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Mittwoch, 16. Juli 2025
ADAC: Im Schnitt rund 43 Cent Preisdifferenz

Autobahn-Tankstellen gönnen sich krasse Aufschläge

Dass man an Autobahntankstellen teurer als abseits der Fernstrecke tankt, ist weithin bekannt und auch teilweise nachvollziehbar. Doch die Aufschläge sind noch viel höher als viele wohl denken – und im Schnitt einer neuen ADAC-Untersuchung zufolge sogar nochmals gestiegen.
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Tanken an einer Autobahntankstelle – das kann richtig ins Geld gehen. Wie deftig die Preisaufschläge tatsächlich ausfallen, hat jetzt erneut der ADAC untersucht. Danach mussten Autofahrer an der Autobahn durchschnittlich 43,7 Cent je Liter Super E10 mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn. Bei Diesel ist der Aufschlag mit 42,5 Cent kaum geringer.

Während die allerhöchsten Aufschläge im Vergleich zu 2023 etwas gesunken sind, stieg der Durchschnittswert. So lag lag der Unterschied zwischen den jeweiligen Tankstellenpärchen vor zwei Jahren bei durchschnittlich gut 42 Cent für einen Liter Super E10 und fast 36 Cent für einen Liter Diesel.

Spitzenreiter bei Super E10 war die Autobahntankstelle Hochfelln-Nord an der A8 Salzburg Richtung München im Vergleich zu der nur rund drei Kilometer entfernten Tankstelle in Übersee am Chiemsee mit über 57 Cent Preisaufschlag. Bei Diesel sicherte sich den zweifelhaften Titel die Autobahntankstelle Limburg Ost an der A3 Frankfurt Richtung Köln. Hier kostete ein Liter Diesel fast 54 Cent mehr als an einer Tankstelle in Limburg, die nur gut zwei Kilometer von der nächsten Autobahnausfahrt entfernt ist.

Erhebliche Aufschläge sind dabei kein Einzelfall: 90 Prozent (bei Super E10) bzw. 88 Prozent (bei Diesel) der Autobahntankstellen verlangten im Beobachtungszeitraum einen durchschnittlichen Aufpreis von 30 Cent und mehr pro Liter, 24 Prozent bzw. 18 Prozent davon schlugen sogar 50 Cent und mehr auf. Dass es auch anders geht, zeigte die Autobahntankstelle Fuchsberg Nord an der Ostseeautobahn A20 in Mecklenburg-Vorpommern mit Preisaufschlägen von gerade einmal 5,9 bzw. 0,9 Cent.

Wer zum Tanken die Autobahn verlässt, kann demnach viel Geld sparen. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung beträgt der Preisunterschied gemessen an den in der Untersuchung festgestellten Durchschnittswerten rund 22 Euro; wer 70 Liter nachtankt, spart bereits rund 30 Euro.

Tanken neben der Autobahn lohnt sich im Grunde immer. Wie groß das Sparpotenzial ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich ist ein Preisvergleich über entsprechende Handy-Apps sinnvoll. Auch variieren die Spritpreise im Tagesverlauf deutlich – meist ist die Zeit zwischen 18 und 20 Uhr am günstigsten. Und natürlich empfiehlt es sich, freie Anbieter zu bevorzugen, weil diese nochmals bis zu zehn Cent günstiger sind als Markentankstellen – und weil mit diesem Verhalten der Preisdruck auf die etablierten Anbieter steigt.

Der ADAC hat die in dieser Woche veröffentlichte Stichprobe bereits im April 2025 durchgeführt, als Basis dienten die Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe.

Aktuelle und historische Spritpreise sowie das Preisgefüge in den Nachbarländern stellen wir auf der nachfolgend verlinkten Übersichtsseite aktuell dar.
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text  Hanno S. Ritter
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