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Hybrid-Studie: Mercedes Vision GLK |
Daimler |
Nicht nur BMW hat einen Diesel-Hybrid im Gepäck für den Genfer Autosalon, sondern auch Mercedes. Der GLK
Bluetec Hybrid ist dabei nicht nur sparsam, sondern dank Bluetec-Abgasbehandlung auch besonders sauber.
Der Verbrauchsvorteil allerdings ist nicht so hoch wie angesichts des Aufwands vielleicht erwartet.
Die Studie, äußerlich zur Januar-Version kaum verändert, soll die Möglichkeiten der "TrueBlueSolutions"-Strategie
verdeutlichen. Unter diesem Schlagwort bündeln die Stuttgarter ihre Umwelt-Anstrengungen - oder, wie es wenig
zurückhaltend heißt, präsentiere man die "effizientesten und saubersten Antriebe der Welt".
Der GLK Bluetec Hybrid vereint dabei quasi das Beste aus zwei Welten - hier die Abgasnachbehandlung Bluetec, und
zwar in der fortgeschrittenen Variante mit AdBlue-Einspritzung, dort die künftige Hybridtechnik, die zusammen mit
weiteren Details für niedrigen Verbrauch sorgt.
Unter der Haube arbeitet ein Dieselmotor mit 224 PS, aber nicht der bekannte V6, sondern ein ganz neues Aggregat,
das seine 560 Newtonmeter Drehmoment aus gerade mal vier Zylindern 2,2 Litern Hubraum holt. Zu den technischen
Besonderheiten des Motors mit schwungradseitigem Nockenwellenantrieb durch Zahnräder zählen die Common-Rail-Technik
der vierten Generation mit einem Einspritzdruck von 2.000 bar sowie ein zweistufiges Turboladersystem. Abgastechnisch
soll die Maschine bereits die EU6-Grenzwerte erfüllen.
Das kompakte Hybridmodul - ein scheibenförmiger Elektromotor zwischen Motor und Automatikgetriebe - erhöht sowohl die
Umweltverträglichkeit als auch die Effektivität des Triebwerks. Der Elektromotor wirkt gleichzeitig als Lichtmaschine
und Anlasser und unterstützt den Verbrennungsmotor in der verbrauchsintensiven Beschleunigungsphase mit seinem Drehmoment
von maximal 160 Newtonmetern. Darüber hinaus bietet das System eine Start-Stopp-Funktion, die den Motor zum Beispiel bei
einem Ampelstopp abschaltet.
Bei der Verzögerung des Fahrzeugs drehen sich die Vorgänge um: Der Elektromotor wirkt nun als Generator und speichert
die durch Rekuperation gewonnene elektrische Energie in einer Lithium-Ionen-Batterie. Bei Bedarf, zum Beispiel für den
nächsten "Boost", kann diese Energie wieder abgerufen werden. Apropos Boost: In 7,3 Sekunden geht es auf Tempo 100,
maximal sind 215 km/h möglich.
Interessanter ist das Ergebnis in punkto Durst: 5,9 Liter Normverbrauch sind ein ansehnlicher Wert für ein letztlich
nicht so kompaktes SUV mit Allradantrieb und Automatik. Dennoch gibt der Datenvergleich Anlass zur Verwunderung: Zwar
genehmigt sich der kleinere und deutlich schwächere VW Tiguan TDI Automatik 7,5 Liter, der BMW X3 2,0d steht dagegen
(als Handschalter) mit nur 6,5 Litern im Datenblatt - und das ganz ohne teuren Hybridaufwand.