Das Autojahr hatte mit einem schlechten, aber nicht katastrophalen Januar begonnen. Im Februar machte
sich aber allerorten Krisenstimmung breit: Die Zulassungszahlen gingen bei allen Fahrzeugarten teilweise
deutlich zurück. Nicht einmal der Gebrauchtwagenmarkt war in Stimmung.
Der Monatsbericht des Kraftfahrt-Bundesamtes meldet für den Februar 2010 insgesamt gut 218.000 Neuzulassungen,
darunter knapp 195.000 Pkw. Obwohl dies gegenüber dem Januar einstellige Zuwachsraten bedeutet, zeigt der
Vergleich mit dem Vorjahr das Ausmaß der Krise: Fast 30 Prozent Rückgang stehen unter dem Strich. Dabei ist
zwar zu berücksichtigen, dass der Januar 2009 bereits unter dem Einfluss der Abwrackprämie stand. Dennoch:
Auch die 15 Prozent Minus gegenüber Januar 2008 sind ein deutliches Signal.
Fing der Februar miserabel an, zeigte sich zum Monatsende hin aber eine deutliche Belebung der täglichen
Zulassungsraten. Diese wurde insbesondere durch gewerbliche Fahrzeughalter erwirkt. Ihr Anteil stieg auf
60 Prozent. Am stärksten betroffen von der Flaute waren Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils
über 40 Prozent Minus bei den Pkw.
Auf dem Motorradmarkt gab es gerade einmal halb so viele Zulassungen wie im vergangenen Jahr. In der
Nutzfahrzeugbranche gingen die Neuzulassungen nur um sechs Prozent zurück: Die Lage bei den großen
schweren Fahrzeugen ist dabei weiterhin eingetrübt (Sattelzugmaschinen -26,3 %), während die Nachfrage nach
Kleintransportern und Lkw bis 12 Tonnen zugenommen hat.
Kleine Fahrzeuge, im vergangenen Jahr noch sehr gefragt, waren im Februar stark rückläufig. Dies bekam Smart mit
-40,6 Prozent deutlich zu spüren. Daihatsu (-87,6 %) und Suzuki (-70,1 %) mussten gegenüber dem Vorjahr die größten
Einbußen hinnehmen. Nahezu alle anderen Hersteller, ob deutsch oder ausländisch, Premium oder nicht, ließen deutliche
Federn. Nur fünf Marken standen im Februar auf der Sonnenseite des Marktes: Renault/Dacia erkämpften sich
ein kleines, Allianzpartner Nissan ein großes Plus; auch Jaguar und Land Rover konnten überraschend zulegen,
und schließlich kann BMW fast sieben Prozent Zuwachs verbuchen. Der VW-Konzern inkl. Porsche steigerte seinen
Marktanteil gegenüber Januar um zwei Prozentpunkte auf sagenhafte 38,5 Prozent.
Wer glaubt, die Deutschen hätten statt neuen wenigstens gebrauchte Autos gekauft, irrt. Die Besitzumschreibungen gingen um
über ein Fünftel zurück. 461.335 Kfz und 16.506 Kfz-Anhänger wechselten im vergangenen Monat den Halter. Lediglich Lkw und
Sattelzugmaschinen waren stärker gefragt als im Vorjahresmonat.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.