Alle Jahre wieder: Viel los um die Feiertage / Staus sind vermeidbar
ADAC-Stauprognose für Weihnachten 2024 und Jahreswechsel
Driving home for christmas: Bevor es an Weihnachten angeblich besinnlich wird, gibt es eine
weniger sinnliche "schöne Bescherung" auf den Straßen. Und danach dann auch gleich wieder
zum Jahreswechsel. Wer schlau plant, kann sich dem Trubel aber gut entziehen.
Am vierten Adventswochenende beginnen in ganz Deutschland die Weihnachtsferien. Sie dauern in den meisten Bundesländern bis
zum Ende der ersten Januar-Woche. Vor Weihnachten, nach Silvester sowie zum Ferien-Ende in der ersten Januar-Woche ist die
Staugefahr am größten.
Weihnachten
Der Start in die Weihnachtsferien am Freitag, 20. Dezember, wird besonders schwierig – alle Bundesländer haben jetzt Ferien.
Nach ADAC-Einschätzung wird dieser Tag der staureichste in den ganzen Ferien. Ab Nachmittag trifft der übliche Berufs- auf
den Urlauberverkehr. Am Samstag, 21. Dezember, und Montag, 23. Dezember, müssen sich Autofahrer ebenfalls in Geduld üben.
Unterwegs sind nicht nur Berufstätige und Weihnachtsurlauber auf dem Weg zu ihren Familien und Verwandten, sondern vor allem
in den Ballungsgebieten viele Last-Minute-Geschenkejäger und jene, die auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt sind oder ihre to-do-Liste
noch abarbeiten wollen.
Weniger Staus sind am Sonntag, 22. Dezember, an Heilig Abend und am 1. Weihnachtsfeiertag zu erwarten. Lebhafter wird es dann
wieder am zweiten Feiertag und dem folgenden Freitag. Viele und große Staus bleiben aber laut ADAC "sicher" die Ausnahme. Die
Routen in und aus den Skigebieten sind vor allem an den Samstagen extrem belastet.
Silvester/Neujahr
Am Sonntag, 29. Dezember, und an Silvester selbst wird eher wenige Staus auf Deutschlands Autobahnen geben. Etwas mehr los ist
am Samstag, 28. Dezember, am Montag, 30. Dezember, sowie an Neujahr nachmittags, wenn etliche Autofahrer von den Familienbesuchen
zurückkehren und zudem die Ferien in Berlin und Brandenburg enden. Von allzu langen Zwangspausen dürften Reisende aber verschont bleiben.
Rückreiseverkehr
Die Staugefahr auf den Rückreiserouten nimmt ab Donnerstag, 2. Januar, stetig zu, unter anderem deswegen, weil am ersten
Wochenende des neuen Jahres oder den Tagen danach in den meisten Bundesländern die Ferien enden.
Die Staugefahr dürfte am 2., 3. und 4. Januar am größten sein, während es am Sonntag, 5. Januar, wieder ruhiger wird. Am Montag,
6. Januar, ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein Feiertag. Insgesamt ist der Verkehr an diesem Tag in weiten Teilen
Deutschlands normal. Ein Feiertags-Lkw-Fahrverbot gibt es nicht, auch nicht in den Feiertagsländern. Am Dienstag, 7. Januar,
und Mittwoch, 8. Januar, enden in einigen Bundesländern die Ferien. Entsprechend nimmt der Berufs- und Pendelverkehr wieder zu.
Die wichtigsten Staustrecken in den Weihnachtsferien
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Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München
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A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg
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A 2 Dortmund – Hannover – Braunschweig – Berlin
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A 3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
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A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden – Görlitz
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A 5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe
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A 6 Heilbronn – Nürnberg
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A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Füssen/Reutte
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A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
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A 9 München – Nürnberg – Berlin
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A 10 Berliner Ring
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A 24 Hamburg – Berlin
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A 45 Dortmund – Gießen
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A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
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A 81 Stuttgart – Singen
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A 93 Inntaldreieck – Kufstein
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A 95 / B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
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A 99 Umfahrung München
Verkehrssituation im Ausland
Im Ausland sind ähnliche Stauzeiten zu erwarten wie in Deutschland: Vor dem Fest, an Neujahr und am ersten
Januar-Wochenende ist die Staugefahr am größten. Neben den Straßen rund um die Großstädte sind es vor allem
die Fernstraßen zu und von den Wintersportorten, die staugefährdet sind.
Dazu zählen in Österreich die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler,
Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen. Die angespannte Baustellensituation wird in den Weihnachtsferien
teilweise entschärft. So wird die Sperre des Reschenpasses von 20. Dezember bis 9. März unterbrochen, die
Brennerautobahn wird im Bereich Luegbrücke bis zum Jahresende zwei- statt einspurig befahrbar sein, und der
monatelang gesperrte Arlbergtunnel in Österreich ist seit Ende November wieder frei. Die Sanierung mehrerer
Tunnel auf der Tauernautobahn hingegen wird nicht unterbrochen. Dort ist die Staugefahr sehr hoch.
In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands,
des Wallis und der Zentralschweiz mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. In Italien sind neben der Brennerroute
auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau am stärksten gefährdet. Groß ist die
Staugefahr auch auf den Hauptverbindungen in die Niederlande, nach Tschechien und Polen.
Gute Nachricht für Italien- bzw. Frankreich-Reisende: Der Mont-Blanc-Tunnel zwischen Courmayeur und Chamonix wird
am 16. Dezember wieder für den Verkehr freigegeben.
Mitte September hat Deutschland die Einreisekontrollen auf alle Außengrenzen ausgedehnt. Auch andere Länder wie
etwa Frankreich und die Niederlande kontrollieren bei der Einreise: Lange Wartezeiten dürften die Ausnahme bleiben,
aber ein Zeitpolster von ca. 30 Minuten sollten Autofahrer einplanen. Das gilt vor allem für die drei Autobahnübergänge
Suben (A 3 Linz - Passau), Walserberg (A 8 Salzburg - München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein - Rosenheim).
Staus sind nicht unvermeidbar
Stunden im Stau zu stehen ist nicht gottgegeben, sondern weitgehend vermeidbar - wenn man zu Kompromissen bereit ist.
Hierzu gehört eine sorgfältige Routenplanung unter Berücksichtigung insbesondere der Zahl und Länge der Baustellen,
da diese Bereiche besonders staugefährdet sind. Bereits ein kleiner Unfall oder ein Pannenfahrzeug können in solchen
Bereichen für laaaange Staus sorgen.
Auch ist nicht immer die "große" Autobahn die beste, und Bundesstraßen nehmen zwar Tempo und bringen zusätzliches
Unfallrisiko, sind dafür aber meist recht staufrei befahrbar - und bergen vor allem nicht das Risiko der Vollsperrung:
Wenn gar nichts mehr geht, kann man wenden und den Bereich umfahren anstatt viele viele Stunden auf der Autobahn
nicht einen Meter weiter zu kommen.
Außerdem und nicht zuletzt sollten Reisende in Erwägung ziehen, nachts zu fahren, wenn das
Verkehrsaufkommen und damit Zahl und Intensität der Behinderungen deutlich geringer sind. Selbst auf den
klassischen Routen der obigen Liste kommt man nachts oder frühmorgens nahezu immer entspannt voran. Während
die Anderen vormittags in den Stau fahren, sitzt man bereits müde, aber gemütlich am Ziel. — Frohe Weihnachten!