Messe-Hingucker R 400 zeigt Vierzylinder-Potential
VW: Dieser Golf hat 400 PSANZEIGE Damit katapultiert der Golf R 400 seine Besatzung in 3,9 Sekunden auf das Bundesstraßen-Tempolimit, genau eine Sekunde schneller als der Golf R und auch etwas fixer als der gleichstarke Porsche 911 Carrera 4S. Eine passende Strecke vorausgesetzt, kann bis auf 280 km/h weiter beschleunigt werden, und auch dann ist nur Schluss, weil die Elektronik schützend eingreift, nicht weil der Fuhre die Puste ausginge - das Leistungsgewicht von 3,55 kg pro PS liegt schließlich auf dem Niveau ernsthafter Sportwagen. Der Golf R 400 bringt seine Kraft natürlich mittels 4MOTION-Allradantrieb und 6-Gang-DSG auf die Straße, wenn die offiziellen Fotos interessanterweise auch ein manuelles Getriebe zeigen. Das R-400-Fahrwerk und das abschaltbare ESP haben die Ingenieure direkt vom R übernommen, ebenso die vergleichsweise bescheidene Bereifung im Format 235/35 R19. Optisch versteht VW den Golf R 400 auch als Hommage an den Golf G60 von 1988. Entsprechend trägt er weit ausgestellte Radhäuser an beiden Achsen. Dazu kommen diverse Anbauteile aus matt lackiertem Sichtcarbon, stark modifizierte Schürzen und - das nun als Reminiszenz an den Golf IV R32 von 2002 - eine mittige Doppelauspuffanlage, deren Endrohre leicht nach oben ragen. Wo der GTI im Kühlergrill eine rote, der GTD eine chromfarbene und der GTE eine blaue Linie trägt, ist sie beim R 400 "lemongelb" lackiert; diese Kontrastfarbe findet sich an zahlreichen Details. Weitere Merkmale sind der doppelte Heckspoiler mit breiter Bremsleuchte und das schwarz lackierte Dach. Im Interieur fällt das Auge vor allem auf die Schalensitze mit integrierten Kopfstützen und Gurtdurchführungen, schwarzen Klavierlack und glänzend lackiertes Carbon an Applikationen und Blenden, diverse R-Prägungen und großzügig verarbeitetes Leder. Und was passiert mit dem Golf R 400 nach der Messe? Nichts Genaues weiß man nicht. Dass VW eine Kleinserie auflegt, scheint denkbar, aber nicht wahrscheinlich. Es ging wohl mehr um die Demonstration des Möglichen, sozusagen die Verzehnfachung des 40-jährigen Golf-Jubiläums, und um die Schaffung eines Hinguckers auch für weitere Events. Als Rekordhalter fürs Museum taugt er auch nicht, ist er doch vom stärksten Werks-Golf aller Zeiten weit entfernt - das Showcar Golf GTI W12-650 war seinerzeit wahrlich auch nicht schön, aber technisch interessanter als der R 400. text Hanno S. Ritter
|
© 2000–2021 Autokiste® — Alle Rechte vorbehalten. | Neue Autos | Suche | Sitemap |