Keine Neuauflage durch den VDIK geplant
Endgültiges Aus für die AMI Leipzig
Eine zweite große Automesse in Deutschland wird es künftig nicht mehr geben. Eine Neuauflage der Leipziger AMI
steht nach der Absage in diesem Frühjahr nicht auf dem Programm, eine mögliche Alternativveranstaltung dürfte
deutlich anders ausfallen.
Leipziger Messe GmbH / [M:ak]
Für die AMI Leipzig als zweite
deutsche Automesse gibt es keine Zukunft
Die Automobilimporteure in Deutschland wollen nicht mehr in eine zweite große Automesse in Deutschland neben der Frankfurter
IAA investieren. "Der VDIK plant gegenwärtig nicht, eine klassische Automesse in ähnlicher Größenordnung wie die bisherige
AMI aufzustellen", sagte der neue VDIK-Präsident Reinhard Zirpel der Branchenzeitung Automobilwoche.
"Das Informationsverhalten der Verbraucher ändert sich, und das fließt natürlich in unsere Überlegungen ein", betonte Zirpel.
Man suche aber nicht krampfhaft nach etwas Neuem. Die Automobilimporteure in Deutschland waren über ihren Verband der
Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) Veranstalter der Messe.
Die Geschäftsführer mehrerer Importmarken bekräftigten diese Entscheidung. "Die AMI ist tot", sagte der Deutschland-Chef von
Suzuki, Thomas Wysocki. "Für uns als kleine Marke ist es sinnvoller, das Marketingbudget in Aktionen zu stecken, die
unmittelbar unseren Handelspartnern nützen." Auch der stellvertretende VDIK-Präsident und Nissans Deutschland-Chef
Thomas Hausch sieht für eine zweite Automesse keinen Platz: "Durch das Internet können wir heute in einem Maße den
Endkunden erreichen, wie das vor 25 Jahren beim Start der AMI noch nicht vorstellbar war", sagte er der Zeitung.
Hausch deutete an, dass der VDIK nach einer Möglichkeit sucht, das Thema moderne Mobilität facettenreich in Form einer
regelmäßigen VDIK-Veranstaltung einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei könnten die Themen Elektromobilität,
vernetztes Fahren oder auch Carsharing eine Rolle spielen. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen.
"Natürlich müssen alle Mitglieder im VDIK sich bei einem solchen Projekt wiederfinden", fügte er hinzu.
Die AMI litt bereits seit dem Jahr 2010 unter einem Bedeutungsverlust. Bei der letzten Leipziger Automesse 2014 waren die
Besucherzahlen um 44.000 auf 242.000 eingebrochen. Ende Februar dieses Jahres hagelte es dann kurz vor dem geplanten Start
der Messe reihenweise Absagen der Importeure. Für die Leipziger Messegesellschaft bedeutet die Absage der AMI aber keinen
Einbruch: 2016 verbucht sie sogar einen Rekordumsatz von 96 Millionen Euro.