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Klassiker |
Renault |
mit Katalysator: Renault 4 |
Kat für den Klassiker: 20 Jahre nach dem Verkaufsende in Deutschland lässt sich der Renault 4
nun mit einem geregelten Katalysator nachrüsten. Auch für R5 und andere Oldies hat der
französische Autobauer entsprechende Lösungen im Angebot.
Entwickelt wurde der Einbausatz von "Der Franzose Automobiltechnik GmbH" aus dem niedersächsischen
Vechta in Zusammenarbeit mit Renault Deutschland und dem Zulieferer Matrix Engineering.
Mit der Nachrüstung an Bord erfüllen Renault 4 und Renault 5 die Abgasnorm Euro 1 und sind damit
gleich eingestuft wie Kat-Fahrzeuge der ersten Generation. Sie erhalten damit auch die grüne
Umweltplakette und dürfen unbegrenzt durch innerstädtische "Umweltzonen" bewegt werden. Bei
Zulassung mit einem H-Kennzeichen entfällt in den Umweltzonen die Fahrtenbuch-Auflage. Zudem
sinkt die Kfz-Steuer um 10,30 Euro je 100 Kubik Hubraum, also um rund einen Hunderter pro Jahr.
Neben R4 und R5 der ersten Generation eignet sich die Nachrüstlösung auch für die älteren
Renault-Modelle R6, R8, R10, Caravelle und Floride sowie das leichte Nutzfahrzeug Renault 5 Rapid.
Das Katalysatorsystem ist für alle Varianten mit 956 bis 1.108 Kubikzentimeter Hubraum zugelassen.
Die Nachrüstlösung unterscheidet sich grundlegend von den meisten marktüblichen geregelten
Katalysatorsystemen. Während bei diesen die Benzineinspritzung durch Dosierung der Kraftstoffmenge
für das ideale Verhältnis von Luft zu Kraftstoff sorgt, wird bei den Renault-Klassikern für den
optimalen Katalysatorbetrieb die Luftzufuhr variiert. Der Grund: Die französischen Youngtimer
verfügen über Vergaser-Aggregate mit kontinuierlicher, nicht variabler Benzinzufuhr. Wichtiger
Bestandteil des Nachrüstsystems ist deshalb ein Luftregelventil, das direkt mit dem Ansaugkrümmer
verbunden ist.
Nach Montage des Nachrüstsystems wird der Vergaser auf ein "fettes" Gemisch eingestellt. Dabei
besteht im Verhältnis zur angesaugten Luftmenge ein Kraftstoffüberschuss. Das Luftregelventil
gibt nun so lange Frischluft hinzu, bis das für die Verbrennung optimale Mischungsverhältnis
von Lambda = 1 erreicht ist. Dies funktioniert bei allen Betriebszuständen und jeder
Motortemperatur, ohne dass der Fahrer etwas davon merkt. Als Sensor dient wie bei modernen
Einspritzmotoren eine Lambdasonde. Ein elektronisches Steuergerät regelt die Luftzufuhr; die
zusätzliche Ansaugluft wird über einen eigenen Filter gereinigt.
Die komplette Anlage wird mit einem Gutachten des TÜV Hannover ausgeliefert. Das System
ist in zwei Ausführungen erhältlich: Neben einer maßgeschneiderten Version für den Renault 4, bei
welcher der Katalysator bereits in das vordere Auspuffrohr integriert ist, gibt es einen Bausatz
für alle übrigen Modelle mit passender Motorisierung, bei welcher der Katalysator noch verschweißt
werden muss.
Der Paketumfang umfasst neben Kat und Lambdasonde auch das Steuergerät, den Temperaturfühler, das
Regelventil sowie die zugehörigen Befestigungselemente, Kabel und Schläuche. Je nachdem, ob der
Kat bereits mit dem Auspuffrohr verschweißt ist oder nicht, beträgt der Preis für die neue
Abgasanlage 889 respektive 849 Euro zuzüglich Montage und anschließender Abgasuntersuchung.
Der Renault 4 wurde zwischen 1961 und 1992 rund acht Millionen Mal verkauft.