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Donnerstag, 28. März 2024
Neuwagen-Zulassungen und Privatanteil steigend / Gebrauchte Pkw schwach

Marktbericht Juni 2018: Guter Monat beendet gutes Halbjahr

Nach einem schwachen Mai hat sich der Automarkt in Deutschland im Juni 2018 wieder erholt. Auch die Halbjahresbilanz zeigt überwiegend grüne Zahlen – jedenfalls bei den Neuwagen.
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Insgesamt wurden im Juni 2018 exakt 399.872 Fahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter 341.308 Pkw. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies Zuwächsen um 4,7 bzw. 4,2 Prozent. Nur die Zahl der Anhänger sank um 1,1 Prozent auf rund 30.950.

Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg weiter mitteilte, stieg der Anteil der privaten Zulassungen abermals, und zwar kräftig um 9,8 Prozent auf 37,9 Prozent.

Gut ein Fünftel aller Neuzulassungen waren im Juni 2018 der Kompaktklasse (21,2 %) zuzuordnen. Die SUVs erfuhren abermals den höchsten Zuwachs (+42,0 %) und bilden mit 18,9 Prozent den zweitstärksten Anteil in der Segmentebetrachtung. Die Oberklasse (+35,8 %) und die Sportwagen (+31,5 %) wiesen ebenfalls deutlich positive Entwicklungen auf. Weniger gefragt waren im Juni Fahrzeuge der Oberen Mittelklasse (-19,9 %) sowie Vans (-12,7 %).

Betrachtet man das erste Halbjahr 2018, so stiegen die Neuzulassungen insgesamt um 3,2 Prozent auf rund 2,15 Millionen Einheiten, die der Pkw um 2,9 Prozent auf etwa 1,84 Millionen. Auch Motorräder und Lkw, nicht aber Busse, Sattelzugmaschinen und Anhänger, erreichten ein Plus.

Bezogen auf die deutschen Marken hatte im ersten Halbjahr überraschend vor allem Smart mit 17,5 Prozent Zuwachs Grund zum Feiern, aber auch Porsche, Mini, VW und Ford konnten merklich zulegen. Die weiteren deutschen Marken Audi, BMW und Opel bilanzierten in der Statistik mit einstelligen Rückgängen. Der Volkswagen-Konzern stellte gut 38,0 Prozent aller Neuzulassungen, die Kernmarke kam auf 19,7 Prozent. Bei den Importeuren erreichten DS (+28,7 %) und Dacia (+24,6 %) die höchsten Steigerungen, Tesla ist mit -33,8 Prozent regelrecht abgeschmiert. Stärkste Marke war Škoda vor Renault und Seat. Details zeigt die pdf-Aufstellung:

Der Diesel-Anteil liegt im ersten Halbjahr nur noch bei 32,1 Prozent und damit ein Fünftel unter Vorjahresniveau. Benziner konnten entsprechend um 16,3 Prozent auf 63,1 Prozent zulegen. 7.194 erdgasbetriebene (0,4 %) und 2.517 flüssiggasbetriebene (0,1 %) ergänzten das Angebot der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Pkw. Mit 17.234 Elektrofahrzeugen erreichte diese Antriebsart einen Anteil von 0,9 Prozent (+69,1 %). Von den 60.904 Hybrid-Pkw (3,3 %/+62,3 %) waren 16.683 Plug-in-Hybride (0,9 %/+36,0 %). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuwagen stieg um 1,3 Prozent auf 129,5 g/km.

Der Gebrauchtwagenmarkt "performte" im Juni weiterhin schwach. Insgesamt wechselten 716.413 Kfz, darunter 617.040 Pkw, den Eigentümer. Dies bedeutet Rückgänge um 1,8 bzw. 1,9 Prozent. Die Halbjahresbilanz steht bei 1,9 bzw. 2,1 Prozent im Minus. Gefragt waren allerdings Busse, Lkw, (Sattel-)zugmaschinen und Anhänger, die allesamt zulegten.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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