Zweite Generation mit kürzeren Kameraarmen und optimierter Software
Mercedes-Benz: Bessere MirrorCam für die schweren Lkw
Der Anblick von schweren Lkw mit kleinen Kameras anstelle von wuchtigen Außenspiegeln ist auch vier Jahre nach der ersten Einführung bei
Mercedes-Benz ungewohnt und auch unschön. Für die Fahrer bietet das System aber viele Vorteile. Nun erscheint bereits die zweite Generation
– noch besser, noch filigraner.
Daimler Trucks
Die zweite Generation der MirrorCam (rechts) am
Mercedes-Benz Actros & Co. verfügt über zehn Zentimeter kürzere Kameraarme
Seit kurzem verbaut Daimler Truck in den Mercedes-Benz-Lkw eine verbesserte
Ausführung der sogenannten Mirror Cam. Sie kommt bei Actros, eActros
und Arocs zum Einsatz, jedoch weiterhin nicht beim Econic oder Atego.
Schon rein äußerlich fällt bei der neuen Variante auf, dass die Kameraarme auf beiden Seiten um jeweils zehn Zentimeter verkürzt sind. Das gilt
sowohl für das schmalere als auch für das breitere Fahrerhaus und bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass die Fahrer sich beim
Rückwärtsfahren geradeaus gegenüber der ersten Generation der MirrorCam auf Anhieb leichter tun. Das liegt insbesondere daran, dass die
Perspektive der MirrorCam nun der des gewohnten Glasspiegels noch ähnlicher ist.
Die Verkürzung bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich. Denn am 2,50 Meter breiten Fahrerhaus ragt der Kameraarm jetzt nicht weiter über
die Fahrzeugkontur hinaus als der Rampenspiegel. Kollisionen mit Objekten am Wegesrand sind damit nun nahezu ausgeschlossen.
Zu den weiteren Neuerungen gehört eine Tropfkante, die verhindern soll, dass Regenwasser auf die Linse gelangen kann und es dadurch zu unerwünschten
optischen Effekten kommt. Darüber hinaus haben die Ingenieure das Tone Mapping weiter optimiert. Tone Mapping ist ein Prozess, bei dem ein Bild
so angepasst wird, dass ein großer Bereich von Tönen auf einem Medium richtig angezeigt wird, was sich nun vor allem in einer verbesserten
Kontrastdarstellung zeigt. Die Evolution in der Farb- und Helligkeitsabstimmung führt
dazu, dass die Displays etwa beim Rückwärtsfahren in eine dunkle oder nur schlecht beleuchtete Halle hinein den für die Fahrsituation relevanten
Bereich noch exakter abbilden.
Die übrigen systembedingten Vorteile bleiben natürlich erhalten. Dies sind unter anderem die Betrachtung des Bildes ohne eine möglicherweise
verschmutzte Seitenscheibe wie beim klassischen Außenspiegel, der Weitwinkelmodus beim Rückwärtsrangieren, Distanzlinien im Display zum
besseren Einschätzen des Abstands zu Objekten hinter dem eigenen Fahrzeug, Mitschwenken des Kamerabildes bei Kurvenfahrten
und die Überwachung des Fahrzeugumfelds während Pausen.