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Donnerstag, 28. März 2024
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Statistiker zählen 46,6 Mio. Pkw / Alle Zahlen und Tendenzen

Fahrzeugbestand steigt weiter: 55,5 Mio. Kfz in Deutschland

Siehe Bildunterschrift
AutolanD: 55,5 Mio. Renault
Kfz, darunter 46,6 Mio. Pkw in Deutschland
Exakt 55.511.373 Kraftfahrzeuge gab es zum Jahresbeginn in Deutschland, darunter 46.569.657 Pkw – so viele wie nie zuvor. In fast allen Fahrzeugarten und fast allen Bundesländern gab es Zuwächse. Gestiegen ist auch der Anteil von Dieseln, weiblichen Haltern und sauberen Modellen. Nach den jetzt vorliegenden Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes standen den 4,26 Mio. Neuzulassungen des letzten Jahres 3,85 Mio. Löschungen gegenüber. Damit stieg der Gesamtbestand um 1,1 Prozent und der bei Pkw um exakt ein Prozent. Zu diesen Zahlen addieren sich noch rund 5,7 Millionen Anhänger, die um 2,8 Prozent zulegten.

Die höchsten Zuwachsraten erzielten Sattelzugmaschinen und Motorräder mit 4,2 bzw. 1,7 Prozent (Vorjahr: 3,6 und 1,9 Prozent). Abgesehen von der Gruppe der "sonstigen Fahrzeuge", die konstant blieb, ging der Bestand nur bei Bussen leicht zurück. Die im Vorjahr rückläufigen Lkw-Bestandszahlen haben ebenfalls wieder zugelegt.

Während fast jede zweite Pkw-Neuzulassung von einem Dieselmotor angetrieben wird, liegt diese Größe beim Bestand bisher erst bei 23,2 (Vorjahr: 22) Prozent. Ein Viertel aller Pkw erfüllt die Emissionsgrenzwerte nach Euro 4. Bei einem Drittel des Bestandes reicht es nur für Euro 2, 9,7 Millionen Pkw sind noch nach Euro 1 und schlechter eingestuft. Jeder 10. Pkw (10,6 %) wird gewerblich genutzt, bei den privat zugelassenen Pkw stieg der Anteil weiblicher Halter erneut leicht an und liegt nun bei 30,7 Prozent.

Etwa die Hälfte aller Pkw (51 %) gehört zur Klein- oder Kompaktwagenklasse. Von der Mittel- bis zur Oberklasse sind es 28 Prozent. Die restlichen 21 Prozent sind Pkw mit besonderen Ausführungen bzw. Verwendungsmöglichkeiten (Vans, Geländewagen, Sportwagen und Utilities). Bei den Größenklassen der Nutzfahrzeuge ist seit der Mauterhebung eine Verschiebung zu beobachten. Während der Bestand an Lkw zwischen zwölf und 20 Tonnen im vergangenen Jahr um fünf Prozent sank, nahm die Zahl der Lkw unterhalb der Mautgrenze (7,5 - 12 Tonnen) um 4,8 Prozent zu.

Bezogen auf die einzelnen Bundesländer errechnet sich lediglich für die Stadtstaaten Bremen und Hamburg ein leichter Rückgang von 0,4 Prozent, die größten Steigerungen melden Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg. Über 11,5 Mio. Kraftfahrzeuge sind allein im Ballungsgebiet Nordrhein-Westfalen zugelassen, Bayern und Baden-Württemberg kommen zusammen auf gut 17 Millionen. Das kleinste Bundesland Bremen begnügt sich dagegen mit gut 335.000 Kfz.

Nicht alle der beim Kraftfahrt-Bundesamt registrierten Fahrzeuge sind indessen für den Straßenverkehr zugelassen. 5,5 Mio. Pkw waren zum Jahreswechsel vorübergehend stillgelegt - fast jedes achte Auto. Die nicht-zugelassenen Pkw spiegeln größtenteils den Gebrauchtwagenmarkt wieder, der Rest geht auf das Konto von "eingemotteten" Autos wie Young- und Oldtimern.

Zur Gesamtzahl addieren sich noch die Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen sowie die statistisch nicht erfassten abgemeldeten Fahrzeuge, etwa Oldtimer, die im Behördendeutsch als "endgültig abgemeldet" gelten, aber wieder neu zugelassen werden können.

Noch ein Blick auf die Statistik nach Herstellern, die wenig überraschend von Volkswagen angeführt wird, wo es mit rasantem Tempo auf die 10-Millionen-Marke zugeht. Derzeit sind es 9,87 Millionen Pkw, davon allein 4,3 Millionen Golf. Deutlich mehr als jedes fünfte Auto in Deutschland trägt das VW-Logo; rechnet man die anderen Konzernmarken dazu, ist es schon fast jedes dritte.

Auf Platz 2 der Hersteller-Rangliste folgt Opel mit 14,1 Prozent (Vorjahr: 14,4 Prozent), während Ford und Mercedes die Plätze 2 und 3 tauschen: Mercedes verharrt auf 9,1 Prozent, Ford fällt auf 8,9 zurück. Zweistellige Steigerungsraten waren bei den kleineren, noch recht neu auf dem Markt befindlichen Herstellern zu beobachten: SsangYong, Kia, Chevrolet und Hyundai legten deutlich zu, aber auch erneut Škoda. Die deutschen Kern-Marken (BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche, VW/Audi) decken zusammen 66,3 Prozent des Pkw-Bestandes ab.

Jedes 3. Fahrzeug ist ein Importfahrzeug (33,0 %). Aus Japan (5,5 Mio.) und Frankreich (4,5 Mio.) stammen die meisten Einfuhren; die Rangliste wird weiterhin und nahezu unverändert von Renault (jetzt inkl. Dacia erfasst) mit knapp 2,5 Mio. Einheiten angeführt. Dahinter folgen Fiat und Toyota/Lexus.

Genaue Zahlen und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
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