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Freitag, 26. April 2024
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Dritte Studie der zweiten Design-Trilogie für den Genfer Salon

Mazda Hakaze: Alles im Fluss

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Mazda-Studie Hakaze
Mazda
Mazda beschließt seine bereits zweite Design-Trilogie mit der Studie Hakaze als dritte Interpretation der von Designchef Laurens van den Acker erfundenen Designsprache "Nagare". Versprochen ist erneut ein Ausblick auf künftige Serienmodelle, de facto aber geht es zuvorderst um Auffälligkeit. Das im europäischen Mazda-Designcenter in Oberursel (Hessen) entwickelte Modell hat das Format eines kompakten Crossover-Coupés. Dank eines abnehmbaren Dachteils und voll versenkbarer Seitenscheiben bietet es zudem einen Schuss Roadster-Feeling.

Die Inspiration zum Hakaze wollen die Designer aus der Trendsportart Kite-Surfing bezogen haben, einer Kombination aus Surfen und Paragliding - aber das darf getrost als Marketing-Geplauder abgetan werden, weil der Autobauer meint, einen Zusammenhang mit Nagare (japanisch für "Fluss" und "Bewegung") herstellen zu müssen.

Unter Nagare versteht Mazda die Adaption natürlicher Fließmuster für das Automobildesign. Ziel ist es, mittels einer speziellen Oberflächensprache und klar festgelegten Proportionen Bewegung auf neue Art und Weise darzustellen. So ging die Außenhaut der gleichnamigen Studie (Los Angeles, November 2006) auf geologische Fließmuster zurück, während die Seitenflanken des Anfang 2007 in Detroit gezeigten Ryuga die fein geharkten Sandflächen eines japanischen Zen-Gartens (Karesansui) zitieren sollten.

Nun kommt dieser Stil in Gestalt des Hakaze erstmals auch nach Europa. Die Außenflächen des 4,42 Meter langen Autos etwa sollen an Sanddünen erinnern, die Außenfarbe Gelb die "Impression einer Wüstenlandschaft bei Sonnenuntergang" bewirken. Die Karosserie kommt ohne B-Säulen, Türgriffe und konventionelle Außenspiegel aus - an deren Stelle rücken Mikrokameras. Die Türen schwingen zunächst um 30 Grad nach außen und danach im 45-Grad-Winkel nach oben. Ein Teil des Mitteltunnels fährt nach hinten aus dem Auto aus. So ließe sich zum Beispiel ein Surfbord leicht befestigen und zum Transport in den Laderaum zurückschieben.

Der Fahrer ist von einem kokonartigen Cockpit umgeben. Es ist pfeilförmig zugespitzt und hat eine betont lang gezogene Lenksäule. Die Lenkradnabe ist fest fixiert - nur der unten abgeflachte Lenkradkranz dreht sich bei Kurvenfahrt mit. Die meisten Schalter reagieren auf unter der Oberfläche sitzende Sensoren, es gibt also keine Fugen. So können weder Wasser noch Sand können in Ritzen dringen - Kite-Surfer würden es möglicherweise danken, ganz so wie den Internet-Zugang, um aktuelle Wetterdaten abzurufen.

Ob das auf dem Interieur-Boden verarbeitete, absichtlich mit leichten Abweichungen versehene Naturleder allerdings nasse Schuhe und Sandkörner goutieren würde, steht auf einem anderen Blatt. Egal, mehr als ein Hingucker für Messe-Besucher will der Hakaze letztlich sowieso nicht sein.
text  Hanno S. Ritter
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