Fahrzeug von Start-up Rivian / Neue Klimaschutz-Ziele
Amazon kauft 100.000 Elektro-Transporter
Kurz vor den bisher größten Friday-for-future-Protesten und der UN-Klimakonferenz haben sich viele Unternehmen stärkere Anstrengungen
im Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehört auch Amazon, wo man wieder einmal eine Autobestellung ankündigt: Dieses Mal
mit E-Antrieb – und natürlich prime-gigantisch.
Amazon
Amazon hat 100.000 elektrische
Lieferwagen von Rivian bestellt
Im letzten Herbst kaufte Amazon 20.000 Mercedes Sprinter auf einmal.
Das war eine Meldung wert,
rückblickend aber nur eine Randnotiz im Vergleich zu dem, was der größte westliche Onlinehändler nun ankündigt: Man habe 100.000
Lieferwagen bestellt, erklärte Amazon-Gründer und Boss Jeff Bezos am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in den USA.
Es geht dabei dieses Mal freilich nicht um Sprinter, sondern um elektrisch angetriebene Transporter. Sie stammen von dem
Start-up-Unternehmen Rivian, in das Amazon erst kürzlich einen dreistelligen Millionen-Dollarbetrag investiert hatte. Das
Fahrzeug soll nach Amazon-Wünschen neu entwickelt werden, technische Daten oder das finazielle Auftragsvolumen liegen nicht vor.
Es handelt sich um die größte Bestellung von Elektrofahrzeugen aller Zeiten. Ab 2021 sollen die Lieferwagen Pakete an Kunden
zustellen, 2022 sollen 10.000 und bis 2030 alle 100.000 Fahrzeuge auf der Straße sein. Die CO2-Ersparnis beziffert Amazon auf
vier Millionen Tonnen pro Jahr.
Die Ankündigung der Elektrofahrzeugbestellung erfolgte im Zusammenhang mit der Vorstellung des "Climate Pledge", einer mit
der Organisation Global Optimism entwickelten Selbstverpflichtung, um die Zusagen des Pariser Klimaschutzabkommens bereits
zehn Jahre vor dem anvisierten Erfüllungsdatum zu erreichen, mithin 2040. Amazon ist der erste Unterzeichner des Climate Pledges.
Man wolle bei diesem Thema nicht mehr nur Mitläufer sein, so Bezos. Deshalb haben man sich entschlossen, die Größe und die
Bandbreite des Unternehmens einzusetzen, um einen wirklichen Unterschied zu machen. "Wenn ein Unternehmen mit so viel physischer
Infrastruktur wie Amazon, das mehr als 10 Milliarden Pakete pro Jahr ausliefert, das Pariser Abkommen zehn Jahre früher erfüllen
kann, dann kann das jedes Unternehmen." Bezos hat nach eigenem Bekunden mit anderen CEOs global tätiger Unternehmen gesprochen
und dabei großes Interesse festgestellt, sich der Selbstverpflichtung anzuschließen.
Amazon gründet in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy außerdem den "Right Now
Climate Fund", der 100 Millionen US-Dollar für die Wiederherstellung und den Schutz von Wäldern, Feuchtgebieten und Mooren auf der
ganzen Welt bereitstellt. Die Maßnahme soll dazu beitragen, während der Laufzeit des Projektes zig Millionen Tonnen Kohlenstoff aus
der Atmosphäre zu entfernen und für Tausende von Menschen neue wirtschaftliche Chancen zu schaffen.