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Freitag, 19. April 2024
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Sitzkonzept nochmals verbessert / Leichte optische Retuschen / Ab sofort verfügbar

Opel: Der Zafira geht neu aufgestellt in den Wettbewerb

Siehe Bildunterschrift
Facelift innen und außen: © Opel AG
Opel Zafira, Jahrgang 2003
Kaum hat VW erste Details zum neuen Kompakt-Van Touran bekannt gegeben (Autokiste berichtete ausführlich), meldet sich auch der stärkste Konkurrent zu Wort. "Kann man etwas Perfektes noch besser machen?", fragen die Opel-PR-Strategen scheinheilig, und die Antwort kann natürlich nur lauten: Ja, man kann. Hierzu haben die Rüsselsheimer den Zafira einer Modellpflege unterzogen, die die Attraktivität des bisher einzigen deutschen Kompakt-Vans sichern oder sogar ausbauen soll.

Besonderes Merkmal des Zafira ist das Flex7-Konzept, das eine Verwandlung des Zafira vom Siebensitzer bis hin zum Transporter mit zwei Plätzen und bis zu 1.700 Litern Laderaumvolumen innerhalb kurzer Zeit sowie ohne umständlichen Ausbau von Sitzen ermöglicht. Dieses System wurde nun nochmals im Detail verbessert: Das Mittelteil der nun im Verhältnis 40:20:40 geteilten Rückenlehne in der zweiten Sitzreihe kann jetzt umgeklappt werden, um eine große Durchlademöglichkeit für lange Gegenstände zu schaffen. Das umgeklappte Mittelteil dient dabei gleichzeitig als Armlehne und geräumiges Staufach mit Becherhaltern für die Passagiere auf den beiden äußeren Plätzen. Deren umklappbare Rückenlehnen lassen sich jetzt zudem um sechs Grad nach hinten neigen, was den Komfort und das Raumgefühl nochmals spürbar verbessert. Der mittlere Sitzplatz in der zweiten Reihe verfügt nun über einen Dreipunkt-Sicherheitsgurt, und die beiden äußeren Plätze sind jetzt serienmäßig mit ISOFIX-Kindersitz-Vorrüstungen ausgestattet. Fahrer und Beifahrer profitieren von verlängerten Sitzschienen vorne, die einen größeren Verstellweg ermöglichen.

Gleichzeitig hat Opel dem Zafira innen und außen eine Frischzellenkur spendiert. Großartige Neuerungen gibt es nicht - aber dafür bestand auch kein Anlass -, und so trägt die facegeliftete Variante nun lediglich einen neuen Kühlergrill mit der neuerdings bei Opel obligatorischen Chromleiste, die als "markant" beschrieben wird. Ähnlich dezent und facelift-typisch die Änderungen am Heck: Die Blinker sind jetzt in weiß gehalten. Im Interieur gibt es neben der verbesserten Sitzkonstruktion neue Polsterstoffe sowie - je nach Ausstattung - eine optisch aufgewertete Mittelkonsole in Charcoal Metallic (anthrazitfarben) oder Mattchrom-Dekor. Ab der "Elegance"-Ausstattung ist zusätzlich eine Mittelarmlehne mit Ablagefach für die erste Reihe sowie kippbare Sitzflächen für Fahrer und Beifahrer serienmäßig. Die Topversion "Executive" verfügt über eine neue Klimatisierungsautomatik, die für alle anderen Zafira-Versionen als Extra geordert werden kann. Als Sonderausstattung neu erhältlich sind Xenon-Scheinwerfer inklusive, die - nach den Klarglasscheinwerfern wohl ein neuer Trend - dunkel getönt sind und eine optisch auffallende, weil nicht versenkte Waschanlage besitzen.

Der sportliche Zafira OPC verfügt nun serienmäßig über Alu-Pedale, die Sportsitze sind ab sofort auch mit signalrot/schwarzem Lederbezug bestellbar. Der OPC ist derzeit der schnellste Vertreter im Kompaktvan-Segment: 200 PS leistet der aufgeladene Vierzylinder aus mageren 2 Litern Hubraum, was für eine Endgeschwindigkeit von 220 km/h gut ist.

Einen besonders dynamischen Auftritt bietet der ausschließlich in Verbindung mit dem 2,2 Liter-Diesel mit 125 PS erhältliche Zafira "Edition". Neu gestaltete Stoßfänger vorne und hinten, 17-Zoll-Aluräder und in Wagenfarbe lackierte Seitenschweller sowie ein abgesenktes Fahrwerk sollen dem Diesel-Van eine sportive Optik verleihen.

Der Zafira wird insgesamt mit sieben Motorisierungen und in sechs Ausstattungslinien angeboten. Das Einstiegsmodell mit dem 1,6 Liter-Vierzylinder (100 PS) kostet 18.995 Euro, der 1,8 Liter mit 125 PS knapp 1.000 Euro mehr. Außerdem verfügbar: 2,2 Liter-Benziner mit 147 PS für 21.265 Euro, 2-Liter-Diesel ab 20.205 Euro und der 2,2 Liter-Diesel für 21.515 Euro. Deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen OPC-Interessenten: Das Topmodell steht mit 29.000 Euro in der Liste. Schließlich bieten die Rüsselsheimer den Zafira auch mit Erdgasantrieb an; das 1,6 Liter-Aggregat leistet 97 PS und kostet 21.625 Euro.

Das alles ist nicht billig, aber mutmaßlich doch günstiger als der VW Touran im kommenden Jahr in den Showrooms stehen wird: Punktsieg für Opel. Und noch etwas spricht für den Zafira: Der neue Jahrgang steht ab sofort bereit, während Touran-Interessenten sich noch mindestens drei Monate werden gedulden müssen. - Dennoch: Ob der Zafira seine Spitzenposition bei den Zulassungen in diesem Segment und beim Wertverlust nach der Marktbeobachtung von Schwacke wird halten können, erscheint insgesamt fraglich. Zafira, der Erste vs. Touran, der Neuere: Das Rennen ist eröffnet.
text  Hanno S. Ritter
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