Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Sonntag, 13. Oktober 2024
Fahrzeug von Start-up Rivian / Neue Klimaschutz-Ziele

Amazon kauft 100.000 Elektro-Transporter

Kurz vor den bisher größten Friday-for-future-Protesten und der UN-Klimakonferenz haben sich viele Unternehmen stärkere Anstrengungen im Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehört auch Amazon, wo man wieder einmal eine Autobestellung ankündigt: Dieses Mal mit E-Antrieb – und natürlich prime-gigantisch.
Amazon kauft 100.000 Elektro-Transporter
Amazon
Amazon hat 100.000 elektrische
Lieferwagen von Rivian bestellt
ANZEIGE
Im letzten Herbst kaufte Amazon 20.000 Mercedes Sprinter auf einmal. Das war eine Meldung wert, rückblickend aber nur eine Randnotiz im Vergleich zu dem, was der größte westliche Onlinehändler nun ankündigt: Man habe 100.000 Lieferwagen bestellt, erklärte Amazon-Gründer und Boss Jeff Bezos am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in den USA.

Es geht dabei dieses Mal freilich nicht um Sprinter, sondern um elektrisch angetriebene Transporter. Sie stammen von dem Start-up-Unternehmen Rivian, in das Amazon erst kürzlich einen dreistelligen Millionen-Dollarbetrag investiert hatte. Das Fahrzeug soll nach Amazon-Wünschen neu entwickelt werden, technische Daten oder das finazielle Auftragsvolumen liegen nicht vor.

Es handelt sich um die größte Bestellung von Elektrofahrzeugen aller Zeiten. Ab 2021 sollen die Lieferwagen Pakete an Kunden zustellen, 2022 sollen 10.000 und bis 2030 alle 100.000 Fahrzeuge auf der Straße sein. Die CO2-Ersparnis beziffert Amazon auf vier Millionen Tonnen pro Jahr.

Die Ankündigung der Elektrofahrzeugbestellung erfolgte im Zusammenhang mit der Vorstellung des "Climate Pledge", einer mit der Organisation Global Optimism entwickelten Selbstverpflichtung, um die Zusagen des Pariser Klimaschutzabkommens bereits zehn Jahre vor dem anvisierten Erfüllungsdatum zu erreichen, mithin 2040. Amazon ist der erste Unterzeichner des Climate Pledges.

Man wolle bei diesem Thema nicht mehr nur Mitläufer sein, so Bezos. Deshalb haben man sich entschlossen, die Größe und die Bandbreite des Unternehmens einzusetzen, um einen wirklichen Unterschied zu machen. "Wenn ein Unternehmen mit so viel physischer Infrastruktur wie Amazon, das mehr als 10 Milliarden Pakete pro Jahr ausliefert, das Pariser Abkommen zehn Jahre früher erfüllen kann, dann kann das jedes Unternehmen." Bezos hat nach eigenem Bekunden mit anderen CEOs global tätiger Unternehmen gesprochen und dabei großes Interesse festgestellt, sich der Selbstverpflichtung anzuschließen.

Amazon gründet in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy außerdem den "Right Now Climate Fund", der 100 Millionen US-Dollar für die Wiederherstellung und den Schutz von Wäldern, Feuchtgebieten und Mooren auf der ganzen Welt bereitstellt. Die Maßnahme soll dazu beitragen, während der Laufzeit des Projektes zig Millionen Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen und für Tausende von Menschen neue wirtschaftliche Chancen zu schaffen.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
ANZEIGE