Individuell-spoprtlich aufgepeppter GLC kommt im Herbst
Mercedes GLC Coupé: Der bipolare Stern
Ein Jahr nach dem Konzeptauto zeigt Mercedes auf der New York Autoshow das Coupé des GLC. Die eigentlich sinnfreie,
von BMW bekannte Kombination macht das SUV noch etwas bulliger, individueller, sportlicher und teurer.
Daimler
Ab Herbst gibt es den
Mercedes GLC als auch "Coupé"
Kann man ein SUV und ein Coupé kreuzen? Darüber mag man lange philosophieren und am Ende doch kein "echtes" Ergebnis
bekommen, schon weil es davon abhängt, wie eng man die Begrifflichkeiten auslegt. Natürlich also ist auch das GLC Coupé
kein Zweitürer, sondern eine gestreckte (plus acht Zentimeter) und geduckte (minus vier Zentimeter) Variante des
GLC, seinerseits bekanntlich Nachfolger des GLK.
"Das GLC Coupé inszeniert unser ikonisches Mercedes-Benz Coupé-Design und symbolisiert die Bipolarität unserer Marke –
es ist 'hot and cool'", so Gorden Wagener, oberster Designchef bei Daimler. Der nutzt tatsächlich das nicht nur positiv besetzte
Wort, kann lange sprechen über eine "sinnlich-klare Formensprache" und die Repräsentation modernen Luxus - weiß aber auch: Erfunden
hat das Konzept BMW einst mit dem X6, der so erfolgreich wurde, wie man es in München nie zu träumen gewagt hätte. Während das
GLE Coupé als erstes me-too-Konzept von Mercedes wegen der veralteten ML-Grundlage nicht jedermanns Sache sein mag, bringt das GLC
Coupé jetzt mit der komplett neuen Basis Schwung in das Segment, das bisher quasi nur der BMW X4 abdeckt.
Optisch gibt es keine Überraschungen, weil Mercedes die Serienversion nah an das letztjährige Konzept angelehnt hat,
und weil sich auch der besondere GLC natürlich am normalen GLC und der allgemeinen Coupésprache der Stuttgarter orientiert.
Seinen eigenständigen Charakter erhält das GLC Coupé durch den Coupé-typischen "Diamantgrill" mit nur einer Lamelle und die
neugestaltete, abfallende Dachlinie. Schon die A-Säule hat eine flachere Neigung, der weitere Verlauf der Dachsilhouette
ist niedriger und findet in dem modifizierten Coupéheck seine Vollendung. Die praktischen Auswirkungen beschränken sich auf
etwas weniger Kopffreiheit im Fond und ein etwa zehn Prozent kleineres Kofferraumvolumen (491 Liter); Einstiegshöhe, Schulterraum,
Ellbogen- und Beinfreiheit sind identisch zum "normalen" GLC.
Die Heckscheibe kommt ohne Wischer aus, weil die Strömung erst hinter der Abrisskante abreißt und somit das aufgewirbelte
Schmutzwasser nicht auf die Heckscheibe treffen kann. Das Kennzeichen wandert in die Heckschürze, so dass die elektrisch betriebene
Heckklappe "clean" ausgeführt werden kann. Anders als beim S-Coupé dient der Stern hier analog zu vielen VW-Modellen sowohl als Öffner
als auch als Raum für die serienmäßige Rückfahrkamera. Wer noch mehr auffallen will, ordert seitliche Trittbretter und ein
Räderupdate auf 19 oder 20 Zoll.
Für mehr Sportlichkeit sorgt indes nicht nur die formale Gestaltung, sondern auch die technischen Details: Das Coupé
bekommt serienmäßig ein Sportfahrwerk mit Verstelldämpfung (Stahl oder volltragende Luftfederung mit Ladekanten-Absenkung)
sowie eine Lenkung, die einerseits direkter übersetzt und andererseits im SPORT- und SPORT+-Modus mit einer sportlicheren
Servo-Kennlinie versehen ist.
Motorseitig bekommen Kunden zum Marktstart im Herbst den 220d und 250d, wobei hier anders als in der E-Klasse noch der alte
2,1-Liter-Motor (170 und 204 PS) verbaut wird. Dazu kommen ein 211-PS-Benziner und ab Jahresende ein Plug-in-Hybrid mit 320 PS
Systemleistung und 30 Kilometer elektrischer Reichweite. Abgerundet wird die Palette vom Mercedes-AMG GLC 43 Coupé mit 367 PS
starkem V6-Biturbo. Ein noch stärkerer 63er-AMG könnte folgen, ein GLC 300 Coupé wird kommen. Die Kraftübertragung an alle vier Räder
übernimmt jeweils die 9-Gang-Automatik (Hybrid: 7-Gang-Automatik).
Preise hat Mercedes noch nicht genannt.