Gläserne Manufaktur bekommt Perspektive
VW: ID.3-Fertigung auch in Dresden
Visionär oder verrückt? Die starke Ausrichtung auf Elektromobilität bei Volkswagen ist eine riesige Wette auf die Zukunft, die der
Konzern aktuell sogar nochmals forciert. Noch bevor die Publikumsakzeptanz des ID.3 absehbar ist, kündigt VW bereits die zweite
Produktionsstätte für das Elektroauto an.
Volkswagen
In der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden
will VW künftig auch den ID.3-Stromer bauen
Volkswagen wird das Elektroauto ID.3 nicht nur in Zwickau, sondern auch in Dresden produzieren. Das hat heute Personalvorstand Gunnar Killian während
einer Betriebsversammlung in der sogenannten Gläsernen Manufaktur mitgeteilt. Mit dieser Entscheidung sei der Standort in Sachsen zukunftsfest, sagte
Kilian. "Wir brauchen die Manufaktur als wichtiges Schaufenster, um unsere Kunden bei der Elektromobilität und Digitalisierung mitzunehmen."
Im Herbst 2020 sollen die ersten Fahrzeuge vom Band laufen. Die Beschäftigtenzahl wird jedoch nicht ausgebaut, sondern stabil gehalten.
Aktuell arbeiten etwa 380 Personen für VW in Dresden. Zu einem späteren Zeitpunkt sei auch der Einsatz anderer Modelle der ID.-Familie denkbar,
heißt es.
Vor zwei Wochen startete die Serienproduktion des ID.3 im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Konzernchef Dr. Herbert Diess
in Zwickau. Nach den kürzlich aktualisierten Planungen sollen bis 2029 bis zu 75 reine E-Modelle und dazu etwa 60 Hybridfahrzeuge auf den
Markt kommen. Bis 2029 will VW konzernweit rund 26 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen. Rund 33 Milliarden Euro sollen alleine für
Elektromobilität ausgeben werden.
Die Gläserne Manufaktur war einst als Aushänge-Standort für die Produktion des Phaeton konzipiert worden. Das Oberklasse-Modell wurde
in mit Parkett ausgelegten Hallen montiert. Nach dem Phaeton-Ende war die Zukunft der vergleichsweise kleinen Anlage zunächst
offen; VW hatte dort neben diversen Projekten zuletzt einen Teil der Fertigung des e-Golf platziert. Künftig soll der Standort
neben der ID-Fertigung als "Center of Future Mobility" weiterentwickelt werden. Dazu sollen laut Mitteilung "innovative Technologien zusammen
mit Partnern aus der Industrie und Startups entwickelt und erprobt" werden. Die Auslieferung von Fahrzeugen soll deutlich gesteigert
und das Werk als attraktives Ziel für Besucher gestärkt werden.