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Samstag, 20. April 2024
Hochphase der Sommerreisezeit so ruhig wie nie

ADAC-Stauprognose für das Wochenende 31.07.-02.08.2020

Die schlechte Nachricht: In ganz Deutschland haben die Schulen ab dem Wochenende geschlossen, die Urlaubszeit sorgt für Verkehrsbehinderungen im ganzen Land. Die gute Nachricht: Der Sommerreiseverkehr zeigt sich in diesem Jahr von einer ungekannt harmlosen Seite.
ADAC
Die Karte zeigt die größten
"Staufallen" im Sommerreiseverkehr 2020
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In diesem Sommer werden Megastaus vergleichbar mit den Vorjahren ausbleiben, prognostiziert der ADAC. Dennoch sollten sich Reisende, die an diesem Wochenende in den Urlaub starten oder bereits die Rückreise antreten, auf verlängerte Fahrzeiten einstellen. In Baden-Württemberg beginnen erst jetzt die Ferien, Bayern startet in die zweite Ferienwoche. In Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und anderen nordeuropäischen Ländern enden in Kürze die Sommerferien.

Insgesamt ergibt sich jedoch die Erwartung, dass der private Reiseverkehr auf den Fernstraßen wegen der Corona-Krise weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorjahres bleiben wird. An den vergangenen Ferienwochenenden lag das Verkehrsaufkommen laut ADAC bis zu 20 Prozent unter den vergleichbaren Tagen der Vorjahre.

Weil viele Deutsche Urlaub in der Heimat machen, ist allerdings mit einer deutlichen Stauzunahme auf den Zufahrten der Erholungsgebiete zu rechnen, vor allem auf dem untergeordneten Straßennetz. Besonders bei schönem Wetter wälzen sich die Autoschlangen durch kleine Orte. Wegen Überfüllung können die Behörden Zufahrtssperren erlassen.

Auf den Fernstrecken drohen Staus insbesondere auf folgenden Abschnitten (in beiden Richtungen):
  • Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
  • A 1 Bremen – Hamburg – Puttgarden
  • A 2 Dortmund – Hannover – Berlin
  • A 3 Frankfurt – Nürnberg – Passau
  • A 4 Erfurt – Dresden – Görlitz
  • A 5 Frankfurt – Karlsruhe – Basel
  • A 6 Mannheim – Nürnberg
  • A 7 Hamburg – Flensburg
  • A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A 8 Stuttgart – München – Salzburg
  • A 9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München
  • A 31 Emden – Bottrop
  • A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
  • A 72 Leipzig – Chemnitz – Hof
  • A 93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A 81 Stuttgart – Singen
  • A 95 / B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A 96 München – Lindau
  • A 99 Umfahrung München
Die Fahrt durchs Ausland wird ebenfalls störungsfreier verlaufen als in den Vorjahren. Deutlich weniger Urlauber besuchen dieses Jahr Ziele im Ausland. Trotzdem herrscht auf den klassischen Urlauberrouten Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken-, Rheintal- und Gotthard-Route, den Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten nicht immer freie Fahrt. Zeitweise dicht sind die Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im untergeordneten Straßennetz der Alpenländer. Dazu zählen in Österreich die Kärntner Seen, das Salzkammergut, der Neusiedlersee und die Erholungsgebiete der Schweizer Kantone Graubünden, Tessin und Wallis (Wartezeiten bei der Autoverladung Lötschberg einplanen!). In Frankreich könnten die Wege in die Alpen und Pyrenäen noch voller sein als in den Vorjahren. An den Grenzen zu Dänemark, zwischen Österreich und Slowenien sowie zwischen Slowenien und Kroatien ist mit Wartezeiten durch intensive Personenkontrollen zu rechnen.
text  Hanno S. Ritter
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