|
Hochdruckreiniger: |
Dekra |
Falsche Anwendung führt schnell zu erheblichen Reifenschäden |
Gerade jetzt im Winter ist wieder die Zeit, in der man das Auto gerne mal an einer SB-Waschanlage
mit dem Hochdruckreiniger wäscht - das geht schnell, ist billiger als in der "normalen" Waschanlage,
und wenn das Ergebnis nicht ganz so gut ist, macht das angesichts des nassen Wetters auch nichts.
Außerdem lassen sich so Salzreste, die größten Rostbringer überhaupt, schnell und einfach entfernen.
Allerdings ist in solchen Anlagen auch Vorsicht geboten - der Druck ist teilweise immens, was zu
Schäden am Auto, etwa an Anbauteilen, führen kann. Dies gilt auch und insbesondere für Reifen.
Wer hier nicht aufpasst, kann einen Reifen innerhalb kürzester Zeit vollständig zerstören, haben
jetzt Tests der DEKRA ergeben. Ein scharfer Wasserstrahl, aus vier Zentimeter Abstand auf einen
bestimmten Punkt gerichtet, führte in nur fünf Sekunden zu erheblichen Beschädigungen der Reifen.
Grund dafür ist die starke Erosionswirkung beim Aufprall des Wasserstrahls. Die Temperatur im Reifenmaterial
steigt auf hohe Temperaturen, bei denen der Gummi Blasen bildet und seine Festigkeit verliert. Bei hoher Belastung,
beispielsweise einer Autobahnfahrt, kann es dann zu den gefürchteten Reifenplatzern kommen.
Beim Hochdruckreinigen wird ein Pneu umso schneller beschädigt, je kürzer der Abstand der Düse zum Reifen ist,
je schmaler der Wasserstrahl und je höher der Wasserdruck ist. "Kaum jemand kann sich vorstellen, dass 14 Grad
kaltes Wasser den Reifengummi stark erhitzen kann", sagt Franz Nowakowski, Reifenexperte bei DEKRA. Erstes
Anzeichen für einen geschädigten Reifen sind die sogenannten Schatten. So bezeichnen Fachleute die Stellen, an
denen der nassglänzende Reifen nach dem Bespritzen sofort abtrocknet, weil der Gummi an dieser Stelle sehr heiß
geworden ist. Als zweites Zeichen für eine Beschädigung nennt die DEKRA Blasen an der Reifenflanke.
Treten diese Merkmale auf, muss der Reifen sofort ausgetauscht werden, eine Reparatur ist nicht möglich.
Trotz dieser Gefahren muss man aber natürlich nicht auf die Anwendung eines Hochdruckreinigers verzichten,
wenn man drei Regeln beachtet: Zwischen der Lanzenspitze und dem Reifen sollten mindestens 20 Zentimeter
Abstand gehalten werden, außerdem ist mit einer möglichst breit strahlenden Düse zu arbeiten (Spritzwinkel 20
bis 45 Grad), und schließlich darf man auch bei hartnäckigem Schmutz keinesfalls den Strahl auf einen Punkt
richten, sondern vielmehr die Düse ständig bewegen.