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Mittwoch, 17. April 2024
Investment in zwei Risikokapital-Fonds

Porsche: Millionen für Technologietrends in Israel

Porsche richtet ein "Innovation Office" in Israel ein. Mit dem Büro in Tel Aviv wollen die Zuffenhausener Zugang zu Technologietrends und Talenten sichern. Im ersten Schritt hat Porsche Millionen in die Venture-Capital-Fonds Magma und Grove investiert.
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Digitalisierung ist das A und O auch der Autobranche, doch die Innovationen und die passenden Mitarbeiter fallen nicht vom Himmel. Entsprechend suchen die wichtigsten Akteure nach immer neuen Wegen, beides zu finden. Porsche zahlt dafür nun einen nicht näher spezifizierten zweistelligen Millionenbetrag in Israel.

"Israel ist ein Top-Markt für IT-Experten und Ingenieure. Pro Kopf gibt es dort mehr Start-ups als in jedem anderen Land der Welt. Dieses Talent und technologische Know-How gepaart mit dem tiefen Fachwissen unserer Mitarbeiter ist der ideale Nährboden für zukunftsweisende Geschäftsmodelle", sagt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandschef und Vorstand für Finanzen und IT bei Porsche. Der enge Austausch mit israelischen Experten sei notwendig, um neue Technologien schnell bewerten zu können, eine enge Verzahnung herzustellen und entsprechende Lösungen pilotieren zu können.

Magma Ventures investiert seit 1999 und konzentriert sich aktuell auf Künstliche Intelligenz und den Automobilbereich. Der Fonds gilt mit seinen Investments in zahlreiche erfolgreiche Start-ups wie Waze als einer der bedeutendsten in Israel und verwaltet ein Portfolio von 600 Millionen US-Dollar. Grove Ventures ist eine 2015 ins Leben gerufene Fonds-Gesellschaft mit einem Volumen von 100 Millionen US-Dollar. Ihr primärer Investitionsfokus liegt vor allem auf Early Stage-Technologien in den Bereichen Internet of Things (IoT), Cloud-Technologien und Künstliche Intelligenz.

"Innovationen entstehen nicht von allein. Es geht darum, sie systematisch zu entwickeln. Und dazu öffnen wir uns: Wir wollen und müssen uns aus anderen Branchen befruchten lassen. Deshalb arbeiten wir mit Start-ups zusammen, aber gehen gleichzeitig auch Kooperationen mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft ein und investieren in für uns relevante Fonds", betont Meschke. Beispiele sind die Investition der Porsche Digital GmbH in das Start-up Evopark, die Kooperation mit der HHL Leipzig Graduate School of Management oder die Beteiligung am Venture-Capital-Fonds "E.ventures".

Im vergangenen Jahr hat Porsche bereits einige große Projekte an den Start gebracht, um die digitale Transformation voranzutreiben. So wurde im Juni 2016 die Porsche Digital GmbH gegründet. Unter Leitung von Thilo Koslowski, der 20 Jahre lang bei Gartner im Silicon Valley tätig war, identifiziert und entwickelt die Porsche-Tochter digitale Kundenerfahrungen, Produkte, Geschäftsfelder und -prozesse. Erst jüngst hat Porsche mit der Porsche Digital Inc. eine Schwestergesellschaft zur Porsche Digital GmbH im kalifornischen Santa Clara gegründet. Außerdem betreibt der Stuttgarter Sportwagenhersteller seit September 2016 das Porsche Digital Lab in Berlin.
text  Hanno S. Ritter
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