Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Fernstrecken in beiden Richtungen belastet

ADAC-Stauprognose für das Wochenende 29.-31.08.2025

Die Sommer-Stausaison ist weiter in vollem Gange, und das sozusagen doppelt gemoppelt: Sowohl der Rückreiseverkehr als auch spät startende Urlauber werden das Straßennetz am kommenden Wochenende insbesondere im Süden stark belasten. Wer nicht schlau agiert, landet im Stau.
ADAC
Die Karte zeigt die Baustellen-
und damit Staugefahr-Bereiche auf den Autobahnen
ANZEIGE
Der ADAC rechnet am letzten Augustwochenende mit zahlreichen und langen Staus auf den Heimreisespuren aus den Urlaubsregionen. Aber auch in Richtung Süden ist mit sehr lebhaftem Reiseverkehr zu rechnen, denn in Bayern und Baden-Württemberg dauern die Sommerferien noch zwei weitere Wochen.

In Hamburg, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, in der Mitte der Niederlande sowie in den drei österreichischen Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien enden die Ferien dagegen. Dadurch treffen Rückreisewellen und Spätstarter aufeinander, sodass besonders in Süddeutschland mit hoher Staugefahr zu rechnen ist.

Auch der alltägliche Berufsverkehr sorgt wieder für zunehmende Behinderungen. Besonders staugefährdet sind Baustellenbereiche, von denen es gegen Ende der Ferienzeit wieder mehr gibt. Zudem sind bei gutem Wetter viele Wochenendausflügler, Wanderer und Späturlauber unterwegs. Am 30. August gilt das saisonale Lkw-Fahrverbot an Samstagen letztmals in diesem Jahr.
Das sind die Stau-Hotspots
Besonders belastet sind folgende Autobahn-Abschnitte (beide Richtungen):
  • Fernstraßen von und zur Nord- und Ostsee
  • A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund
  • A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Köln
  • A5 Basel – Karlsruhe – Heidelberg – Hattenbacher Dreieck
  • A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
  • A7 Flensburg – Hamburg
  • A7 Füssen/Reutte – Ulm – Würzburg – Kassel
  • A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
  • A9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin
  • A10 Berliner Ring
  • A11 Dreieck Uckermark – Berlin
  • A19 Rostock – Dreieck Wittstock
  • A24 Pritzwalk – Berlin
  • A61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
  • A93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München
Stau ist keine Pflichtveranstaltung
Stunden im Stau zu leiden ist jedoch nicht alternativlos, sondern weitgehend vermeidbar – wenn man zu Kompromissen bereit ist. Hierzu gehört eine sorgfältige Routenplanung unter Berücksichtigung insbesondere der Zahl und Länge der Baustellen, da diese Bereiche besonders staugefährdet sind. Bereits ein kleiner Unfall oder ein Pannenfahrzeug können in solchen Bereichen für laaaange Staus sorgen.

Auch ist nicht immer die "große" Autobahn die beste, und Bundesstraßen nehmen zwar Tempo und bringen zusätzliches Unfallrisiko, sind dafür aber meist recht staufrei befahrbar – und bergen vor allem nicht das Risiko der Vollsperrung: Wenn gar nichts mehr geht, kann man wenden und den Bereich umfahren anstatt viele viele Stunden auf der Autobahn nicht einen Meter weiter zu kommen, während die Kinder verständlicherweise quengeln, die Blase drückt und die Stimmung ... Sie wissen schon.

Zusätzlich und nicht zuletzt sollten Reisende in Erwägung ziehen, spätabends oder nachts zu fahren, wenn das Verkehrsaufkommen und damit Zahl und Intensität der Behinderungen deutlich geringer sind. Selbst auf den klassischen Routen der obigen Liste kommt man nachts um drei nahezu immer entspannt voran. Während die anderen vormittags in den Stau fahren, sitzt man bereits müde, aber gemütlich mit dem Käffchen am Ziel.
Durchfahrtsverbote im Süden
In der Hauptreisezeit leiden diverse die Landkreise entlang der Hauptreisestrecken unter viel Ausweichverkehr in den Ortschaften. Vor diesem Hintergrund wurden an der A8 (München – Salzburg) und der A93 (Rosenheim – Kufstein) nun erstmals an den Wochenenden bis zum Ende der bayerischen Sommerferien Durchfahrtsverbote auf den Parallelstrecken erlassen. Wer die Autobahn an den Anschlussstellen Bad Aibling, Rosenheim-West, Rosenheim, Rohrdorf, Achenmühle, Frasdorf, Bernau am Chiemsee, Felden oder Reischenhart (A93) verlässt, muss damit rechnen, von der Polizei zurück auf die Autobahn geschickt zu werden.

Die Kontrollen sind zwar bisher nicht sehr engmaschig, die Strafen bestehen meist nur aus einer mündlichen Verwarnung, und das Ganze lässt sich mit plumben Ausreden teilweise umgehen. Dennoch sollte die Anordnung befolgt werden, um die Ortschaften zu schonen. In Zukunft ist deutschlandweit mit etlichen weiteren solcher Bereiche und mit härterer Durchsetzung zu rechnen.
Situation im Ausland und an den Grenzen
Auch im benachbarten Ausland stauen sich am letzten Augustwochenende die Autos. Besonders betroffen sind die Routen nach Deutschland und Österreich, da in Burgenland, Wien und Niederösterreich die Ferien enden, während sie in den übrigen Bundesländern noch eine Woche andauern.

In Gegenrichtung ist die Lage entspannter, da jetzt weniger Menschen in den Urlaub aufbrechen. Zu den Problemstrecken zählen aber weiterhin u.a. die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Pyhrn-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den Küsten von Italien, Kroatien und Frankreich. Gleiches gilt für die Hauptverbindungen aus Polen, Tschechien, den Niederlanden und Nordeuropa.

An mehreren deutschen Grenzen kommt es weiterhin zu stichprobenartigen Kontrollen, insbesondere an der Grenze zu Österreich, aber auch zu Polen, Tschechien, Frankreich und der Schweiz. Auch auf polnischer Seite wird kontrolliert, wenn auch unterschiedlich intensiv. Mit Wartezeiten ist vor allem an den Übergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin), A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst zu rechnen. Bei der Rückreise aus Griechenland oder der Türkei müssen laut ADAC mehrere Stunden Wartezeit einkalkuliert werden.
Zur Autonews-Übersicht date    —  # 13890
text  Hanno S. Ritter
VERWANDTE THEMEN BEI AUTOKISTE
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
ANZEIGE