Zweite Generation wird größer und leichter / Limousine entfällt
Erlkönig: Opel Insignia B am Nürburgring
Opel testet den Nachfolger des Insignia. Trotz starker Tarnung lässt die zweite Auflage des Rüsselsheimer
Flaggschiffs bereits manche Details erkennen, wie aktuelle Erlkönig-Bilder zeigen.
Automedia
Noch in diesem Jahr könnte
Opel den Insignia B vorstellen
Perfekt ist er nicht, der Opel Insignia, aber er hat durch sein insgesamt gefälliges Design und seine Unaufgeregtheit Opel gut
durch stürmische Zeiten gebracht. Während sich der Sturm in Rüsselsheim so allmählich in Wohlgefallen aufzulösen scheint, arbeiten
die Ingenieure an der zweiten Auflage des Topmodells.
Ja, der Insignia wird auch künftig die Spitze des Modellprogramms darstellen; Opel-Chef Karl-Thomas Neumann ist klug genug, um kein
Geld mit "Diplomat"-Versuchen in der Oberen Mittelklasse oder gar darüber zu verbrennen. Wohl aber wird der Insignia den
Wachstumstrend der Mittelklasse mitmachen - sowohl in tatsächlicher Größe als auch in Sachen Image und Ausstattung. Der Insignia B
wird demzufolge in Länge und Radstand deutlich zulegen, als Basis dürfte die sog. E2XX-Plattform des GM-Konzerns dienen, die etwa beim
Chevrolet Malibu 4,92/2,83 Meter vorgibt.
Zusätzlich wird Opel die Raumökonomie optimieren, so dass die neue Generation sowohl für Passagiere als auch für Gepäck merklich mehr Platz
bieten wird. VW Passat und Skoda Superb sind die Maßstäbe, der alte Omega wird auch künftig nicht ganz erreicht. Das Wachstum wird
dabei nicht mit zusätzlichen Pfunden einhergehen, vielmehr kommt auch Opel nicht umhin, die Gewichtsspirale aus Effizienzgründen umzukehren.
Unsere Quellen sprechen insoweit von knapp 200 Kilogramm Fortschritt.
Das Design mag der jetzt abgelichtete Prototyp natürlich noch nicht preisgeben. Erkennbar sind aber durchaus einige Details, die
bereits fertig sind. So folgt Opel dem Trend zu eckigeren Formen, sichtbar etwa am Fenster der hinteren Türe. Stehende Spiegel
bekommt das Auto nicht, ebenso verzichtet die Marke offenbar weiterhin auf Spiegelblinker. Der Prototyp verfügt über seine sanft
abfallende Dachlinie am Heck und ist erkennbar ein Fünftürer - die bisherige zusätzliche Karosserieform der echten Limousine
dürfte vor dem Aus stehen.
Der Wagen trägt geteilte Heckleuchten, die dritte Bremsleuchte ist weit oben angeordnet. Das Kennzeichen findet sich in der Heckschürze.
Insgesamt wird sich das Design am Monza Concept von 2013 orientieren und natürlich auch am neuen Astra. Insbesondere erwarten wir schlankere
Scheinwerfer, einen größeren Grill, Voll-LED-Licht vorne und hinten sowie Hingucker-Elemente im Bereich der C-Säule; der Testwagen trägt außerdem
eine sichtbare Kante am Übergang des hinteren Radhauses zur Stoßstange, die allerdings auch eine bewusste Täuschung sein mag. Über den Türgriffen
gibt es soweit ersichtlich einen klaren Einzug.
Bis der Insignia B fertig ist, dauert es noch. War man bisher von einer Premiere auf der IAA im September 2017 ausgegangen,
sieht es aber aktuell so aus, als ob Opel das Tuch noch Ende diesen Jahres lupft, die Markteinführung könnte dann im Frühling 2017 beginnen.
Der Kombi alias Sports Tourer, eine davon abgeleitete Offroad-Variante und ein mindestens 400 PS starker Insignia OPC werden folgen - und
auch ein
SUV auf gleicher Architektur, so dass der Insignia genaugenommen künftig mit diesem eine Doppelspitze
bei der Blitzmarke einnehmen wird.