Frühlingsgefühle nur bis zum Preisschild
Da biste matt: VW bringt Sondermodell des T-Roc Cabriolet
Dämliches oder gerade schlaues Marketing? Bei deutlichem Frost und Schneefall in Deutschland kündigt Volkswagen
ein Sondermodell des T-Roc Cabriolet an. Es ist durchaus geeignet, Frühlingsgefühle zu wecken – bis man
das Preisschild entdeckt.
Volkswagen
Prinzipiell gut gemacht, aber arg teuer:
VW T-Roc Cabriolet als Sondermodell "Edition Grey"
Ab sofort kann das VW T-Roc Cabriolet als "Edition Grey" bestellt werden. Wesentliches
Merkmal der limitierten Edition
ist die Mattlackierung in "Indiumgrau". Nach dem T-Roc "Edition Blue" im vergangenen Jahr ist dies der zweite
VW mit matter Lackierung ab Werk.
Die besondere Anmutung wird unterstützt durch den sportlich-schicken Auftritt der Ausstattungslinie R-Line und des
serienmäßigen Designpakets "Black Style" mit schwarzen Zierleisten und Spiegelkappen sowie einem schwarzen Heckspoiler.
Auch die Türgriffe und der Modellschriftzug am Heck sind in schwarz ausgeführt, ebenso die 18-Zoll-Räder im Design "Grange
Hill".
Zusätzlich zum eher kargen Serienumfang gehören im Sondermodell das Navigationssystem "Discover Media", das
Fahrerassistenz-Paket "IQ.DRIVE" (u.a. mit Fahrassistent "Travel Assist" inkl. aktivem Spurhalteassistent und
Tote-Winkel-Assistent) sowie das LED-Matrixlicht mit dynamischer Fernlichtregulierung und den Pro-Rückleuchten
zum Standard. Auch das Winterpaket inklusive beheizbarem Lenkrad und die Rückfahrkamera sind serienmäßig.
Motorseitig steht wie inzwischen bei allen T-Roc R-Line nur der 1,5 TSI mit 150 PS zur Verfügung - ein bewährtes
und nicht verkehrtes, aber auch etwas emotionsloses und schwaches Aggregat.
Die Preise beginnen bei 46.470 Euro, das sind gut 8.300 Euro mehr als regulär.
Ausstattungsbereinigt errechnet sich nach Werksangaben ein Preisvorteil von 1.400 Euro. Wir kommen allerdings
auf einen Vergleichspreis von nur 42.185 Euro, gerechnet mit Metalliclack. Konfiguriert man noch das
DSG-Getriebe hinzu, das nicht als Sondermodell-Standard kommuniziert wurde, es aber womöglich ist, ergeben
sich 44.370 Euro. Es verbleibt dann noch immer eine heftige Diskrepanz von 3.500 Euro, die sich nur durch einen
werksseitig sehr hoch veranschlagten "virtuellen" Aufpreis für die regulär nicht erhältlichen Optionen Mattlack und schwarze
Ausführung von Türgriffen und Schriftzug erklären lässt.
Wer das Auto fein haben will, muss noch in weitere gängige Extras investieren, etwa in das größere Digitalkombiinstrument,
die bessere Klimaautomatik, den schlüssellosen Zugang, das Windschott, den Handy-Lader und so weiter.
VW bietet zusätzlich ein sog. "Edition Plus"-Paket an, bestehend aus schwarzen 19-Zoll-Rädern, der adaptiven Fahrwerksregelung
DCC, dem großen Navi und dem Soundsystem. Damit steigt der Basispreis auf 51.600 und der angebliche Preisvorteil auf 2.400 Euro.
Mit den genannten Nettigkeiten sind dann rund 55.000 Euro erreicht. Auch wenn man den T-Roc durchaus mögen kann, scheint das
arg hoch gegriffen für ein nicht elektrifiziertes 150-PS-Auto mit einer guten, aber längst nicht richtig guten Ausstattung,
einem durchschnittlichen Image und dem Wissen, dass das Cabriolet der Baureihe keine Zukunft hat.
Insoweit hat VW gut daran getan, das Sondermodell auf 999 Exemplare zu limitieren.