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Donnerstag, 25. April 2024
Aufgehübschte Front, vernachlässigtes Heck und neue Motoren

Facelift Opel Insignia: Es werde Licht

Opel drückt aufs Tempo. Nach gerade einmal zweieinhalb Jahren renovieren die Rüsselsheimer ihr Flaggschiff. Zu den Insignien des neuen Insignia zählen eine aufgehübschte Front, ein inkosistent gestyltes Heck, bessere Lichttechnik – und weitere Neuerungen, die der Autobauer aber noch als Geheimnis erkoren hat.
Opel
Mehr Breitenwirkung:
Der Opel Insignia bekommt eine überarbeitete Front
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Opel hat ein Facelift für den Insignia angekündigt, das im Januar auf der Automesse in Brüssel erstmals in natura gezeigt wird. Wesentliches Merkmal ist eine überarbeitete Frontpartie mit einem breiteren Kühlergrill, der ein größeres Markenemblem trägt und mit "prominent hervortretenden Lamellen besetzt" ist, wie Opel sich ausdrückt. Gemeint ist das einst von Mercedes als "Diamantgrill" erfundene, inzwischen von zahlreichen anderen Marken übernommene Design.

Die Chromspange im Grill verzichtet nun auf die nie stimmig wirkenden Flügel in der Mitte und läuft auf gleicher Höhe wie das Tagfahrlicht. Das zieht dafür vom oberen in den unteren Bereich der Scheinwerfer um und ist nur noch einstrahlig ausgeführt - weniger elegant sozusagen, aber cooler.

Gleiches gilt auch für die neu modellierte Frontschürze mit breiterem Mittelteil und vertikaler gestellten Einsätzen für die Nebelscheinwerfer. Sie ähnelt dem bisherigen GSi-Look, ist im Detail aber noch stimmiger gezeichnet. Sinn der Maßnahmen ist, den Insignia breiter und satter wirken zu lassen, auch wenn ein Mangel dessen gerade nicht sein größtes Designproblem gewesen ist.

Interessant, dass Opel auf die Nebelleuchten nicht verzichtet, obschon es jetzt eine Etage höher immer Voll-LED-Technik gibt. Zur Wahl stehen zwei Ausbaustufen - Standard und das optionale adaptive "IntelliLux LED Pixel Licht". Es verfügt nun über 84 statt bisher 16 einzeln ansteuerbare LEDs pro Scheinwerfer, so dass das Licht noch präziser, weiter und schneller verteilt werden kann. Mit 84 LEDs pro Seite ist Opel der Konkurrenz voraus.

Die Seitenansicht bleibt Facelift-typisch unverändert, nicht einmal Spiegelblinker spendiert Opel seinem Flaggschiff. Im Innenraum beschränken sich die Neuerungen auf etwas Chrom-Zierrat hier und da und neue Symbole im Navigationssystem, das der Autobauer ja bereits zuvor modernisiert hatte.

Am Heck sind Opel dann offenbar die Ideen oder die Mittel ausgegangen. Einzige sichtbare Änderung: Die Heckschürze wird im unteren Bereich künftig auch bei der Limousine nicht mehr durch runde, sondern zwei kantig-ovale Blenden charakterisiert. Die Heckleuchten bleiben unverändert, so dass der Insignia hinten weiter die Doppelpfeil-Grafik und eine Reminiszenz an die abgeschafften Flügel der Grill-Leiste trägt - unerklärlich inkonsistent . Und obwohl vorne eine Armada an LEDs aufgeboten wird, müssen die hinteren Blinker und Rückfahrlichter soweit ersichtlich noch immer mit "Glühobst" auskommen.

Die Rückfahrkamera sei nun "digital", schwärmt Opel - gemeint ist wohl, dass ihr Bild schärfer als bisher ist. Neu im Angebot ist ein Querverkehrswarner fürs rückwärtige Ausparken, obschon man den praktischen Nutzen solcher Systeme mit hier nur 20 Metern Reichweite hinterfragen darf.

Damit sind die Neuerungen noch nicht abschließend aufgezählt, doch beim Rest müssen wir fast so geheimnisvoll bleiben wie der Hersteller: Eine "komplett neue Antriebspalette" ist in einem Nebensatz angekündigt, Details dazu mag Opel ähnlich wie zuvor schon beim Astra aber um keinen Preis erzählen. Eine Umstellung auf die neuen PSA-Aggregate ist nicht gemeint, denn die sind laut Werk nicht kompatibel mit der alten GM-Plattform des Insignia. So ganz für bare Münze muss man das eher nicht nehmen, Details zu den "komplett neuen" oder womöglich auch nur optimierten Motoren bleiben abzuwarten.

Das Insignia-Facelift dürfte schon bald im Frühjahr zu den Händlern und Kunden kommen, größere Preisaufschläge sind nicht zu erwarten.
text  Hanno S. Ritter
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