Fertigung in Torslanda wird auf E-Autos umgestellt und modernisiert
Volvo: 1 Milliarde für das Stammwerk
An sich ist Volvo ein chinesisches Unternehmen geworden, doch an der Fertigung im Heimatland Schweden wird festgehalten.
Passend zum angekündigten großen Batteriewerk soll jetzt auch das Stammwerk zukunftsfit gemacht werden.
Volvo
Mit umgerechnet fast 1 Mrd. Euro
modernisiert Volvo sein Stammwerk in Torslanda
Volvo Cars investiert in den kommenden Jahren insgesamt zehn Milliarden Schwedische Kronen (rund 960 Millionen Euro) in sein
Stammwerk in Torslanda. Diese Ankündigung will der Autobauer als Bekenntnis zu seinem Stammsitz verstanden wissen; im Übrigen
bereiten die Investitionen den Weg zur Transformation zu einem reinen Elektroauto-Anbieter. Diese
Entscheidung
bzw. dieses Ziel hatte Volvo im März 2021 für 2030 ausgegeben.
Das Geld fließt zu einem größeren teil in das sogenannte Mega-Casting, das Volvo eigenen Angaben zufolge als einer der
ersten Automobilhersteller umsetzt: Große Teile der Bodenstruktur werden dabei als ein zusammenhängendes Aluminiumteil
gegossen. Dies reduziert das Gewicht und verbessert so die Energieeffizienz und in der Folge auch die elektrische
Reichweite der E-Fahrzeuge.
Außerdem sollen in Torslanda die Lackerierei modernisiert werden, es entsteht eine neue Batteriemontageanlage, die
Montagehalle wird umgebaut und das Logistikareal renoviert. Außerdem sollen soziale Bereiche und Büros modernisiert werden.
Das Werk Torslanda vor den Toren Göteborgs ist eine der am längsten in Betrieb befindlichen Volvo Fertigungsanlagen: Es wurde
im April 1964 vom schwedischen König Gustaf VI. Adolf eröffnet und war lange Zeit die größte Einzelarbeitsstätte des Landes.
Im Dreischichtbetrieb arbeiten derzeit rund 6.500 Mitarbeiter im Werk, die jährliche Produktionskapazität liegt bei 300.000
Fahrzeugen.
Erst Anfang des Monats hatte Volvo zusammen mit dem Batteriehersteller Northvolt den Bau einer neuen Akkufabrik
in Göteborg angekündigt. Die neue Fertigungsstätte, die bis zu 3.000 Arbeitsplätze schaffen soll, geht voraussichtlich
2025 in Betrieb und ergänzt das geplante Forschungs- und Entwicklungszentrum, das die beiden schwedischen Unternehmen
Ende 2021 avisiert hatten. Insgesamt investieren die Partner rund 30 Milliarden Schwedische Kronen (rund 2,9 Milliarden
Euro) in die gemeinsame Batterieentwicklung und -produktion. Geleitet wird das neue Produktionswerk vom früheren Tesla-Manager
Adrian Clarke.