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Montag, 29. April 2024
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Akzentuiertes Design / Neue Schulterlinie / Keine LED-Leuchten

Das ist der VW Golf VI (Teil 2)

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Große Rückleuchten
ohne LED-Technik
Volkswagen
"Akzentuiert" ist ein Modewort – und doch eignet es sich vortrefflich zur Beschreibung des neuen Golf. Bei nahezu unveränderten Abmessungen spannt sich die Blechhaut fortan straffer, dreidimensionaler und klarer, ohne dabei auch nur einen Hauch von Neuem zu bieten. Die genauen Außenmaße hat VW wie so viele andere Details noch nicht veröffentlicht. Weil aber die Bodengruppe im Prinzip der des Vorgängers entspricht, dürften sich hier nur minimale Veränderungen ergeben: Das über Jahrzehnte praktizierte Größenwachstum scheint jedenfalls vorläufig tatsächlich gestoppt - sicher ein Signal für viele andere Modelle.

An der Front guckt Deutschlands Bestseller fortan aus neu geformten Scheinwerfern, die nun über drei Rundaugen verfügen und damit tatsächlich etwas an den Golf IV erinnern. Der Blinker ist also nicht mehr horizontal unter den Leuchten angeordnet, sondern rund zwischen den beiden Leuchtkörpern. Das Scheinwerfergehäuse ist dunkel eingefärbt und verläuft an der Innenseite spitz aus.

Auch der schräge, weit nach unten reichende Kühlergrill mit Audi-Elementen des Golf GT findet keine Zukunft. Stattdessen spannt sich zwischen den Scheinwerfern ein flaches, horizontal ausgerichtetes, hochglänzend schwarz lackiertes Band. Der Stoßfänger selbst ist ebenso wie der untere, separate Lufteinlass darin auffallend gerade ausgeführt. Beide Elemente betonen optisch die Breite des Wagens, wozu auch der Entfall der Stoßleisten beiträgt. Kleine Chromleisten setzen hier, mutmaßlich abhängig von der Ausstattungslinie, Akzente. Die Motorhaube ist stärker gepfeilt als bisher, vorne mittig ist sie wegen des VW-Logos nach wie vor angeschnitten.

Nicht nur die Front, sondern auch die Seitenlinie erinnert an den neuen Scirocco. Die Dachpartie ruht jetzt auf einer deutlicher herausgearbeiteten Schulterpartie. Verantwortlich dafür ist die sogenannte Charakterlinie, die sich von den Scheinwerfern hin zu den Rückleuchten erstreckt. In der Silhouette sorgt diese für einen satteren, tieferen Eindruck, ohne dabei so zu polarisieren wie das gleichnamige Pendant etwa bei Mercedes. Neu sind auch die Außenspiegel, deren arg sportliche Form dem Scirocco stehen mag, die beim Golf aber etwas deplaziert wirkt, und schließlich die größeren Türgriffe à la Passat.

Die größten Änderungen gibt es am Heck. Auffallend sind vor allem die deutlich größeren Rückleuchten im Stil des Touareg. Im Gegensatz zu Behauptungen eines großen deutschen Automagazins vor gerade einmal zwei Wochen werden diese nicht über LED-Technik verfügen. Obschon VW ein Vorreiter der LED-Technik war und die chicen, wartungsfreien und sichereren zweifarbigen Leuchtringe selbst am Golf Plus einsetzt, hat hier ärgerlicherweise der Rotstift regiert. Bis zum Ende seiner Laufzeit wird der Golf insoweit von vielen Mitbewerbern überholt worden sein.

Noch ärgerlicher: Es bleibt bei der Primitiv-Lösung einer einzelnen Rückfahrleuchte. Weil so etwas in Tests der "Fachpresse" nicht kritisiert wird und auch der ADAC schwigt, muten die Wolfsburger ihren Kunden hier nach wie vor eine Lösung zu, die nicht nur das symmetrisch geschulte Auge stört, sondern auch beim nächtlichen Rückwärtsfahren weniger Licht spendet als möglich und zudem und insbesondere wegen der schlechteren Erkennbarkeit ein Sicherheitsrisiko darstellt. Schon der Golf I konnte das besser, ebenso ein halb so teurer Fox dieser Tage.

Die Heckschürze ist nun dem aktuellen Trend folgend in Diffusor-Optik ausgeführt, womit nur noch ein kleiner Teil unlackiert und damit ein Golf-V-Makel erledigt ist. Neu sind ferner Rückstrahler in der Heckschürze und eine stärker modellierte Kante im unteren Heckklappen-Abschluss. Dachkantenspoiler und dritte Bremsleuchte bleiben nahezu unverändert, auch ist der Heckwischer nach wie vor nur halb verkleidet.

text  Hanno S. Ritter
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