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Keine Unfälle: |
ÖAMTC |
Tempo 160-Pilotversuch in Österreich |
Nach zwei Monaten endet in Österreich heute der Tempo 160-Pilotversuch auf einer Autobahn-Teilstrecke. Der
österreichische Verkehrsclub ÖAMTC zog eine erste, überaus positive Bilanz der viel diskutierten Aktion.
"Extreme Tempoüberschreitungen, wie es sie früher gegeben hat, sind auf der Probestrecke nicht mehr vorgekommen. Die
eingehaltenen Sicherheitsabstände wurden meist deutlich größer", sagte ÖAMTC-Verkehrsexperte Willy Matzke.
Unfälle habe es ausschließlich bei Nacht oder Regen gegeben - doch ohne Tempolimit-Bezug: Zu den betreffenden Zeiten
herrschte auf der Probestrecke, deren Tempolimits über Wechselverkehrszeichen gesteuert werden, eine Beschränkung auf
110 oder sogar 80 km/h. "In Summe wurde langsamer und harmonischer gefahren", sagt Matzke.
Den größten Sicherheits- und Umweltgewinn habe das im Testbetrieb verfügte Überholverbot für Lkw gebracht. "Gefährliche
Bremsmanöver" hinter ausscherenden Lkw und anschließende Beschleunigungen, bei denen Lärm und Abgasemissionen auf ein
Vielfaches stiegen, seien weggefallen, so Matzke, ohne auf die Einschränkungen der Lkw-Fahrer einzugehen.
Die meisten geahndeten Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der Teststrecke betrafen Lkw während der Nachtzeit, in der
für sie Tempo 60 gilt. "Moderne Lkw sind auf 80 Stundenkilometer verbrauchsoptimiert und bei diesem Tempo meist auch
leiser", erklärt Matzke. Daher fordert der ÖAMTC, das praxisfremde Tempolimit 60 aufzuheben, dafür aber Tempo 80 genau
zu kontrollieren.
Der zweimonatige, in der Öffentlichkeit umstrittene Pilotversuch auf einem 12 Kilometer langen, zweispurigen Teilstück
der Tauernautobahn (A10) zwischen Spittal Ost und Paternion (Kärnten) geht auf eine Initiative des österreichischen
Verkehrsministers und Vizekanzlers Hubert Gorbach zurück. Umfangreiche Informationen zu diesem Projekt finden sich auf
der nachfolgend verlinkten Website.