Produktion in Saarlouis läuft bald aus
Ford: Aus für den C-MAX
Es mag ein bisschen nach Aprilscherz klingen, ist aber keiner: Ford stellt wie erwartet die Baureihe C-MAX
ein – ersatzlos und bald.
Ford
Ford beendet die Produktion des
C-MAX und Grand C-AMX (Bild) in Saarlouis
Beobachter und Mitarbeiter ahnen es schon länger, jetzt ist es auch offiziell: Ford wird die Baureihe C-MAX komplett aufgeben.
Die Produktion im Werk Saarlouis soll nach einem Beschluss des Aufsichtsrats vom vergangenen Freitag bereits im Juni 2019 auslaufen.
Dies sei das Ende des regulären Modellzyklus, erklärte der Autobauer. Zur Begründung hatte Ford bei einer Betriebsversammlung im
Dezember 2018 die stark rückläufige Nachfrage nach Multi-Activity-Fahrzeugen (MAV) genannt.
Neben dem Auslauf des C-MAX hat Ford für den Standort auch den Entfall der Nachtschicht und damit einen Übergang zu einer Fertigung
im Zweischicht-Betrieb angekündigt. Die damit einhergehenden "Personalmaßnahmen", wie sich das Unternehmen ausdrückt, sind Teil des angekündigten
Stellenabbaus von Ford in Deutschland, der mehr als 5.000 Mitarbeiter betrifft. Die Stellen sollen "entsprechend der demografischen Trends"
gestrichen werden, heißt es. Wieviele Jobs genau in Saarlouis und in Köln betroffen sind, wurde nicht verlautbart. Die IG-Metall hatte
für Saarlouis von 1.600 Betroffen gesprochen.
Die Entscheidung gehört zu einem Maßnahmenpaket, mit dem das Unternehmen ein nachhaltig profitables Geschäft in Deutschland und Europa
sichern will. "Die beschlossenen Maßnahmen bedeuten einen wichtigen Schritt, um die Produkte zu liefern, die unsere Kunden wollen und
ein wettbewerbsfähigeres Geschäft für unsere Stakeholder zu sichern", sagte Aufsichtsratschef Steven Armstrong.
Man wolle weiter in jene Produkte investieren, die ein gesundes Geschäft sicherten. Dazu gehören wohl neben Focus, Kuga, Fiesta und dem
künftigen Fiesta-SUV auch der S-MAX, während die Zukunft des Galaxy unsicher und die des Mondeo schwer zu beurteilen ist.
Die Import-Modelle Ka, Mustang und Edge dürften fortgeführt werden. Bei den Nutzfahrzeugen soll die
Kooperation
mit Volkswagen die Zukunft sichern; erstes Projekt ist ein Nachfolger von Ranger und Amarok.
Zu den weiteren Maßnahmen der - für die Branche ungewöhnlich nicht mit einem peppigen Namen versehenen - Transformationsstrategie gehören
unter anderem ein stärkerer Fokus auf Elektro- und Hybridfahrzeuge, die Schließung eines Werks für Automatikgetriebe in Frankreich,
der Rückzug aus Russland, was Verkauf und Produktion betrifft (ausgenommen Nutzfahrzeuge), Kostensenkungen auch durch
Verschlankung der globalen Managementstruktur und die Zusammenlegung der Ford-Zentrale in Großbritannien mit dem Sitz von Ford Credit
Europe im Technikzentrum Dunton östlich von London.
Im Ford-Werk in Saarlouis wird neben dem C-MAX / Grand C-MAX auch der Ford Focus als Fünftürer, Turnier, ST und Active gefertigt. Der
C-MAX ist von 2003 bis 2010 und ab 2014 im saarländischen Ford-Werk produziert worden. In den Jahren von 2010 bis 2014 wurde er im
spanischen Valencia gefertigt. Im vergangenen Jahr wurden laut KBA noch knapp 11.700 C-MAX und 7.200 Grand C-MAX neu zugelassen.
Den B-MAX hatte Ford bereits 2017 auslaufen lassen und durch den Ecosport ersetzt. Der Fiesta ist der einzige Kleinwagen, der noch
in Deutschland (Köln) gebaut wird.