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Große Modellpflege: BMW 6er-Reihe |
BMW |
Mit leichten Designretuschen an Front und Heck, einem in Details aufgewertetem Interieur, neuen Assistenzsystemen und
nicht zuletzt verbrauchsärmeren, teilweise neuen Motoren geht die BMW 6er-Reihe in die zweite Hälfte ihres Lebenszyklus'.
Erstmals gibt es Coupé und Cabrio auch als Diesel – stark und sparsam.
Das, was BMW als "skulpturale Formgebung" bezeichnet, bleibt dem Sechser naturgemäß erhalten. Modifiziert haben die
Münchner lediglich Details an Front und Heck.
Sichtbar wird die Feinarbeit etwa an den stärker ausmodellierten Stegen im unteren Bereich der Frontschürze. Der
Lufteinlass selbst fällt breiter aus als bisher und wird nach unten hin von einer Lichtkante begrenzt, mit der die
breite Spur betont wird. Die Nebelscheinwerfer wandern parallel dazu weiter nach außen. Auffälliger sind die Blinker,
die nun auf LED-Technik setzen, und das BMW-typisch in den sogenannten "Coronaringen" der Bi-Xenon-Scheinwerfer
realisierte Tagfahrlicht.
Stärker ausgeprägt zeigt sich auch die Lichtkante am voluminöseren Seitenschweller. Am Heck sind die Modifikationen
umfassender, wenngleich dennoch nicht sehr auffällig. So wurde die unterhalb der Spoilerlippe liegende Fläche des
Gepäckraumdeckels konkaver ausmodelliert. Sie steht nun weniger steil, was zu deutlicheren Licht-Schatten-Kontrasten
führt und das gesamte Heck flacher erscheinen lässt. Die dritte Bremsleuchte ist nun - einheitlich bei Coupé und Cabrio -
in die Spoilerlippe integriert. Auch die innere Struktur der Heckleuchten wurde der Linienführung angepasst, sämtliche
Lichtquellen bestehen nun aus LED-Einheiten. Die Rückstrahler schließlich sind länger. Facelift-typisch gibt es
außerdem neue Außenfarben und Räder.
Wichtigste Änderungen im Interieur sind hochwertigere Oberflächen, Schalter und Türöffner, ferner neue Dekore für die
Leisten sowie veränderte Polsterungen und Lederfarben. Der iDrive-Controller erhält einen zusätzlichen Gummiring, das
System als solches die aus anderen Baureihen bekannten acht Favoriten-Tasten.
Viel hat sich auch bei den Motorisierungen getan. Die Spitze bildet wie bisher der 4,8-Liter-Achtzylinder mit 367 PS,
der jetzt 11,7 bzw. 10,5 Liter (Automatik) im Mittel verbraucht. Die Senkung von 11,9/11,1 Liter haben die Münchner
wie bei allen neuen 6er-Modellen mit dem aus anderen Baureihen bekannten Maßnahmen-Bündel "EfficientDynamics" erreicht,
zu dem u.a. Bremsenergie-Rückgewinnung, automatisch abkoppelnder Klimakompressor, elektrische Kühlmittelpumpe,
Schaltpunktanzeige (Handschalter) und hier auch eine optimierte Motorsteuerung gehören. Gleichzeitig verbessert sich
die Zeitangabe für den klassischen Sprint von 5,4 auf 5,1 Sekunden beim Coupé (Cabrio unverändert 5,5 Sekunden).
Mehr getan hat sich beim Dreiliter-Sechszylinder. Hier kommt nun die neueste Variante mit Benzin-Direkteinspritzung
zum Einsatz. 272 statt 258 PS sind das Ergebnis, vor allem aber ein Verbrauch, der von 9,0/9,5 Liter auf nun
7,9/7,7 Liter sinkt, während die Tempo-100-Marke in 6,2 statt 6,5 Sekunden erreicht wird.
Noch interessanter ist freilich die neue, dritte Antriebsalternative - BMW setzt in dieser Klasse erstmals und noch vor
Mercedes auf einen Diesel. Es handelt sich um die Dreiliter-Maschine mit Bi-Turbo-Aufladung, die als 635d verkauft
wird. 286 PS und 580 Newtonmeter sowie 6,3 Sekunden auf Tempo 100 dürften keinen Wünsche offen lassen - und 6,9 Liter
Normverbrauch erst recht nicht. Der Diesel überträgt seine Kraft serienmäßig und die Benziner optional über eine
Sechsgang-Automatik, die über den neuen elektronischen Gangwahlschalter bedient wird.
Zu den weiteren Neuheiten gehört eine schnellere Regelung der Bremsanlage, ein optimiertes ESP, aktive Kopfstützen
und eine variable Lichtverteilung, die Breite und Reichweite des Abblendlichts in Abhängigkeit von Geschwindigkeit
und der Aktivierung der Nebellampen steuert. Das Navigationssystem "Professional" erhält eine verfeinerte Darstellung,
eine verbesserte Spracheingabefunktion und optional zusätzliche Schnittstellen (AUX-IN und USB). Ganz neu
schließlich sind der Spurassistent, der das Lenkrad bei ungewolltem Verlassen der Spur vibrieren lässt, und
der Abstandstempomat mit Stop&Go-Funktion.
Gut 75.000 Coupés und Cabrios hat BMW seit dem Marktstart vor gut drei Jahren verkauft. Mit den jetzt vorgestellten
Neuerungen, vor allem dem Diesel, wird sich zwar der Vorsprung des Mercedes SL nicht mehr einholen lassen, wohl
aber dürfte sich der Kundenzuspruch bis zum Modellwechsel halten lassen - trotz steigender Preise: Der 630i kostet
künftig 66.800 statt bisher 65.100 Euro, der 650i steigt von 77.800 auf 79.400 Euro, und für den Diesel werden
mindestens 72.500 Euro aufgerufen; das Cabrio kostet jeweils 8.300 Euro mehr.
Premiere feiert der überarbeitete Sechser auf der IAA im September, Markteinführung ist kurz darauf am 6. Oktober.