|
Rettung aus Deutschland? |
Fisker |
Die Produktion des Fisker Karma ruht |
Eine Gruppe von Investoren, angeführt von einem Hamburger Rechtsanwalt, will einem Bericht zufolge die angeschlagene US-Firma Fisker
Automotive übernehmen. Ein erstes Angebot über 25 Millionen Dollar wurde demnach bereits abgegeben.
Die Erfolgsgeschichte von Tesla konnte Ex-BMW- und Aston-Martin-Designer Henrik Fisker mit seinem Unternehmen Fisker nicht wiederholen. Der
Hersteller der Plug-in-Limousine Karma ist zahlungsunfähig, die Produktion steht seit über einem Jahr still.
Der Hamburger Rechtsanwalt Ingo Voigt, selbst Karma-Besitzer, sowie seine Kollegen Hendrik Klein und Sören Müller von der Frankfurter
Investmentfirma Fritz Nols AG, wollen nach einem Bericht der "Auto Bild" die Firma nun übernehmen. Ein erstes Angebot über 25 Millionen
Dollar habe Voigt beim Energieministerium der USA (DOE) bereits abgegeben.
Voigt kritisiert die ehemalige Unternehmensleitung um Henrik Fisker. "Es wurde sich zu sehr auf Design und Produktion konzentriert.
Dabei wurde vergessen, dass man die Autos auch verkaufen muss." Kommen Voigt und die Fritz Nols AG tatsächlich zum Zuge, soll Fisker
ein deutsches Unternehmen mit Firmensitz in Hamburg werden. Die Pläne der Investoren sehen vor, den Karma zunächst in Kleinserie in
den USA anstatt wie früher beim finnischen Auftragsfertiger Valmet herzustellen. 2.500 Stück wären jährlich weltweit absetzbar, glaubt
Voigt. Später könnten weitere Varianten wie ein Cabrio dazukommen. Als Firmenchef stünde nach Angaben von Ingo Voigt "ein in der
deutschen Automobilindustrie bekannter Mann mit viel Erfahrung" zur Verfügung.
Die deutschen Investoren wollen Fisker laut Bericht nicht "billig kaufen und mit Gewinn verschachern, sondern die Firma sanieren und retten".
Nun warten sie auf ein Zeichen des DOE. Das Ministerium hatte Fisker einen Kredit über 193 Millionen Dollar gewährt, den das Unternehmen
nicht zurückzahlen kann. Demnächst soll der Kredit versteigert werden. Ob die Fritz Nols AG bereits auf der Bieterliste steht, sei unklar.
"Es herrscht so etwas wie eine Schockstarre beim DOE", so Sören Müller. "Das Ministerium ist für unsere Pläne der entscheidende
Verhandlungspartner. Wir hoffen, dass man sich dort bald bei uns meldet."
Der insgesamt über 600 PS starke Fisker Karma mit Vierzylinder-Benzin- und zwei Elektromotoren wurde in Deutschland zuletzt ab 115.000 Euro verkauft.