Neue Antriebsoptionen, besseres Navi und modifizierte Front
Facelift für den Kia Rio
Kia liftet den Rio. Während die äußerlichen Modifikationen bei dem Kleinwagen zurückhaltend ausfallen,
tut sich bei den Themen Antrieb, Multimedia und Assistenz mehr.
Kia
Optisch nur leicht verändert:
Kia spendiert dem Rio ein Facelift
Im Herbst 2020 wird der Kia Rio in überarbeiteter Form zu den Händlern rollen. Wichtigste Neuheit aus Herstellersicht ist dabei
die nunmehr teilelektrifizierte Variante des 120-PS-Benzinmotors.
Das Mildhybridsystem mit der Bezeichnung EcoDynamics+ beinhaltet eine 48-Volt-Lithium-Ionen-Polymer-Batterie und einen
Startergenerator, der per Riementrieb mit der Kurbelwelle verbunden ist. Er kombiniert die Funktionen
eines Elektromotors und einer Lichtmaschine. Beim Beschleunigen unterstützt er den Verbrennungsmotor und reduziert dadurch
dessen Motorlast und Emissionen. Vorläufigen Angaben zufolge sinkt damit der Normverbrauch um neun Prozent auf 4,5 Liter
(NEFZ).
Serienmäßig kombiniert Kia die neue Topvariante mit einem Schaltgetriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung („Clutch-by-wire“),
die sowohl per Pedal als auch durch ein elektronisches Steuergerät betätigt werden kann. So entkoppelt das System den Motor
eigenständig vom Getriebe, wenn der Fahrer etwa beim Ausrollen vor einer Kreuzung den Fuß vom Gas nimmt. Wer ein solches
Eingreifen in den gewohnten Fahrbetrieb und den Zwangsverzicht auf die Motorbremswirkung nicht mag, kann alternativ auch
ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe (DCT) bestellen.
Dieses steht nun anders als bisher auch optional für die 100-PS-Variante des gleichen Motors zur Verfügung. Sie wechselt darüberhinaus
vom serienmäßigen Fünfgang-Schaltgetriebe auf ein sechsstufiges Räderwerk. Das Einliter-Triebwerk hat außerdem eine
optimierte Ventilsteuerung erhalten, die sich bei der stärkeren Variante in einem auf 200 Nm gestiegnen Drehmoment bemerkbar macht.
Der 1,2-Liter-Saugbenziner mit 84 PS bleibt im Programm.
Zu den weiteren Neuerungen gehört ein verbessertes Multimediasystem, dessen Bildschirm nun bestenfalls acht statt sieben Zoll Größe
bietet, einen entsprechend variableren Homescreen aufweist, Bluetooth-Mehrfachverbindungen erlaubt und Apple CarPlay und AndroidAuto
auch kabellos ermöglicht. Im Übrigen bleibt das Interieur unverändert, sieht man einmal vom nun 4,2 Zoll großen Display im nach wie
vor analogen Instrumentencluster ab. Kia hält auch an der manuellen Handbremse und der Einzonen-Klimaregelung fest.
Verfügte der Rio schon bisher über eine breite Palette an Assistenzsystemen, so kommen im neuen Modelljahrgang noch einige hinzu, allerdings
überwiegend nur für Varianten mit DCT. Dort halten je nach Ausstattungsvariante ein Stauassistent (bis 180 km/h) mit adaptivem Tempomat und
Stop-and-Go-Funktion, ein Totwinkelwarner mit aktivem Lenkeingriff und ein Querverkehrwarner hinten inklusive Notbremsfunktion Einzug.
Die Handschalter-Rio werden um Verkehrszeichenerkennung (nur Tempolimits) und einen "Ablenkungswarner" bei stehendem Verkehr ergänzt. Unter
letzterem versteht Kia einen Hinweis für Ampelträumer, wenn der Vordermann losfährt - die pfiffige Koppelung an das Start-Stopp-System
wie bei VW ist aber offenbar nicht vorgesehen.
Zuletzt ein Blick auf das Design. Hier stimmt das Wort Facelift absolut, denn weder am Heck noch an den Seiten hat der Rio Neues
zu bieten. Neu sind die nun LED-bestückten Scheinwerfer und vor allem die Frontschürze, die durch diverse optische Veränderungen
nun flacher und breiter wirkt. Der Kühlergrill ist im mittleren Bereich noch etwas dünner geworden, was aber nur im direkten
Vergleich auffällt. Neue Lackfarben und Räderdesigns komplettieren die Überarbeitung.
Ausgehend von den bisherigen Fotos bekommt die GT-Line keine neue Front.