unverändert bleibt das
ganzjährig geltende Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen – es gilt von 0 bis 22 Uhr auf dem gesamten Straßennetz.
Der ADAC nennt folgende Abschnitte als besonders staugefährdet – jeweils in beiden Fahrtrichtungen:
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Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
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A1 Köln – Dortmund sowie Bremen – Hamburg
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A3 Frankfurt – Nürnberg – Passau
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A4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
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A5 Frankfurt – Karlsruhe – Basel
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A6 Mannheim – Nürnberg
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A7 Hamburg – Flensburg sowie Würzburg – Füssen/Reutte
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A8 Karlsruhe – München – Salzburg
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A9 Berlin – Nürnberg – München
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A10 Berliner Ring
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A11 Berlin – Dreieck Uckermark
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A19 Dreieck Wittstock – Rostock
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A24 Hamburg – Berlin
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A61 Mönchengladbach – Ludwigshafen
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A81 Stuttgart – Singen
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A93 Inntaldreieck – Kufstein
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A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
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A96 München – Lindau
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A99 Umfahrung München
Stau ist keine Pflichtveranstaltung
Stunden im Stau zu leiden ist jedoch nicht alternativlos, sondern weitgehend vermeidbar – wenn man zu Kompromissen bereit ist.
Hierzu gehört eine sorgfältige Routenplanung unter Berücksichtigung insbesondere der Zahl und Länge der Baustellen, da diese
Bereiche besonders staugefährdet sind. Bereits ein kleiner Unfall oder ein Pannenfahrzeug können in solchen Bereichen für laaaange
Staus sorgen.
Auch ist nicht immer die "große" Autobahn die beste, und Bundesstraßen nehmen zwar Tempo und bringen zusätzliches Unfallrisiko,
sind dafür aber meist recht staufrei befahrbar – und bergen vor allem nicht das Risiko der Vollsperrung: Wenn gar nichts mehr geht,
kann man wenden und den Bereich umfahren anstatt viele viele Stunden auf der Autobahn nicht einen Meter weiter zu kommen, während
die Kinder verständlicherweise quengeln, die Blase drückt und die Stimmung ... Sie wissen schon.
Der Weg von München nach Berlin muss beispielsweise nicht zwingend über die A9 verlaufen, man kann auch über die A8/B2/A73/A71/A14/A2
via Augsburg, Weißenburg, Nürnberg, Bamberg, Erfurt und Magdeburg fahren - das ist weiter und umständlicher, wird aber unter dem Strich
entspannter und touristisch wesentlich interessanter sein.
Zusätzlich und nicht zuletzt sollten Reisende in Erwägung ziehen, spätabends oder nachts zu fahren, wenn das Verkehrsaufkommen und damit
Zahl und Intensität der Behinderungen deutlich geringer sind. Selbst auf den klassischen Routen der obigen Liste kommt man nachts
um drei nahezu immer entspannt voran. Während die anderen vormittags in den Stau fahren, sitzt man bereits müde, aber gemütlich mit
dem Käffchen am Ziel.
Situation im Ausland und an den Grenzen
Auch auf den europäischen Ferienrouten ist Geduld gefragt, sowohl bei der An- als auch bei der Rückreise. Besonders staugefährdet
sind die Transitrouten in und durch Österreich, die Schweiz, Italien und Frankreich.
Zu den Problemstrecken zählen laut ADAC im Reisesommer unter anderem Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Pyhrn-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken-
und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Auch bei Reisen nach Nordeuropa
muss mit Verzögerungen gerechnet werden, ebenso auf den Hauptachsen aus und in Richtung Polen, Tschechien und die Niederlande.
An zahlreichen Grenzübergängen finden weiterhin stichprobenartige Kontrollen statt. Die Schwerpunkte deutscher Kontrollen liegen an
den Grenzen zu Österreich, Polen, Tschechien, Frankreich und der Schweiz. Wartezeiten von 30 bis 60 Minuten sind keine Seltenheit.
Auch Polen kontrolliert bei der Einreise. Mit Staus ist etwa an den Grenzübergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin),
A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst zu rechnen. Reisende, die nach Griechenland oder in die Türkei fahren, müssen mit längeren
Aufenthalten an den Grenzen rechnen, die teilweise mehrere Stunden dauern können.