Daimler
MLC-Ausblick:
Mercedes Concept Coupé SUV
Der BMW X6 ist so polarisierend wie erfolgreich, entsprechend arbeiten die deutschen Wettbewerber natürlich an einem Gegenentwurf.
Bei Mercedes nimmt er schon Formen an: Das SUV Concept Coupé gibt auf der Automesse in Peking einen Vorgeschmack auf
den kommenden MLC, der als Erlkönig schon seine Runden dreht – genau wie die zweite Generation des Originals.
Fast fünf Meter lang, über zwei Meter breit, aber 1,75 Meter flach - das sind die Eckpunkte der Mercedes-Studie
Concept Coupé SUV. "Extreme Proportionen" nennt das Mercedes-Designchef Gordon Wagener, der das große Auto
verantwortlich gezeichnet hat und sicher weiß, dass ein BMW X6 noch flacher daherkommt. "Mit seiner souveränen
Sportlichkeit" vermittele der Wagen "modernen Luxus und einen ästhetischen Anspruch der sinnlichen Klarheit",
fabuliert der Mann weiter, und man freut sich, dass Mercedes den PR-Text untypischerweise kurz gehalten hat.
Abgesehen von überzeichneten Details wie Außenspiegeln und Türgriffen, den fehlenden Parksensoren und den mit
22 Zoll arg voluminösen Rädern zeigt die Studie das spätere Serienmodell schon recht deutlich, vor allem, weil
Mercedes stark modellierte, höchst auffällige Stoßfänger wie am Concept Coupé SUV bekanntlich auch in die Serie bringt.
Auch der mächtige Kühlergrill, die leicht eckig gehaltenen Radhäuser, die rahmenlosen Seitenscheiben, das schmale
Leuchtband am Heck und die animierten Blinker à la Audi dürften so ihren Weg in den MLC finden.
Dessen Einführung und auch das Kürzel mögen die Stuttgarter noch nicht bestätigen - noch nicht offiziell jedenfalls.
Wir gehen indes davon aus, dass das Auto schon in diesem Herbst das Licht der Welt erblickt - ungefähr zeitgleich mit
dem Facelift der M-Klasse und insbesondere der zweiten Generation des BMW X6 als wichtigstem Konkurrenten. Denn auch
wenn Mercedes sich unter zutreffendem Verweis auf CLS und CLA als branchenweiten Vorreiter für Nischenmodelle bezeichnet,
ist doch klar, dass die behauptete Analogie beim Concept Coupé SUV unzutreffend ist. Der MLC ist ein klassisches
Me-too-Projekt, was ja auch nicht schlimm ist.
Dieter Zetsche erklärt insoweit, natürlich gäbe es bereits einige SUV-Crossover im Markt, aber man habe einen anderen,
eigenständigen Ansatz gewählt: "Unser Ausgangspunkt war ein durch und durch sportliches Coupé, dem wir unsere umfangreiche
Offroad-Expertise hinzugefügt haben", so der Daimler-Chef.
Der MLC soll dann neben GL-, M-, GLK- und GLA-Klasse, die eine Offroad-Linie darstellen, den Beginn einer Onroad-Linie
markieren. Ganz Ähnliches, eine stärkere Unterteilung der SUV-Palette, plant dem Vernehmen nach auch Audi, wo ein Q1
beschlossene Sache ist und die weiteren noch fehlenden geraden Ziffern hinter dem Q mindestens Gedankenspiele sind.