Hochgeschurtz folgt überraschend auf Lohscheller
Renault-Chef wird Opel-Chef
Der bisherige Chef von Renault Deutschland wird neuer Chef von Opel. Der Wechsel
kommt überraschend.
Opel
Ungewöhnlich: Der scheidende Opel-Chef Michael Lohscheller (r.) lässt
sich gemeinsam mit seinem Nachfolger Uwe Hochgeschurtz (l.) fotografieren
Mit Wirkung zum 1. September 2021 wird Uwe Hochgeschurtz neuer CEO von Opel. Das gab der Autobauer am Dienstag bekannt, nachdem
am Montag öffentlich wurde, dass Hochgeschurtz Renault verlassen hat, wo er neben dem deutschen auch den österreichischen
und schweizerischen Markt verantwortete. Renault hat die Personalie nicht kommuniziert.
Hochgeschurtz (58) übernimmt die Marke zu einem Zeitpunkt, da sie mit frischen Produkten einerseits, mit internationaler Expansion
auch nach China sowie mit starkem Elektro-Fokus andererseits so gut aufgestellt ist wie seit Jahrzehnten nicht.
Der Manager wird auch dem Top-Executive-Team von Stellantis beitreten und direkt an Stellantis-CEO Carlos Tavares berichten. Der
gebürtige Kölner startete seine Karriere in der Automobilindustrie 1990 bei Ford, bevor er 2001 zu Volkswagen und 2004 zu Renault
wechselte. Hochgeschurtz studierte Betriebswirtschaft in Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
Hochgeschurtz folgt auf Michael Lohscheller, der 2012 von VW kommend bei Opel anheuerte und 2017 als Nachfolger von Karl-Thomas Neumann
Chef wurde. Was in der Zeit der Übernahme durch PSA (Peugeot Citroen) zunächst nach einer Übergangs-Verlegenheitslösung aussah,
entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Lohscheller agierte überwiegend leise, aber erfolgreich. Er führte die Blitz-Marke
zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in die Gewinnzone und begleitete die Integration in den Stellantis-Konzern (PSA, FCA).
Der Wechsel kam selbst für Unternehmenskenner unerwartet und plötzlich. Lohscheller habe sich entschieden, eine neue Herausforderung
außerhalb von Stellantis zu übernehmen, hieß es. Ob sich der 52-Jährige angesichts der Erfolgsgeschichte für einen weiteren Aufstieg
anderswo in der Autobranche empfohlen hat, bleibt abzuwarten, scheint aber wahrscheinlich.