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Donnerstag, 18. April 2024
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Leichte Designretuschen / Neue Assistenzsysteme / Erstmals mit Dieselantrieb

BMW 6er: Große Modellpflege für Coupé und Cabrio

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Bild anklicken für Großansicht Große Modellpflege:
BMW 6er-Reihe
BMW
Mit leichten Designretuschen an Front und Heck, einem in Details aufgewertetem Interieur, neuen Assistenzsystemen und nicht zuletzt verbrauchsärmeren, teilweise neuen Motoren geht die BMW 6er-Reihe in die zweite Hälfte ihres Lebenszyklus'. Erstmals gibt es Coupé und Cabrio auch als Diesel – stark und sparsam. Das, was BMW als "skulpturale Formgebung" bezeichnet, bleibt dem Sechser naturgemäß erhalten. Modifiziert haben die Münchner lediglich Details an Front und Heck.

Sichtbar wird die Feinarbeit etwa an den stärker ausmodellierten Stegen im unteren Bereich der Frontschürze. Der Lufteinlass selbst fällt breiter aus als bisher und wird nach unten hin von einer Lichtkante begrenzt, mit der die breite Spur betont wird. Die Nebelscheinwerfer wandern parallel dazu weiter nach außen. Auffälliger sind die Blinker, die nun auf LED-Technik setzen, und das BMW-typisch in den sogenannten "Coronaringen" der Bi-Xenon-Scheinwerfer realisierte Tagfahrlicht.

Stärker ausgeprägt zeigt sich auch die Lichtkante am voluminöseren Seitenschweller. Am Heck sind die Modifikationen umfassender, wenngleich dennoch nicht sehr auffällig. So wurde die unterhalb der Spoilerlippe liegende Fläche des Gepäckraumdeckels konkaver ausmodelliert. Sie steht nun weniger steil, was zu deutlicheren Licht-Schatten-Kontrasten führt und das gesamte Heck flacher erscheinen lässt. Die dritte Bremsleuchte ist nun - einheitlich bei Coupé und Cabrio - in die Spoilerlippe integriert. Auch die innere Struktur der Heckleuchten wurde der Linienführung angepasst, sämtliche Lichtquellen bestehen nun aus LED-Einheiten. Die Rückstrahler schließlich sind länger. Facelift-typisch gibt es außerdem neue Außenfarben und Räder.

Wichtigste Änderungen im Interieur sind hochwertigere Oberflächen, Schalter und Türöffner, ferner neue Dekore für die Leisten sowie veränderte Polsterungen und Lederfarben. Der iDrive-Controller erhält einen zusätzlichen Gummiring, das System als solches die aus anderen Baureihen bekannten acht Favoriten-Tasten.

Viel hat sich auch bei den Motorisierungen getan. Die Spitze bildet wie bisher der 4,8-Liter-Achtzylinder mit 367 PS, der jetzt 11,7 bzw. 10,5 Liter (Automatik) im Mittel verbraucht. Die Senkung von 11,9/11,1 Liter haben die Münchner wie bei allen neuen 6er-Modellen mit dem aus anderen Baureihen bekannten Maßnahmen-Bündel "EfficientDynamics" erreicht, zu dem u.a. Bremsenergie-Rückgewinnung, automatisch abkoppelnder Klimakompressor, elektrische Kühlmittelpumpe, Schaltpunktanzeige (Handschalter) und hier auch eine optimierte Motorsteuerung gehören. Gleichzeitig verbessert sich die Zeitangabe für den klassischen Sprint von 5,4 auf 5,1 Sekunden beim Coupé (Cabrio unverändert 5,5 Sekunden).

Mehr getan hat sich beim Dreiliter-Sechszylinder. Hier kommt nun die neueste Variante mit Benzin-Direkteinspritzung zum Einsatz. 272 statt 258 PS sind das Ergebnis, vor allem aber ein Verbrauch, der von 9,0/9,5 Liter auf nun 7,9/7,7 Liter sinkt, während die Tempo-100-Marke in 6,2 statt 6,5 Sekunden erreicht wird. 

Noch interessanter ist freilich die neue, dritte Antriebsalternative - BMW setzt in dieser Klasse erstmals und noch vor Mercedes auf einen Diesel. Es handelt sich um die Dreiliter-Maschine mit Bi-Turbo-Aufladung, die als 635d verkauft wird. 286 PS und 580 Newtonmeter sowie 6,3 Sekunden auf Tempo 100 dürften keinen Wünsche offen lassen - und 6,9 Liter Normverbrauch erst recht nicht. Der Diesel überträgt seine Kraft serienmäßig und die Benziner optional über eine Sechsgang-Automatik, die über den neuen elektronischen Gangwahlschalter bedient wird.

Zu den weiteren Neuheiten gehört eine schnellere Regelung der Bremsanlage, ein optimiertes ESP, aktive Kopfstützen und eine variable Lichtverteilung, die Breite und Reichweite des Abblendlichts in Abhängigkeit von Geschwindigkeit und der Aktivierung der Nebellampen steuert. Das Navigationssystem "Professional" erhält eine verfeinerte Darstellung, eine verbesserte Spracheingabefunktion und optional zusätzliche Schnittstellen (AUX-IN und USB). Ganz neu schließlich sind der Spurassistent, der das Lenkrad bei ungewolltem Verlassen der Spur vibrieren lässt, und der Abstandstempomat mit Stop&Go-Funktion.

Gut 75.000 Coupés und Cabrios hat BMW seit dem Marktstart vor gut drei Jahren verkauft. Mit den jetzt vorgestellten Neuerungen, vor allem dem Diesel, wird sich zwar der Vorsprung des Mercedes SL nicht mehr einholen lassen, wohl aber dürfte sich der Kundenzuspruch bis zum Modellwechsel halten lassen - trotz steigender Preise: Der 630i kostet künftig 66.800 statt bisher 65.100 Euro, der 650i steigt von 77.800 auf 79.400 Euro, und für den Diesel werden mindestens 72.500 Euro aufgerufen; das Cabrio kostet jeweils 8.300 Euro mehr.

Premiere feiert der überarbeitete Sechser auf der IAA im September, Markteinführung ist kurz darauf am 6. Oktober.
text  Hanno S. Ritter
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