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Mittwoch, 15. Oktober 2025
Ferienende sorgt für volle Autobahnen / Durchfahrtsverbote in Bayern

ADAC-Stauprognose für das Wochenende 22.-24.08.2025

Die Ferienreisezeit ist noch nicht vorbei, ändert aber ihre Hauptrichtung. Am kommenden Wochenende müssen Autofahrer vor allem auf den Rückreiserouten aus dem Sommerurlaub mit hohem Verkehrsaufkommen rechnen.
ADAC
Die Karte zeigt die Baustellen-
und damit Staugefahr-Bereiche auf den Autobahnen
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In Nordrhein-Westfalen sowie in Teilen Norddeutschlands, Österreichs und der Niederlande enden an diesem bzw. am kommenden Wochenende die Sommerferien. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen auf den Rückreiserouten. Hinzu kommen bundesweit rund 1.250 (!) Autobahnbaustellen, die den Verkehr zusätzlich ausbremsen. Voll wird es vor allem am Freitag- und Sonntagnachmittag sowie am Samstagvormittag.

Zur Entlastung des Ferienverkehrs gilt auf den wichtigsten Autobahnen ein Lkw-Fahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Es greift an allen Samstagen vom 1. Juli bis einschließlich 31. August, jeweils zwischen 7 und 20 Uhr. Unverändert bleibt das ganzjährig geltende Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen – es gilt von 0 bis 22 Uhr auf dem gesamten Straßennetz.

Besonders staugefährdet sind laut ADAC folgende Autobahn-Abschnitte:
  • Fernstraßen von der und zur Nord- und Ostsee
  • A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund
  • A2 Braunschweig – Hannover – Dortmund – Oberhausen
  • A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Köln
  • A5 Basel – Karlsruhe – Frankfurt
  • A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
  • A7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
  • A9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig
  • A93 Kufstein – Inntaldreieck
  • A99 Umfahrung München
Durchfahrtsverbote im Süden
In der Hauptreisezeit leiden diverse die Landkreise entlang der Hauptreisestrecken unter viel Ausweichverkehr in den Ortschaften. Vor diesem Hintergrund wurden an der A8 (München – Salzburg) und der A93 (Rosenheim – Kufstein) nun erstmals an den Wochenenden bis zum Ende der bayerischen Sommerferien Durchfahrtsverbote auf den Parallelstrecken erlassen. Wer die Autobahn an den Anschlussstellen Bad Aibling, Rosenheim-West, Rosenheim, Rohrdorf, Achenmühle, Frasdorf, Bernau am Chiemsee, Felden oder Reischenhart (A93) verlässt, muss damit rechnen, von der Polizei zurück auf die Autobahn geschickt zu werden.

Die Kontrollen sind zwar bisher nicht sehr engmaschig, die Strafen bestehen meist nur aus einer mündlichen Verwarnung, und das Ganze lässt sich mit plumben Ausreden teilweise umgehen. Dennoch sollte die Anordnung befolgt werden, um die Ortschaften zu schonen. In Zukunft ist deutschlandweit mit etlichen weiteren solcher Bereiche und mit härterer Durchsetzung zu rechnen.
Stau ist keine Pflichtveranstaltung
Stunden im Stau zu leiden ist jedoch nicht alternativlos, sondern weitgehend vermeidbar – wenn man zu Kompromissen bereit ist. Hierzu gehört eine sorgfältige Routenplanung unter Berücksichtigung insbesondere der Zahl und Länge der Baustellen, da diese Bereiche besonders staugefährdet sind. Bereits ein kleiner Unfall oder ein Pannenfahrzeug können in solchen Bereichen für laaaange Staus sorgen.

Auch ist nicht immer die "große" Autobahn die beste, und Bundesstraßen nehmen zwar Tempo und bringen zusätzliches Unfallrisiko, sind dafür aber meist recht staufrei befahrbar – und bergen vor allem nicht das Risiko der Vollsperrung: Wenn gar nichts mehr geht, kann man wenden und den Bereich umfahren anstatt viele viele Stunden auf der Autobahn nicht einen Meter weiter zu kommen, während die Kinder verständlicherweise quengeln, die Blase drückt und die Stimmung ... Sie wissen schon.

Der Weg von München nach Berlin muss beispielsweise nicht zwingend über die A9 verlaufen, man kann auch über die A8/B2/A73/A71/A14/A2 via Augsburg, Weißenburg, Nürnberg, Bamberg, Erfurt und Magdeburg fahren - das ist weiter und umständlicher, wird aber unter dem Strich entspannter und touristisch wesentlich interessanter sein.

Zusätzlich und nicht zuletzt sollten Reisende in Erwägung ziehen, spätabends oder nachts zu fahren, wenn das Verkehrsaufkommen und damit Zahl und Intensität der Behinderungen deutlich geringer sind. Selbst auf den klassischen Routen der obigen Liste kommt man nachts um drei nahezu immer entspannt voran. Während die anderen vormittags in den Stau fahren, sitzt man bereits müde, aber gemütlich mit dem Käffchen am Ziel.
Situation im Ausland und an den Grenzen
Auch im benachbarten Ausland müssen Urlauber mit Verzögerungen rechnen, vor allem auf den Rückreiserouten. Auf der Brennerautobahn werden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke durchgeführt, was zu Rückstau führen kann. In Tirol gibt es zudem an den Wochenenden Abfahrtssperren für den Durchgangsverkehr auf der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route. Belastet sind auch der Tauern-, Gotthard- und der Karawankentunnel.

In den Niederlanden sorgt die Sperrung der A12 östlich von Utrecht ab dem 22. August für zusätzliche Verkehrsprobleme. Auch in Tschechien behindern Tunnelarbeiten auf der D8 zwischen Dresden und Prag den Verkehr. Seit Anfang Mai führt Deutschland verstärkte Grenzkontrollen durch. Vor allem an den Übergängen Suben (A3), Walserberg (A8) und Kiefersfelden (A93) muss mit Wartezeiten gerechnet werden. Auch bei der Ausreise aus Deutschland, beispielsweise nach Polen, Frankreich, Dänemark oder den Niederlanden, können Wartezeiten entstehen.
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text  Hanno S. Ritter
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