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Messe-Neuheit:
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© Bosch GmbH
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Optischer Drehmoment- und Winkelsensor für neue Lenksysteme
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Elektrisch angetriebene Systeme zur Lenkunterstützung ersetzen in den nächsten Jahren die derzeit gebräuchlichen
Lösungen auf der Basis von Hydraulik oder Elektrohydraulik. Um diese Servofunktion und weitere geplante
Funktionen umsetzen zu können, benötigt das Steuergerät des Lenksystems genaue Informationen über die
Lenkbefehle. Bosch entwickelt deshalb Sensoren, die die erforderlichen Daten von Drehwinkel, Drehrichtung und
Drehmoment elektronisch erfassen.
Die ersten Kleinwagen mit elektrischer Servolenkung sind bereits auf dem Markt. Leistungsfähigere Systeme
ermöglichen zunehmend den Einsatz in höheren Fahrzeugklassen. Derart betriebene Servosysteme führen vorrangig zu
reduziertem Kraftstoffverbrauch. Die elektronische Steuerung der Systeme stellt jedoch hohe Anforderungen an die
Sensoren; so benötigt sie erstmals die Information des Drehmoments.
Auf der "sensor2001" in Nürnberg präsentiert Bosch einen kombinierten Drehmoment-Winkelsensor, den der
Automobilausrüster derzeit zur Serienreife entwickelt. Erste Muster sind bei Lenksystemherstellern in Erprobung.
Sein grundsätzliches Prinzip wurde vom australischen Unternehmen Bishop Steering Technology Ltd. lizenziert. Ein
optisches Sensorelement erkennt die Verdrehung von zwei mit entsprechenden Codes versehenen Scheiben auf der
Lenkachse zueinander. Hieraus errechnet der Sensor mit zugehöriger Elektronik das Drehmoment sowie den absoluten
Lenkwinkel. Die sehr hohe Aktualisierungsrate erlaubt eine feinfühlige Regelung der elektrischen
Servounterstützung, so dasss für den Fahrer kein Unterschied zu bestehenden Lenkungssystemen fühlbar ist. Die
Vorteile des optischen Messprinzips liegen in der hohen Auflösung und der geringen EMV-Einstrahlempfindlichkeit.
Der ermittelte Wert des absoluten Drehwinkels kann zur Mittenrückstellung der Lenkung oder auch von anderen
Fahrzeugsystemen wie dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP verwendet werden. Geringe Baugröße und
verschiedene verfügbare Schnittstellen bieten den Fahrzeugherstellern große Flexibilität bei der Anpassung an
den Einbauort. Das Prinzip der Signalaufbereitung genügt hohen Sicherheitsanforderungen. Zusammen mit seiner
hohen Auflösung und Aktualisierungsrate ist er damit auch für zukünftige Steer-by-Wire-Systeme bestens geeignet.