11,8 Mio. Dollar für einen 1936 Mercedes 540K Roadster
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Teuerster Auktions-Oldtimer |
Godding & Co. |
2012: Mercedes 540K Roadster von 1936 |
Das Highlight des Oldtimer-Jahres 2012 kommt aus Deutschland. 11,8 Millionen Dollar zahlte ein Sammler auf einer Auktion im amerikanischen
Pebble Beach für einen Mercedes 540K Spezial Roadster aus dem Jahr 1936 – der teuerste Mercedes, der je versteigert wurde. Die Top
10 der Oldie-Auktionen 2012.
In der vom Bochumer Marktbeobachter classic-car-tax erstellten Preis-Hitparade befindet sich das mächtige Cabrio aus Stuttgart
in bester Gesellschaft. Unter den zehn teuersten Autos, die im vergangenen Jahr auf Auktionen versteigert wurden, tragen allein
sechs das springende Ferrari-Pferdchen auf der Motorhaube, der Rest verteilt sich auf jeweils einen Rolls-Royce, einen Bentley und -
man höre und staune - einen Ford.
Die Werte der Preis-Giganten liegen allesamt deutlich im Millionenbereich, selbst für das günstigste Auto, einen Ferrari 625 TRC von
1957, musste der Käufer noch 6,5 Millionen Dollar auf den Tisch legen. Der Gesamtwert aller Top Ten Fahrzeuge kommt auf sagenhafte
86 Millionen Dollar.
Für die Erstellung der jährlichen Oldie Top Ten greift classic-car-tax seit über zehn Jahren ausschließlich auf die hauseigene
Auktions-Datenbank zurück. "Verkäufe von Händlern, Privatpersonen und Clubs bleiben hier ausnahmsweise außen vor", erklärt Analyst
Frank Wilke die vorübergehende Abkehr von der sonst üblichen Arbeitsweise, "denn nur Auktionen geben ein unverfälschtes Bild.
Wenn bei einer bestimmten Summe der Hammer fällt, dann muss diese Summe auch bezahlt werden." Der spektakuläre, aber nicht
dokumentierte Freihandverkauf eines Ferrari 250GTO für 35 Millionen Dollar im vergangenen Sommer blieb daher bewusst unberücksichtigt.
Schön, schnell, offen, selten - diese Erfolgsformel bleibt seit Jahren gleich. Der Mercedes 540K sicherte sich seinen Platz 1 noch mit
ein paar zusätzlichen wertsteigernden Attributen. Es handelt sich um die gesuchteste Karosserievariante mit langem Heck und hochliegender
Türlinie.
So richtig tief ins Portemonnaie greift die internationale Sammler-Elite übrigens nur dann, wenn die Gewissheit besteht, ein nachweislich
als original anerkanntes Auto mit interessanter Geschichte zu erwerben. Zum Beispiel den für 7,3 Millionen Dollar verkauften
Rolls-Royce Silver Ghost von 1912 (Platz 7). Das Auto mit der charakteristischen Karosserie stand Pate für ein seit den 1950er-Jahren
hunderttausendfach verkauftes Modellauto und ist seitdem unter dem Spitznamen "The Corgi" bekannt.
Der Ford GT40 von Platz 3 (11 Millionen Dollar) punktet gleich zweimal: Einmal in motorsportlicher und einmal in filmgeschichtlicher Hinsicht.
Er war die erste je gebaute Lightweight-Version dieses Modells, startete erfolgreich für das berühmte, orange-blaue Gulf-Team und wurde
später bei den Dreharbeiten zu Steve McQueens Film „Le Mans“ als Kamerawagen eingesetzt.
Zum absoluten Liebling der Sammler und Spekulanten hat sich in den letzten Jahren der Ferrari California Spider entwickelt. Gleich dreimal ist
er in der aktuellen Preis-Hitparade vertreten. Speziell bei diesem Modell können kleine Details riesige Preissprünge ausmachen: So ist die
Version mit langem Radstand bereits für 6,6 Millionen Dollar zu haben (Platz 9), das identische Auto mit kurzem Radstand (Platz 4) kostet
bereits zwei Millionen Dollar mehr.
Die Top10-Liste bildet den absoluten High-End-Markt ab, bei dem es den Käufern mutmaßlich manches Mal nicht so sehr um das Auto selbst geht.
Der Durchschnittswert eines Oldtimers beträgt laut classic-car-tax in Deutschland rund 15.000 Euro - der Spaß daran ist oft unbezahlbar.