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687 Autohäuser |
ProMotor/ZDK |
meldeten 2009 Konkurs an |
Trotz des Konjunkturprogramms Abwrackprämie haben im Jahr 2009 deutlich mehr Betriebe der Kfz-Branche Konkurs
angemeldet als im Jahr zuvor. Insgesamt stieg die Zahl der Insolvenzen um 15,6 Prozent auf 1.272 Fälle.
Während sich der Servicebereich einigermaßen behaupten konnte, war der Fahrzeughandel besonders betroffen.
687 Unternehmen im Bereich Fahrzeughandel mussten 2009 ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt geben, berichtete
die Zeitschrift "kfz-betrieb" unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. Dies entspricht einem
Anstieg um 20,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Besonders in Turbulenzen geraten ist dabei der Pkw- und
Transporterhandel (+21,4 Prozent auf 652 Fälle), wohingegen die Pleiten im Nutzfahrzeughandel trotz des
starken Verkaufsrückgangs nur um einen Fall auf 35 betroffene Betriebe stiegen (+ 2,9 Prozent).
Den höchsten prozentualen Anstieg der Insolvenzen erlebte im Jahr 2009 der Handel mit Kraftwagenteilen
und -zubehör. Hier gerieten 151 Betriebe in Schwierigkeiten, das waren 40 mehr als im Jahr 2008 (+ 36
Prozent).
Deutlich stabiler gingen die Reparatur- und Servicebetriebe durch das vergangene Jahr: 309
Insolvenzverfahren von Werkstätten sind vergleichsweise moderate 14 Fälle oder 4,7 Prozent mehr
als 2008. Interessanterweise sind dabei die Insolvenzen im Nutzfahrzeugbereich sogar um ein
Drittel auf 14 Fälle gesunken, während im Bereich Pkw und Transporter bis 3,5 Tonnen bei
295 zahlungsunfähigen Betrieben ein Plus von 7,7 Prozent zu verzeichnen war (2008: 274 Betriebe).
Für das laufende Jahr ist der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) verhältnismäßig
optimistisch: Die Zahl der Insolvenzen könnte 2010 etwas geringer ausfallen als im vergangenen Jahr,
hatte ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes vergangene Woche
gesagt. "Wir haben in den vergangenen Jahren jeweils etwa ein Prozent der Betriebe verloren, in
schlimmen Jahren waren es bis zu zwei Prozent", so Hülsdonk. Allerdings werde mehr als die Hälfte
der Betriebe in anderer Form fortgeführt, in vielen Fällen sei eine Insolvenz die Grundlage für einen
vernünftigen Neuanfang.
Zum Jahresende 2009 zählte die Branche nach Angaben des ZDK bundesweit insgesamt 38.300 Kfz-Meisterbetriebe,
davon waren 18.250 fabrikatsgebundene Autohäuser und 20.050 freie Werkstätten.