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Freitag, 29. März 2024
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Saarland bringt Entschließungsantrag in Bundesrat ein

Künftig Wegfall der Vorschriften für Taxi-Farben?

Siehe Bildunterschrift
Langweilige, überflüssige © DaimlerChrysler AG
Eintöne oder sinnvolles Erkennungszeichen?
Taxis sind hellelfenbeinfarben lackiert
Die Farbe von Taxen soll das Taxigewerbe zukünftig selbst festlegen können. Einen entsprechenden Entschließungsantrag hat das saarländische Kabinett jetzt beschlossen; er soll nach der Sommerpause in den Bundesrat eingebracht werden. "Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Taxifarbe fest zu schreiben", sagte Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi am Mittwoch. Außer in Portugal gäbe es in keinem EU-Land Vorschriften für die Farbe von Taxen. Ein einheitliches Taxischild, so der Minister weiter, reiche zur Kennzeichnung vollkommen aus.

Die elfenbeingelbe Farbe habe bei vielen Taxiunternehmen für Verdruss gesorgt, hieß es. Die Sonderfarbe verursache durch Lackierung und auch bei der inzwischen weit verbreiteten Folienbeklebung höhere Anschaffungskosten und erschwere den Wiederverkauf. Das Taxigewerbe, so Georgi, sei wirtschaftlich ohnedies nicht auf Rosen gebettet, um diese Zusatzkosten zu tragen. Ein öffentliches Interesse an einer einheitlichen Farbe, das bestätigten die europäischen Erfahrungen, bestehe nicht: "Der Staat kann nicht die Aufgabe haben, privates Corporate Design zu schützen."

Siehe Bildunterschrift
Mercedes-Taxi-Flotte aus © DaimlerChrysler AG
den 1930er-Jahren: Schwarz, soweit das Auge reicht
Außerdem sei niemand gehindert, weiterhin auf hellelfenbein zu setzen. Geschützt sei die Elfenbeinfarbe ohnedies nicht. Jedermann könne mit dieser Farbe, anders als mit einem Taxischild, ungehindert herumfahren.

Die Taxiunternehmen sehen im Wegfall der Farbbindung offenbar auch einen Wettbewerbsvorteil. Nach Gesprächen mit Vertretern der Branche sagte Georgi, mit einem individuellen Farbkonzept lasse sich gezielt etwa für besonderen Service werben.

Die Erfolgsaussichten seiner Liberalisierungsvorschläge für das Taxigewerbe sieht Georgi als gut an. Die saarländischen Ausnahmeregelungen hätten bundesweit bei Medien und Verbrauchern ein positives Echo gezeigt. Signale aus den anderen Bundesländern stimmten positiv. Im Übrigen gebe es ja auch keine gesetzlich vorgeschriebenen Farben für Busse und Bahnen im öffentlichen Personennahverkehr.
text  Hanno S. Ritter
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