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Dienstag, 5. November 2024
ADAC-Auswertung mit neuen Rekordwerten

Staubilanz 2018: Über 2.000 Staus – pro Tag

Die Belastung der Autofahrer in Deutschland durch Staus wächst weiter. Im vergangenen Jahr gab es laut ADAC durchschnittlich nicht weniger als 2.000 Staus – an jedem einzelnen Tag. Auch die anderen Kennziffern sind angestiegen. Die Zahlen sind imposant im negativen Sinne.
Staubilanz 2018: Über 2.000 Staus – pro Tag
Fotolia/digitalstock
Rund 745.000 Staus mit 1,5 Mio.
Kilometern Länge erfasste der ADAC 2018
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Für staugeplagte Autofahrer ist keine Besserung in Sicht. Auch für 2018 meldet der ADAC nach Auswertung aller Zahlen einen Rekord. Demnach zählte der Club 2018 rund 745.000 Staus, durchschnittlich fast 2.050 pro Tag. Im Jahr zuvor waren es noch "nur" 723.000 Staus, der Anstieg beträgt etwa drei Prozent. Auch bei den Staulängen gab es erneut einen Zuwachs: Sie summierten sich bundesweit auf eine Gesamtlänge von rund 1.500.000 Kilometern. Im Schnitt bildete sich damit jeden Tag eine Blechlawine von über 4.100 Kilometern. Die Zeit, die die Verkehrsteilnehmer im Stau verbrachten, stieg laut ADAC leicht auf 459.000 Stunden.

Ob diese Zunahme auf eine wirkliche Verschlechterung der Situation und/oder auf methodische Gründe zurückzuführen ist, muss grundsätzlich offen bleiben. Klar ist: Das Verkehrsgeschehen wird immer besser und detaillierter erfasst. Aber auch die zunehmend rege Bautätigkeit sowie die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung – die Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) nennt ein Plus von voraussichtlich 0,4 Prozent gegenüber 2017 – dürften die Entwicklung beeinflusst haben.

Im Bundesländer-Ranking steht unverändert Nordrhein-Westfalen an der Spitze, 35 Prozent aller Staus entfallen auf Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen wie in den Vorjahren erwartungsgemäß Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Damit spielten sich rund zwei Drittel des Staugeschehens in diesen drei Ländern ab.

Bei den Staukilometern lag Nordrhein-Westfalen mit rund 486.000 Kilometern ebenfalls vorn. Somit stammten 32 Prozent der gemeldeten Staukilometer aus NRW, 18 Prozent aus Bayern, weitere 14 Prozent aus Baden-Württemberg. Bei der Verteilung der Staustunden ergibt sich das gleiche Top-Trio, zusammen kommt es auf 63 Prozent (2017: 61 Prozent).

Bei den Fernautobahnen verteidigte die A 3 (Köln – Frankfurt – Passau) mit 220 Kilometern Stau pro Autobahnkilometer erneut die unrühmliche Spitzenposition. Den zweiten Rang belegt erstmals die A 1 (Lübeck – Hamburg – Köln) mit 214 Staukilometern, gefolgt von der A 5 (Basel – Karlsruhe – Frankfurt) mit 193 Staukilometern. Der mit Abstand staureichste Streckenabschnitt war wie in den Vorjahren der Bereich zwischen der österreichischen Grenze bei Suben und Passau auf der A 3 wegen der andauernden Grenzkontrollen.

In der Hitliste des stauträchtigsten Wochentags hat 2018 der Mittwoch den Donnerstag überholt. Im Durchschnitt summierten sich die Staukilometer an diesem Wochentag auf eine Länge von 5.900 Kilometer. Ähnlich schlechte Reisetage waren Donnerstag (5.800 Kilometer), Dienstag (5.300) und Freitag (5.100). Wer an den Wochenenden unterwegs war, kam besser davon: Im Durchschnitt gab es samstags rund 1.500 und sonntags rund 1.400 Kilometer Stau.

Der staureichste Tag des Jahres 2018 war Donnerstag, 28. Juni, als in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die Sommerferien begannen. Der Verkehr staute sich so auf 13.000 Kilometern. Im Jahresverlauf zeigten sich auch deutliche Unterschiede: Im Juni, Oktober und November war am meisten los auf den Straßen. Immerhin: In den Hauptreisezeit-Monaten Juli und August gab es wie berichtet nicht mehr Staus als im Vorjahr.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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