Volkswagen richtet Managment-Entwicklung neu aus
Deutscher Autobauer macht Englisch zur Konzernsprache
Bei VW bleibt kein Stein auf dem anderen. Jetzt haben die Wolfsburger eine neue Ausrichtung der Management-Entwicklung
angekündigt – und die Abkehr von der deutschen Sprache.
Was bei DaimlerChrylser unter Jürgen Schrempp einst nicht funktionierte, versucht jetzt Volkswagen: Englisch wird künftig die Konzernsprache sein.
Das kündigte der neue Personalvorstand und Arbeitsdirektor Dr. Karlheinz Blessing an.
Blessing sagte, die Umstellung verbessere Zugang und Zusammenarbeit von internationalen Spitzenkräften im Top-Management. "Als global aufgestellter
Konzern brauchen wir die weltweit besten Leute." Zudem soll es bei Berufungen auf internationale Einsätze und auf Erfahrung in verschiedenen
Marken und Geschäftsbereichen ankommen. In einer Übergangsphase bis Ende 2021 gelten die Kriterien als Richtlinien, danach werden sie verbindlich.
Im Übrigen will das Unternehmen künftig auf ein breiteres Erfahrungsprofil seiner Führungskräfte setzen. Unter anderem sollen Auslandseinsätze
und Kenntnisse aus verschiedenen Geschäftsbereichen und Marken einen höheren Stellenwert bekommen. "Ziel ist es, Internationalität, Vielfalt
und Perspektivwechsel zu fördern", heißt es in einer Mitteilung. Weibliche Führungskräfte sollen schneller Erfahrungen und Fähigkeiten für eine
Berufung ins Top-Management erlangen.
"Digitalisierung, Vernetzung und Elektromobilität werden unsere Branche grundlegend verändern. Deshalb richten wir unsere Managementkultur
rechtzeitig darauf aus", so Blessing. "Mehr denn je wird es darauf ankommen, dass das Management international erfahren und vielfältig ist.
Wir werden Diskussions-, und Entscheidungsfreude fördern, Fehlermachen zulassen und Selbstkorrektur unterstützen, unternehmerisches Denken
und Handeln stärken, Agilität fördern und konzernweite Zusammenarbeit festigen."