Fernstrecken in beiden Richtungen belastet
ADAC-Stauprognose für das Wochenende 29.-31.08.2025
Die Sommer-Stausaison ist weiter in vollem Gange, und das sozusagen doppelt gemoppelt: Sowohl der Rückreiseverkehr als auch spät
startende Urlauber werden das Straßennetz am kommenden Wochenende insbesondere im Süden stark belasten. Wer nicht schlau agiert,
landet im Stau.
ADAC
Die Karte zeigt die Baustellen-
und damit Staugefahr-Bereiche auf den Autobahnen
Der ADAC rechnet am letzten Augustwochenende mit zahlreichen und langen Staus auf den Heimreisespuren aus den Urlaubsregionen.
Aber auch in Richtung Süden ist mit sehr lebhaftem Reiseverkehr zu rechnen, denn in Bayern und Baden-Württemberg dauern die
Sommerferien noch zwei weitere Wochen.
In Hamburg, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, in der Mitte der Niederlande sowie in den drei
österreichischen Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien enden die Ferien dagegen. Dadurch treffen Rückreisewellen
und Spätstarter aufeinander, sodass besonders in Süddeutschland mit hoher Staugefahr zu rechnen ist.
Auch der alltägliche Berufsverkehr sorgt wieder für zunehmende Behinderungen. Besonders staugefährdet sind Baustellenbereiche,
von denen es gegen Ende der Ferienzeit wieder mehr gibt. Zudem sind bei gutem Wetter viele Wochenendausflügler, Wanderer und
Späturlauber unterwegs. Am 30. August gilt das saisonale Lkw-Fahrverbot an Samstagen letztmals in diesem Jahr.
Das sind die Stau-Hotspots
Besonders belastet sind folgende Autobahn-Abschnitte (beide Richtungen):
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Fernstraßen von und zur Nord- und Ostsee
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A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund
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A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Köln
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A5 Basel – Karlsruhe – Heidelberg – Hattenbacher Dreieck
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A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
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A7 Flensburg – Hamburg
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A7 Füssen/Reutte – Ulm – Würzburg – Kassel
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A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
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A9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin
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A10 Berliner Ring
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A11 Dreieck Uckermark – Berlin
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A19 Rostock – Dreieck Wittstock
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A24 Pritzwalk – Berlin
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A61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
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A93 Inntaldreieck – Kufstein
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A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
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A99 Umfahrung München
Stau ist keine Pflichtveranstaltung
Stunden im Stau zu leiden ist jedoch nicht alternativlos, sondern weitgehend vermeidbar – wenn man zu Kompromissen bereit ist.
Hierzu gehört eine sorgfältige Routenplanung unter Berücksichtigung insbesondere der Zahl und Länge der Baustellen, da diese
Bereiche besonders staugefährdet sind. Bereits ein kleiner Unfall oder ein Pannenfahrzeug können in solchen Bereichen für laaaange
Staus sorgen.
Auch ist nicht immer die "große" Autobahn die beste, und Bundesstraßen nehmen zwar Tempo und bringen zusätzliches Unfallrisiko,
sind dafür aber meist recht staufrei befahrbar – und bergen vor allem nicht das Risiko der Vollsperrung: Wenn gar nichts mehr geht,
kann man wenden und den Bereich umfahren anstatt viele viele Stunden auf der Autobahn nicht einen Meter weiter zu kommen, während
die Kinder verständlicherweise quengeln, die Blase drückt und die Stimmung ... Sie wissen schon.
Zusätzlich und nicht zuletzt sollten Reisende in Erwägung ziehen, spätabends oder nachts zu fahren, wenn das Verkehrsaufkommen und damit
Zahl und Intensität der Behinderungen deutlich geringer sind. Selbst auf den klassischen Routen der obigen Liste kommt man nachts
um drei nahezu immer entspannt voran. Während die anderen vormittags in den Stau fahren, sitzt man bereits müde, aber gemütlich mit
dem Käffchen am Ziel.
Durchfahrtsverbote im Süden
In der Hauptreisezeit leiden diverse die Landkreise entlang der Hauptreisestrecken unter viel Ausweichverkehr in den Ortschaften. Vor diesem
Hintergrund wurden an der A8 (München – Salzburg) und der A93 (Rosenheim – Kufstein) nun erstmals an den Wochenenden bis zum Ende der bayerischen
Sommerferien Durchfahrtsverbote auf den Parallelstrecken erlassen. Wer die Autobahn an den Anschlussstellen Bad Aibling, Rosenheim-West,
Rosenheim, Rohrdorf, Achenmühle, Frasdorf, Bernau am Chiemsee, Felden oder Reischenhart (A93) verlässt, muss damit rechnen, von der
Polizei zurück auf die Autobahn geschickt zu werden.
Die Kontrollen sind zwar bisher nicht sehr engmaschig, die Strafen bestehen meist nur aus einer mündlichen Verwarnung, und das Ganze lässt
sich mit plumben Ausreden teilweise umgehen. Dennoch sollte die Anordnung befolgt werden, um die Ortschaften zu schonen. In Zukunft ist
deutschlandweit mit etlichen weiteren solcher Bereiche und mit härterer Durchsetzung zu rechnen.
Situation im Ausland und an den Grenzen
Auch im benachbarten Ausland stauen sich am letzten Augustwochenende die Autos. Besonders betroffen sind die Routen nach Deutschland
und Österreich, da in Burgenland, Wien und Niederösterreich die Ferien enden, während sie in den übrigen Bundesländern noch eine
Woche andauern.
In Gegenrichtung ist die Lage entspannter, da jetzt weniger Menschen in den Urlaub aufbrechen. Zu den Problemstrecken zählen aber
weiterhin u.a. die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Pyhrn-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen
zu den Küsten von Italien, Kroatien und Frankreich. Gleiches gilt für die Hauptverbindungen aus Polen, Tschechien, den Niederlanden
und Nordeuropa.
An mehreren deutschen Grenzen kommt es weiterhin zu stichprobenartigen Kontrollen, insbesondere an der Grenze zu Österreich, aber auch
zu Polen, Tschechien, Frankreich und der Schweiz. Auch auf polnischer Seite wird kontrolliert, wenn auch unterschiedlich intensiv.
Mit Wartezeiten ist vor allem an den Übergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin), A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst
zu rechnen. Bei der Rückreise aus Griechenland oder der Türkei müssen laut ADAC mehrere Stunden Wartezeit einkalkuliert werden.