KW 26/2006 |
Deutsche Alleenstraße
Es ist noch gar nicht sooo lange her, da galten Bäume am Straßenrand vielen, und vorneweg dem mächtigen ADAC,
zuvorderst als Unfallrisiko: Die Bäume müssen weg, lautete die schlichte Forderung, die ein bisschen an die "freie
Fahrt für freie Bürger" erinnert, letztlich aber noch dümmer ist. Seit 1992 ist der ADAC Initiator der "Deutschen
Alleenstraße" – eine Kehrtwende, die Respekt verdient. Sie kam gerade noch rechtzeitig, bevor auch in den
neuen Bundesländern die Motorsägen angerückt wären. Die schönsten Alleen, teilweise noch mit dem ursprünglichen
Kopfsteinpflaster, befinden sich denn auch im hohen Nordosten des Landes, wo die "Alleenstraße" auf Rügen beginnt.
Seit der Vollendung im Jahr 2000 führt sie quer durch acht Bundesländer bis hinunter zum Bodensee – die längste
Ferienstraße Deutschlands. Auf der Website der Initiative, die insgesamt noch Potential hat, lassen sich Streckenpläne
herunterladen, die, ergänzt um praktische und nicht zu ausufernde touristische Hinweise, eine gute Grundlage für eigene
Touren bilden. Wohl dem, der dann ein Cabrio oder wenigstens ein Schiebedach hat – und eine nette Begleitung.
Fröhliches Cruisen – und passen Sie auf die Bäume auf.
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KW 25/2006 |
Smart und das Beachvolleyball-Engagement
Als "Konsolidierungsphase" könnte man die aktuelle Situation bei Smart bezeichnen: Der Roadster ist Geschichte, die
letzten Forfour werden verramscht, und der nette, aber gealterte Fortwo wartet sehnsüchtig auf den Nachfolger im
kommenden Jahr. Gleichzeitig wird bei Smart intern weiter "umstrukturiert", um es freundlich auszudrücken, und viele
bisherige Konzepte, auch im Bereich der Werbung, hinterfragt. Nicht betroffen davon sind die Sponsoring-Aktivitäten,
die sogar verstärkt wurden: Seit 2005 gibt der Autobauer insoweit nicht nur für Stadt-Marathon-Läufe Geld aus,
sondern auch für Beachvolleyball – eine Sportart, die ein junges und bisher recht unkommerzielles Image
versprüht. Natürlich gibt es dazu auch eine Website, genauer gesagt zwei, die wir Ihnen heute empfehlen möchten,
ohne auch nur eine der dazu haufenweise verbreiteten PR-Worthülsen des Autobauers wiederzugeben. Zugegeben, das hat
mit Auto & Verkehr nicht allzu viel zu tun, scheint uns aber angesichts des so plötzlich gekommenen Sommers und der
bevorstehenden Reisezeit dennoch ein schöner Tipp zu sein – und sei es nur, um ein bisschen durch die Galerien
mit den sportlichen jungen Damen (Männer gibt es auch) zu klicken.
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KW 24/2006 |
Wheeldiscs – nicht mitdrehende Radkappen
Ein Rolls-Royce Phantom ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Auto, und dazu gehört am Rande auch die nette Idee
einer drehend gelagerten Radnabenkappe, die das Hersteller-Logo immer in der richtigen Position zeigt. Mag sein, dass
dies die tschechische Firma Wheeldisc zu einem ganz ähnlichen Produkt inspirierte, das jetzt auch in Deutschland
vertrieben wird. Das "Werberad" ist eine Radkappe, die auf Stahl- oder Alufelgen bis maximal 17 Zoll Größe befestigt
wird, und sich bei der Fahrt nicht mitdreht. So etwas ist, keine Frage, ein "Hingucker", und deswegen, wie der
Produktname es andeutet, vor allem zu Werbezwecken gut zu gebrauchen. Nach einem TÜV-Gutachten ist das Produkt auch
sicher: Getestet wurde auf dem Prüfstand bis zu einer Geschwindigkeit von 300 km/h, wenn auch der Hinweis des
Vertriebs, auch dann sei die Werbebotschaft gut lesbar, hanebüchen ist. Die Hersteller-Freigabe ist sowieso auf 180
km/h beschränkt. Der Preis inklusive Aufdruck beträgt für ein 4er-Set 466 Euro netto, was zunächst viel klingt und
das Produkt als Spaß-Geschenk ausscheiden lässt. Wer mit den "Wheeldiscs" aber wirklich herumfahren will – wir
wollten das nicht, Taxis vielleicht schon –, hat wohl selten so wenig für auffällige Werbung investiert.
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KW 23/2006 |
Gebrauchtwagencenter speziell für "Familienautos"
Ein Auto zu kaufen, auch ein gebrauchtes, gehört von Sonderfällen abgesehen zu einer grundsätzlichen leichten Aufgabe
– schon bei Fahrrädern sieht das gänzlich anders aus. Neben dem Kauf von Privat führt der Weg bisher in aller
Regel zu einem markengebundenen Händler, der auch bei Gebrauchten zumindest überwiegend die eigene Marke anbietet.
Wenn das sicher kein schlechter Weg ist, mag es bessere Konzepte geben – zum Beispiel ein Autohaus, das sich
auf eine spezielle Fahrzeugart spezialisiert. Ein Beispiel dafür ist das kürzlich in der Nähe von Münster eröffnete
"FamilyCars"-Center. Die dazugehörige Website ist kunterbunt, im übrigen gut gemacht – und sie verspricht eine
"Riesenauswahl an 100%ig bedürfnisgerechten Angeboten". Die Wirklichkeit besteht aktuell aus beispielhaft 36 VW- und
26 Ford-Modellen, bei denen uns schon die Herausstellung von ABS als Ausstattungsmerkmal seltsam vorkommt. Fraglich
bleibt aber vor allem die Einstufung eines Autos als "familientauglich": Offenbar sind vor allem Kombis und Vans
gemeint, was schon diskussionswürdig ist, im Angebot befinden sich aber auch stinknormale Autos wie eine alte Audi
A4-Limousine. Dennoch – das Konzept als solches scheint zukunftsfähig.
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