45 km/h schneller Elektro-Roller mit Neigungssteuerung
Škoda Klement: Simply clever, das Zweirad
Škodas heimlicher Star auf dem Genfer Autosalon verfügt über Elektroantrieb, ist aber nicht das quietschgelbe SUV-Konzept.
Der Klement sieht ungefähr aus wie ein E-Bike, fährt ähnlich wie ein Segway, ist schnell wie ein E-Roller. Zukunft: ungewiss.
Škoda
Škoda zeigt mit dem Klement
einen Beitrag zum Thema Mikromobilität
Mobilität wird in Zukunft anders aussehen als heute, und das nicht nur in Bezug auf die Antriebstechnologie der Autos oder das zunehmende
Ride-Sharing und Car-Sharing. Vor allem der sogenannten Mikromobiltät in den Metropolen dürfte eine erheblich wachsende Bedeutung zukommen.
Während sich zu solchen Fahrzeugen hierzulande gerade endlich eine umständliche Verordnung auf den Weg gebracht wurde, stehen viele Anbieter
mit ihren Produkten bereits bereit, den Markt zu fluten.
Bei den Autobauern wird indessen diskutiert, ob man diesen Markt nicht auch selbst beackern sollte, ja geradezu müsste. Škoda wagt sich dabei
mit einem Zweirad ins Rampenlicht des Genfer Autosalons, das nach Herstellerdoktrin den Bogen zu den Anfängen des Unternehmens spannt, den die
Gründerväter Václav Laurin und Václav Klement mit der Herstellung von Fahrrädern bestritten.
Klement, so heißt das aktuelle Konzept, ist dabei aber weder "Mikro" noch Fahrrad, und auch kein E-Bike oder Pedelec im herkömmlichen Sinne. Es
handelt sich vielmehr um eine Art Mofa, das ganz ohne Treten auf bis zu 45 km/h beschleunigt, mithin mit dem Auto-Führerschein gefahren werden darf
(und dabei wegen der praxisfremden Gesetzesregelung ein Hindernis im Stadtverkehr ist). Die Leistung des Radnabenmotors beträgt 4 kW entsprechend
5,5 PS. Die beiden Lithium-Ionen-Akkus bieten zusammen 1,25 kWh Kapazität, was für eine Reichweite von bis zu 62 Kilometern reichen soll.
Beschleunigen und bremsen lässt sich Klement wie bei Hoverboards über das Neigen der fest montierten Fußpedale. Wird das Gewicht auf dem
Pedal nach vorne verlagert, beschleunigt das Zweirad, schwenken die Pedale nach hinten, wird gebremst. Hierzu verfügt Klement vorne über eine
hydraulische Scheibenbremse samt ABS und am Hinterrad über eine Rekuperationsbremse.
Klement verfügt über einen modern gestalteten Aluminiumrahmen, die Radaufhängungen sind einarmig ausgeführt. Sichtbare Hebel und Kabel
gibt es nicht, wohl aber eine Handyhalterung auf dem Mitteltunnel mit iQ-Ladefunktion sowie eine LED-Beleuchtung inklusive Bremslicht, Blinker
und Tagfahrlicht. Das Gewicht soll nur 25 Kilogramm betragen.
Schwer zu sagen, ob Škoda das Thema nach der öffentlichkeitswirksamen Messe-Präsentation weiter verfolgen oder es in den Katakomben
verstauben wird wie einst der
E-Roller von Smart. Guido Haak sagt, Klement als modernes, dynamisches und
leicht zu bedienendes Fahrzeug passe perfekt zur Kundschaft und zur E-Mobilitäts-Strategie der Marke. "Wir prüfen deshalb, ob und wie dieses
spannende, neue Mobilitätskonzept unser Portfolio in Zukunft ergänzen könnte." Der Mann ist Leiter Produktmanagement bei Škoda - immerhin, aber
auch: nur. Also: Viel Erfolg bei der Prüfung!